Gotham Knights: Nightwing Charakter-Trailer

Wenn die Credits nach rund 25 Spielstunden über den Bildschirm flimmern, alle Haupt- und Nebenquests absolviert und die gesamte Riege von maskierten, mutierten oder einfach nur wild geschminkten Superschurken sich wieder hinter den Gittern des Blackgate-Gefängnisses wiederfindet, hinterlässt Gotham Knights eine ebenso große Verzweiflung wie das Ableben des Schwarzen Ritters. Denn ein schlechtes Spiel ist es nicht, besonders im Koop-Modus gibt es viele Momente in denen man sich als schier unbesiegbares Duo in den Untiefen von Gotham City sieht. Dann fügen sich selbst die müden Kloppereien und das unnötige Upgrade-/Levelsystem irgendwie halbwegs in den Spielablauf ein, das Wort "Spaß" kommt einem dabei sogar mal über die Lippen oder zumindest in den Sinn. Der wird dann allerdings wieder arg getrübt, wenn der Online-Mitspieler zum Einzelspieler-Modus wechselt und alles außer den wichtigen Elementen der Story-Missionen noch einmal absolvieren muss, um sich am gleichen Punkt wie eben noch mit dem Host zu finden. Dazu die vielzitierte Technik, die moderner Hardware nicht würdig ist, eine langweilige Spielumgebung ohne Highlights und ein Kampfsystem, dass seinen Namen nur in den seltensten Fällen verdient. Diesem Schlamassel gegenüber stehen fantastisch inszenierte Schurken in tollen Zwischensequenzen, stimmig gestaltete und abwechslungsreiche Innenräume, dazu eine ansehnliche Story, die Comic-Fans sicher zufrieden zurücklässt. Und das Durchspielen war jetzt eher ein Mini-Highlight, als eine große Qual. Sicherlich wird der Titel schnell im Preis sinken, denn das Gebotene wäre interessierten Spielern sicher viel besser zu verkaufen, als zum jetzt aufgerufenen Vollpreis. Zudem muss das A-Team von WB Games, die Rocksteady Studios, mit dem nächsten Superhelden-Spiel Suicide Squad: Kill the Justice League voll abliefern, um nicht voraussichtlich im nächsten Herbst einen absolut aussichtslosen Wertungs-Kampf gegen den erneuten Auftritt von Spider-Man führen zu müssen.