Ubisoft hat in den vergangenen Jahren immer mehr Titel mit großen, offenen Spielwelten veröffentlicht, die auch längere Spielzeiten mit sich brachten. Der französische Publisher wird dieses Konzept auch in Zukunft weiter verfolgen, sagte Yves Guillemot (CEO) gegenüber
GamesIndustry.biz, denn das Konzept sei für sie nachhaltig und eine Chance, um die wachsende Anzahl von Spielern weltweit bedienen zu können.
In Hinblick auf den Vergleich zwischen
Assassin's Creed Unity (ca. 15 Stunden Spielzeit; nur Hauptmissionen) und
Assassin's Creed Odyssey (durchschnittliche Spielzeit: 60 Stunden) erklärte der Ubisoft-Chef, dass man "kürzere Spielerlebnisse" auch in größeren Welten unterbringen könne. Auf die Frage, ob sie jemals zu kürzeren oder bündigeren Titeln wie Assassin's Creed Unity zurückkehren würden, sagte der Ubisoft-Chef: "Nein. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass ihr Unity in Odyssey haben könnt. Wenn ihr eine Geschichte von 15 Stunden haben wollt, könnt ihr sie haben, aber ihr könnt auch noch andere Geschichten haben. Ihr lebt in dieser Welt und macht, was ihr wollt. Ihr habt eine Erfahrung, die aus vielen Unity-ähnlichen Erfahrungen besteht."
Die nächsten Ubisoft-Titel
Ghost Recon Breakpoint,
Gods & Monsters und
Watch Dogs Legion werden ebenfalls in diese Open-World-Kategorie fallen. Obwohl die Produktionskosten bei solchen Projekten deutlich angestiegen sind und zehn Studios bei
Assassin's Creed Origins und Assassin's Creed Odyssey involviert waren, rechnet sich das Modell für den Publisher.
"Es ist zukunftsfähig, weil die [echte] Welt groß ist und die Anzahl der Leute, die unsere Spiele spielen können, immens ist. Was wir in den letzten Jahren gesehen haben, ist, dass die Anzahl der Spieler, die unsere Spiele spielen, ständig wächst. Neue Märkte öffnen sich und die Spiele leben viel länger als bisher. Im Moment können wir also die Investitionen weiter erhöhen, weil wir wissen, dass sich die Investition auf lange Sicht auszahlen wird [Return on Investment mit Long Tail]", erklärte Yves Guillemot.
Die großen, offenen Welten helfen ebenfalls, die Spiele nach dem Verkaufsstart mit mehr als nur einem gelegentlichen DLC zu monetarisieren. So wurden in Assassin's Creed Origins als auch Odyssey bestimmte Gegenstände und Booster im Spiel verkauft, während es bei Far Cry 5 und New Dawn ein virtuelles Währungssystem gab, um den Fortschritt zu beschleunigen - ähnliches wird für Recon Breakpoint und Watch Dogs Legion erwartet, fasst
GamesIndustry zusammen.
Yves Guillemot glaubt, dass es allgemein auf die Spieldauer ankommen würde - viele Spieler würden ein 15-stündiges Erlebnis genießen, wollen aber mehr, besonders wenn es bedeutet, dass sie eine Spielwelt weiter erkunden können, die sie mögen. Er fügte hinzu, dass die durchschnittliche Spielzeit von 60 Stunden bei Odyssey beweisen würde, dass "die Spieler viel für ihre Investition in das Spiel bekommen haben, viel mehr als zuvor".
"Unsere Teams hören nach dem Start des Spiels nicht auf. Wir haben riesige Teams, die weiterhin Inhalte für die Spieler erstellen, um in den Universen zu bleiben, in denen sie gerne sind. Die Tatsache, dass einige Spieler Gegenstände in diesen Spielen kaufen, gibt unseren Teams die Möglichkeit, diese zusätzlichen Inhalte weiter zu erstellen", meinte der Ubisoft-Chef.