Was Ethisches, was Spaßiges und was zum Genießen: Es klingt fast wie ein alter Werbeslogan für Überraschungseier, ist aber Electronic Arts' Beschreibung für die hauseigenen Beutekisten. EAs Vizepräsidentin für rechtliche Fragen, Kerry Hopkins, stellte sich kürzlich den Fragen des britischen Parlaments zum Thema zufällig zusammengewürfelter Ingame-Käufe. Laut der
offiziellen Video-Aufzeichnung (ab 15:43:15,
via pcgamesn.com) habe sie allerdings darauf bestanden, dass es sich bei den hauseigenen Exemplaren nicht um "Lootboxes", sondern um "Überraschungsmechaniken" handle.
Ähnliche Produkte wie Kinder-Überraschungseier, "Hatchimals" oder "LOL Surprise" gebe es schon seit Jahren, so Hopkins in einer mündlichen Anhörung gegenüber dem "Digital, Culture, Media, and Sport Committee". Auf die Fragen der Abgeordneten Brendan O’Hara von der Schottischen National Party antwortete Hopkins:
"Wir denken, dass die Art der Umsetzung, mit der wir diese Mechaniken implementiert haben - und FIFA ist natürlich unser großes Beispiel, unser FIFA Ultimate Team und unsere entsprechenden Packs - tatsächlich ehtisch recht gut vertretbar, spaßig und unterhaltsam für die Leute ist. Wir stimmen der UK Gambling Comission, der Australian Gambling Comission und vielen anderen Glücksspiel-Komissionen zu, dass es sich dabei nicht um Glücksspiel handelt; und wir sind nicht der Meinung, dass es Beweise dafür gibt, dass sie zu Glücksspiel führen. Stattdessen denken wir, dass es wie bei vielen anderen Produkten mit einem Überraschungs-Element ist, welche die Leute auf gesunde Weise genießen."
Mit den Entscheidungen der niederländischen und belgischen Behörden sei EA dagegen nicht einer Meinung, so Hopkins: "Sie haben entschieden - die Regulierungsbehörden, nicht die Gerichte - haben entschieden, dass diese Mechaniken nach ihrem lokalen Recht und unter bestimmten Umständen gegen das Gesetz verstoßen".
Einen prominenten Aufschrei rund um das Thema Lootboxen gab es beispielsweise bei Battlefront 2, in dem zum Start kurzerhand
das komplette System überarbeitet wurde.
Pcgamesn.com erklärt, dass die Anhörung Teil eines größeren Regierungs-Programms zu Spielen sei, welches bereits Anfang 2019 angekündigt worden sei. Neben Beutekisten oder Spielsucht stünden auch Themen wie die Förderung der nationalen VR-Industrie auf dem Programm. Noch sei unklar, ob sich später Gesetzesvorhaben aus den Untersuchungen ergeben.