von Julian Dasgupta,

Prey 2: Was lief schief zwischen Bethesda und Human Head?

Prey (Shooter) von Bethesda Softworks
Prey (Shooter) von Bethesda Softworks - Bildquelle: Bethesda Softworks
Lange war es sehr, sehr ruhig gewesen um Prey 2 (ab 13,89€ bei kaufen) . In der vergangenen Woche tauchten allerdings Gerüchte auf, das Spiel werde von Grund auf neu von den Arkane Studios Austin entwickelt, nachdem sich Bethesda und Human Head vor geraumer Zeit überworfen hatten.

Die Kollegen von IGN haben sich etwas genauer in der Gerüchteküche umgehört und versuchen basierend auf den Infos mehrerer Quellen darzulegen, was das einst auf der E3 2011 vorgestellte Projekt entgleisen ließ.

Bethesda sei äußerst zufrieden gewesen mit dem Feedback für die E3-Demo des Shooters und habe Human Head wohl sechs Monate zusätzlicher Produktionszeit versprochen. Die Entwickler hätten damit insgesamt noch ein Jahr gehabt, die "größtenteils schon fertige Spielwelt" weiter mit Inhalten füllen, ihr den letzten Feinschliff verpassen und das Spiel 2012 fertigstellen können.

Ein Hersteller mit Übernahmeambitionen

Der Publisher habe dann aber mit allen, wohl nicht immer feinen Mitteln versucht, das Studio aufzukaufen.

Bethesda war zu jenem Zeitpunkt bekanntermaßen auf einem starken Expansionskurs. Nachdem man zuvor schon id Software geschluckt hatte, kaufte das Mutterunternehmen Zenimax Media Ende 2010 binnen kürzester Zeit Arkane Studios (Dishonored), MachineGames (Wolfenstein: The New Order) sowie Tango Gameworks (The Evil Within) auf.

In den Monaten nach der E3 habe der Publisher den Geldhahn zugedreht und Meileinsteine durchfallen lassen, außerdem Änderungen und Fixes eingefordert, ohne wie versprochen mehr Zeit zu gewähren. Das Dilemma für die Entwickler: Jene Zusage war nur in mündlicher Form gegeben, nie aber in schriftlicher Form festgehalten worden.

Ein weiteres Problem: Laut des ursprünglichen Vertrags war es Human Head nicht gestattet, intern ein weiteres Projekt zu entwickeln, solange die Vereinbarung mit Bethesda steht. Um zu überleben, half das Team etwas bei BioShock Infinite und Defiance aus.

Human Head habe Bethesda darum gebeten, mehr Geld und Zeit zur Verfügung zu stellen, Bethesda wiederum habe gefordert, dass das Studio die vereinbarten Vertragsbedingungen erfüllt. Der Hersteller habe versucht, das Studio in eine Ecke zu manövrieren, um dann zuschlagen zu können. Human Head sei ein attraktives Ziel gewesen, da es eines der wenigen Team gewesen sei, die mit der Technologie von id Software bestens vertraut waren und diese auch ausbauen konnten. Das Studio habe sich aber einer Übernahme konsequent verweigert.

Im November 2011 habe man dann aus Protest die Arbeit an Prey 2 eingestellt. Der Publisher und die Entwickler hätten dann nur noch sehr wenig, meist auch sehr einseitig kommuniziert. Human Head habe mehrere "vernünftige Angebote" unterbreitet, eine Lösung sei aber nicht gefunden worden: "2012 hat sich gar nichts getan." Der Hersteller habe wohl darauf spekuliert, das Studio durch finanzielle Engpässe zu einem günstigen Preis bekommen zu können.

Irgendwann sei das Abkommen zwischen den beiden Parteien ausgelaufen. Bethesda habe das Projekt zurückbekommen, Human Head sei seines Weges gegangen und arbeite nun an einem Open-World-Titel für einen anderen Publisher.

Letztes aktuelles Video: E3-Trailer kommentiert Teil 2



Kommentare

Asturaetus schrieb am
Armin hat geschrieben:Kommt mir komisch vor, Beth riskiert die gute Zusammenarbeit mit soner Sabotage um die zu uebernehmen? Is doch viel wahrscheilicher, dass die dann angepisst sind, und sich jemand anderen verkaufen. Entweder hier stimmt was nicht, oder Beth ist extrem daemlich. Beides sehr gut moeglich.
So dämlich wie sich das anhört, ist das gar nicht.
Der Entwickler ist schließlich direkt von den Geldmitteln des Publishers abhänig um weiter operieren zu können (für Lohnzahlungen, Mieten, Geschäftsausgaben, etc.). Wenn da nur Projekte eines Publishers in Arbeit sind und der den Geldhahn zudreht bestimmt er quasi selbst den Zeitpunkt der Zahlungsunfähigkeit und kann zeitnah ein Angebot abgeben.
Für die Aufnahme von umfangreichen Krediten, die Kontaktaufnahme mit anderen Unternehmen und das Einholen anderer Angebote benötigt man Zeit und diese verschlingt wiederum Kapital, was unter Umständen nicht direkt abrufbar vorhanden ist (sozusagen zum größten Teil in Form der Forderungen an eben jenen Publisher).
Und genau darauf wird Bethesda spekuliert haben - nur hat man sich hier zum Glück relativ kurzfristig mit anderen Auftragsarbeiten über Wasser halten können.
Armin schrieb am
Kommt mir komisch vor, Beth riskiert die gute Zusammenarbeit mit soner Sabotage um die zu uebernehmen? Is doch viel wahrscheilicher, dass die dann angepisst sind, und sich jemand anderen verkaufen. Entweder hier stimmt was nicht, oder Beth ist extrem daemlich. Beides sehr gut moeglich.
Game&Watch schrieb am
Mr. Malf hat geschrieben:gebt mir einen linearen story basierten ego shooter und nicht zum 219012910 mal diese open world scheisse
Aber gern doch. Hier, bitteschön
Genau das richtige für Leute wie dich :wink:
gracjanski schrieb am
Mr. Malf hat geschrieben:gebt mir einen linearen story basierten ego shooter und nicht zum 219012910 mal diese open world scheisse
öhm... wie? :lol:
johndoe730744 schrieb am
gebt mir einen linearen story basierten ego shooter und nicht zum 219012910 mal diese open world scheisse
ich will prey 2....nicht farcry 4
schrieb am
Prey
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