Standarts müssen ja nichts schlechtes sein, solange sie kompetent umgesetzt werden. Und dafür ist besagte Bildkomposition eben ein gutes Beispiel, denn natürlich geht es dabei um den Charakter. Du hast doch selber auf den Punkt zusammengefasst, was diese Szene ohne Worte über die Figur vermittelt. Das ist gekonnte Charakterzeichnung nach "show, don't tell".Temeter hat geschrieben: ?21.03.2020 21:50 Standardmäßiger "harter Soldat", der seelenruhig eine Zigarette raucht, während ein Newbie - hier halt der Spieler - ein bissl mehr aufgeregt ist. Halt ein Stereotyp, vermutlich sogar der, welchen du am meisten in Spielen antriffst. An Price selbst ist absolut nichts bemerkenswert.
Aber hier gehts auch nicht um den Charachter, es geht um eine Szene mit spektakulärer Bildkomposition. Eine, die dir vermutlich in Erinnerung geblieben ist.
Das ist eben rein oberflächliche, einfachste Nostalgie. Soll die Erinnerung an den Anfang von CoD4 und Captain Price wachrufen. Nicht, weil sie irgendetwas besonderes darstellen, sondern weil du jünger warst und vermutlich eine Menge Spaß mit dem Spiel hattest, und diese Szene halt rein visuell im Gedächtnis blieb.
Besticht Price durch Charakterentwicklung? Null. Vielschichtigkeit? Ich würde immerhin noch anführen, dass er grundlegend ein Sympathieträger fast Vaterfigur ist, aber faktisch auch ein Kriegsverbrecher der Gefangene misshandelt und hinrichtet.
Nun gewinnt er in diesen Königsdisziplinen also keinen Blumentopf, aber sie sind eben auch nicht der Weisheit letzter Schluss, wenn es darum geht, was eine Figur lebendig werden lässt - vor allem im Medium Videospiel.
Hier war CallofDuty einer der Vorreiter die Egoperspektive zu nutzen. An Price erinnert man sich auch, weil man ihm quasi in die Augen sehen konnte, während er einem auf die Füße half, davor bewahrte hinten von der Rampe eines Helis runterzurutschen oder mit letzter Kraft seinen Colt rüberwarf.
Er ist also vielleicht nicht bemerkenswert geschrieben, aber bemerkenswert in...