von Marcel Kleffmann,

Paradox-Geschäftsbericht: Umsatz/Gewinn gesunken; Investitionen gestiegen; "Man the Guns" verkaufte sich stark

Paradox Interactive (Unternehmen) von Paradox Interactive
Paradox Interactive (Unternehmen) von Paradox Interactive - Bildquelle: Paradox Interactive
Auch Paradox Interactive hat den Geschäftsbericht für Januar bis März 2019 vorgelegt. Das Unternehmen aus Schweden verzeichnete weniger Umsatz im besagten Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr, aber diese Entwicklung war erwartet worden, weil es weniger "große Veröffentlichungen" gab. Zudem erreichten die getätigten Investitionen ein Rekordhoch, da das Unternehmen langfristig wachsen und sich vergrößern möchte.

Laut Bericht lag der Umsatz ca. elf Prozent unter dem Vorjahreswert bei 238,3 Mio. SEK (ca. 22,1 Mio. Euro). Der Betriebsgewinn lag 55 Prozent unter dem Vorjahreswert bei 62,7 Mio. SEK (ca. 5,8 Mio. Euro). Trotz dieses deutlichen Rückgangs sagte Ebba Ljungerud (CEO), dass Paradox Interactive "bereits einige der diesjährigen Meilensteine erreicht" habe. "Das erste Quartal des Jahres war geprägt von dem Fokus auf Wachstum und Expansion in einigen unserer Kernbereiche", sagte sie laut GamesIndustry. Seit dem ersten Quartal 2018 ist die Mitarbeiterzahl von 287 auf 423 gestiegen. So wurde zum Beispiel das neue interne Studio Paradox Tectonic in den USA eröffnet. Zudem hätten sie große Marketingaktivitäten für Vampire: The Masquerade - Bloodlines 2 umgesetzt. Die niedrigeren Margen seien normal, wenn viel investiert werde, schilderte die Chefin. Außerdem erklärte sie, dass die Vorverkäufe eines Spiels erst als echte Verkäufe gewertet werden, wenn das Spiel erschienen ist. Vorverkäufe von Imperator: Rome oder Vampire: The Masquerade - Bloodlines 2 sind in dem Zeitraum also nicht berücksichtigt worden.

Obwohl im ersten Quartal 2019 kaum Spiele oder Add-ons veröffentlicht wurden, verkaufte sich die Erweiterung "Man the Guns" für Hearts of Iron 4 deutlich besser als die vorherigen Erweiterungen des Spiels im gleichen Zeitraum. Diesen Trend hätten sie bei den Erweiterungen für Europa Universalis 4, Crusader Kings 2 und Cities: Skylines ebenfalls beobachtet, heißt es.

Ebba Ljungerud: "Wir freuen uns, dass unsere Spiele auch nach dem Verkaufsstart noch so lange Zeit neue Spieler anziehen und Einnahmen generieren. Langlebige Spiele und ein Geschäftsmodell, das uns während der Laufzeit des Spiels kontinuierliche Einnahmen beschert, sind zentrale Bestandteile unserer Strategie."
Quelle: Paradox Interactive

Kommentare

Heinz-Fiction schrieb am
Ich könnte mich über diese Meldung freuen, würde Wachstum auch gleichzeitig Qualität bedeuten. Leider haben Entwickler und Publisher oft genug bewiesen, dass das Wachstum meistens nur den Leuten hilft, die daran verdienen. Die Zocker hingegen dürfen sich über fragwürdige Preispolitik und gerushte Releases freuen. Insofern ist die Meldung für mich klar negativ konnotiert.
Das Zitat am Ende bestätigt meine Befürchtungen:
"Wir freuen uns, dass unsere Spiele auch nach dem Verkaufsstart noch so lange Zeit neue Spieler anziehen und Einnahmen generieren. Langlebige Spiele und ein Geschäftsmodell, das uns während der Laufzeit des Spiels kontinuierliche Einnahmen beschert, sind zentrale Bestandteile unserer Strategie."
Wir freuen uns über alles, was uns langfristig Kohle beschert. Ich würde mich freuen, wenn man, statt nur die Einnahmen im Kopf zu haben, sich darüber freuen würde, gute Spiele zu machen. Aber das ist scheinbar bei schnell wachsenden Entiwcklern/Publishern zu viel verlangt
Numrollen schrieb am
Ausgerechnet Man the Guns. Hoi4 DLCs sind für mich unkaufbar.
Sir_pillepalle schrieb am
sphinx2k hat geschrieben: ?20.05.2019 09:15 Oh die Armen Börsianer.
Ich als nicht Börsianer denke mir nur: Haben gewinn gemacht, etwas weniger als im Vorjahr...und wat soll solange es keine roten Zahlen sind?
Als Börsianer interessiert einen das Ergebnis der zurückliegenden Perioden nur als Richtwert. An der Börse investiert man nicht aufgrund des aktuellen Wertes, sondern in den - hoffnugsvollerweise besseren - zukünftigen Wert.
Daher gilt es nicht, das Unternehmen "nur" profitabel zu führen, es muss maximal profitabel geführt werden. Somit ist ein Ergebnis, das unterhalb des Ergebenisses aus dem Vorjahr liegt, "immer" schlecht.
Nebenbei trage ich wohl auch nicht unbedingt zu einem besseren Ergebnis bei, EU IV wird mich wohl noch ein paar hundert Stunden bei der Stange halten - so viele hundert Stunden habe ich ja noch nicht drin :Blauesauge:
sphinx2k schrieb am
Oh die Armen Börsianer.
Ich als nicht Börsianer denke mir nur: Haben gewinn gemacht, etwas weniger als im Vorjahr...und wat soll solange es keine roten Zahlen sind?
schrieb am