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Spielkultur | Special | 4Sceners

01.09.05, 19:02 Uhr, Bobic

Die Evoke mausert sich zu einer der beliebtesten Demo-Parties. Eine perfekte Party-Location, coole Stimmung und überraschend viele Releases, inklusive einer Killer-Demo von Plastic, dürften dafür sorgen, dass im nächsten Jahr noch mehr Besucher den Weg nach Köln suchen werden. Auch wir spielten – nach dreijähriger Party-Abstinenz - mal wieder Astronaut und waren vor Ort. Unsere Eindrücke von der in diesem Jahr unter dem Motto "The Space Odyssey" stehenden Veranstaltung möchten wir euch an dieser Stelle schildern.

(english version)

 

Samstag, 26. August, um 5 Uhr morgens. Ein Bayer macht sich auf den Weg nach Köln um dort eine närrische Zeit zu

Die Partyhalle, ein Wohlfühlort. Geräumig, sauber, mit Netzwerk und Internetzugang.
erleben. Ziel ist die Evoke 2005, eine Demo-Party mitten im Herzen der Stadt. Endlich mal wieder Szeneluft schnuppern, nette Talks mit anderen Jecken aus dieser Untergrundbewegung führen und natürlich die neuesten Demos sehen, dafür nehme ich die 520 Kilometer lange Strecke gerne auf mich. Zwar hatte die Party bereits einen Tag zuvor einen Raketenstart hingelegt, aufgrund diverser anderer Verpflichtungen konnte ich mich aber erst jetzt in mein Space-Mobil zwängen und über die deutschen Autobahnen düsen. Verpasst habe ich relativ wenig. Freitags stand nur die obligatorische Eröffnungszeremonie, eine von Lotek Style präsentierte Atari-Demoshow und ein Live-Konzert der Band Ultrasound auf dem Programm, was bei den Besuchern sichtlich gut ankam. Letztendlich wurde um Mitternacht der erste Tag mit einer von Dipswitch zusammengestellten Vorführung beeindruckender Demos für die Gameboy-Familie beendet.

 

Vorwurf: Kommerz

Ein kleiner Zeitsprung zeigt, dass es mittlerweile kurz nach 10 Uhr morgens ist. Das 4Sceners-Raumschiff hat dank der perfekten Beschreibung der Reiseroute auf der offiziellen Evoke-Website den Raumhafen Vulkanhalle sicher erreicht.  Die Party-Location, ein altes Fabrikgebäude, macht einen todschicken Eindruck und präsentiert sich in bestem Zustand. Am Eingang sitzt bereits ein sichtlich gut gelaunter Tobias "XXX" Heim, seines Zeichens Big Boss der Demogruppe Haujobb und zugleich Vorstandsmitglied beim Verein Digitale Kultur e.V., dem Ausrichter der Evoke 2005.

 

Drei Jahre ist es her, dass wir uns zuletzt gesehen haben, umso mehr hatten wir uns zu erzählen. Ein Thema, das uns Beiden immer wieder zu schaffen macht, ist die angebliche Kommerzialisierung der Szene. Einige wenige negative Stimmen kommen auf, wenn die Demoszene in kommerzielle Welten hineinschnuppert. Der Digitale Kultur e.V. hat etwa dieses

Alex Scholz zeigt stolz den ersten Packen von SCEEN, dem Magazin für digitale Extravaganz.
Problem, wenn Sie die Kunstwerke der Demoszene auf Spielemessen wie der Games Convention präsentieren. Wir von 4Sceners.de müssen uns Vorwürfe gefallen lassen, dass wir angeblich mit der Kreativität andere Leute Geld verdienen. Dabei scheffeln wir mit 4Sceners.de keinesfalls Millionen, sondern betreiben dieses Projekt völlig unentgeltlich, einfach um die fantastische Arbeit der Demoszene einem breiteren Publikum zu präsentieren. Denn immerhin profitiert auch die Games-Branche von der Arbeit der Szene, was sich an zahlreichen Demokünstlern ablesen lässt, die mittlerweile an aktuellen Computer- und Videospielen arbeiten. So ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass Intel und ATi als Hauptsponsoren der Evoke fungierten und Intel-Programmierer Jonathan Story in einem Seminar Näheres über die Threading-Technologie erzählte.

 

Ein Novum im Blätterwald

Ein anderer Grund, warum ich unbedingt die Evoke live miterleben wollte, war die offizielle Einführung eines neuen Print-Magazins: SCEEN - magazine for digital extravaganza, so der Titel des komplett in Englisch verfassten Lesestoffs, berücksichtigt ausschließlich Themen, welche die kreativen Möglichkeiten am Computer in den Mittelpunkt rückt. Nicht nur die Demoszene stellt dabei ein zentrales Thema dar, auch Netlabels (Plattenfirmen, die meist kostenlos am Computer erzeugte Musik vertreiben), Machinima (mithilfe von Spiele-Engines wie der von Doom 3 erstellte Kurzfilme) oder VJing (DJs, die ihre Club-Auftritte mit effektreichen Visualisierungen an den Wänden der Tanzpaläste illustrieren) werden behandelt. Begleitmaterial zu den im Heft besprochenen Themen findet sich außerdem auf der beigelegten DVD. Wir werden in Kürze die Erstausgabe dieser viel versprechenden Zeitschrift näher unter die Lupe nehmen.

 

                    
 
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