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Dungeon Lords: Gameplay-Promo

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Fazit Dungeon Lords, 27.06.2005:

Perlen vor die Säue werfen - das ging mir beim ausgiebigen Hauen, Stechen und Sengen immer wieder durch den Kopf. Dungeon Lords hätte glänzen können, wenn man bedenkt, dass ein Veteran wie David W. Bradley für Story und Spieldesign verantwortlich zeichnet. Aber alles, was an guten Ansätzen vorhanden ist (offene Charakterentwicklung, interessante Quests, Wizardry-Nostalgie) wurde letztlich dilettantisch inszeniert. Dungeon Lords ist unterm Strich weder ein gutes Rollenspiel noch ein gutes Hack'n'Slay, weder Fisch noch Fleisch. Die Welt ist zwar mit ihrer klassischen Fantasy-Story genau so episch angelegt wie Morrowind oder Gothic, aber sie bleibt ein steriles Gerüst ohne Seele. Ich bin selten durch eine so leblose Wildnis, durch so deprimierend leere Gebäude getigert. Und die NPCs? Statisten ohne Mimik und Gestik. Lediglich tief unter Erde, in den verwinkelten Katakomben mit all den Fallen, Rätseln und Monstern lodert für kurze Zeit so etwas wie gute alte Metzellust auf. Vielleicht hätte man sich auf die Action unter Tage konzentrieren sollen, denn sobald man die Tiefe verlässt, erlischt die Flamme der Motivation. Am Ende bleibt ein von vielen Unzulänglichkeiten getrübtes Abenteuer mit wenigen Lichtblicken zurück - für mich als Rollenspieler und Fantasyfan die erste große Enttäuschung des Jahres.

Dungeon Lords ist leider die Enttäuschung, die alle nach den ersten Tests der nordamerikanischen Version befürchtet haben. Daran ändern auch die kleinen Verbesserungen nichts, die das Spiel in der deutschen Fassung umfasst. Gerade die Mühe mit der deutschen Sprachausgabe hätte man sich eigentlich sparen können, denn am öden Gameplay ändert das alles nicht viel. Mit am meisten nervt das zufällige Auftauchen der Monster, das zwar seit der Demo etwas vermindert wurde, sich aber nicht ganz abstellen lässt. Auch die menschenleere Landschaft, bei der ihr oft minutenlang auf niemanden trefft, offenbart Defizite beim Design. All diejenigen dürften daher enttäuscht sein, die sich von Bradley einen würdigen Nachfolger für die alterwürdige Wizardry-Reihe versprochen haben. Bei aller berechtigter Kritik bereitet Dungeon Lords doch auch gewissen Spaß, gerade wenn ihr tief in einem feindlich gesinnten Keller einen der Bossgegner aufstöbert und erledigt - vorausgesetzt,  ihr konzentriert euch hauptsächlich auf den freien Ausbau eurer Spielfigur, erwartet nicht zu viel und seid mit einem unfertig wirkenden Abenteuer zufrieden.

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