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Übersicht: Highlights / PC Demos / PC 64k Intros / PC 8k Intros / PC 4k Intros / Amiga & Wild Demos / Game Development


The Timeless / Mercury (1. Platz, PC 64k Intro)
Eine 64 Kilobyte kleine Intro, die für so viel Aufregung und so viel Aufsehen sorgte und immer noch sorgt, wie man es seit dem Überwerk fr-08: the product von Farbrausch im Jahr 2000 nicht mehr erlebt hat ist The Timeless von der Gruppe Mercury.
Momente wie die, welche man beim Anschauen von The Timeless durchlebt, sind in der Demoszene selten geworden. Gerade eben hat sich der Bildschirm wieder verdunkelt. Man versucht sich zu sammeln, versucht das, was man in den Minuten zuvor gesehen hat, irgendwie in Worte zu fassen. Doch es gelingt nicht. Mehr als ein Stöhnen der Ungläubigkeit mag einfach nicht aus dem Mund entweichen. Und das ist gut so. Denn solche Über-Momente, wie sie Mercury in ihrer gerade einmal 64 Kilobyte kleinen Echtzeit-Demonstration The Timeless zeigen, darf man nicht mehr allzu oft erleben. Das war früher anders.
Man denke nur an das Jahr 2000 zurück, als die Gruppe Farbrausch mit fr-08: the product die Messlatte für 64k Intros in schier wahnwitzige Dimensionen hob. Wahre Menschenmassen, auch außerhalb der eigentlichen Demoszene, wurden mit dieser Effektzauberei auf kleinstem Speicherplatz elektrisiert. Später schafften sie dies mit dem legendären Popular Demo oder Debris erneut, lieferten sich Jahr für Jahr spektakuläre Kämpfe mit anderen Demogruppen, allen voran Fairlight und Andromeda Software Development. Doch das war einmal und nur Fairlight schien in den letzten beiden Jahren die Messlatte für "Electrifying" und "Mindblowing" hochzuhalten.
Nun aber sind Mercury in der Über-Liga angekommen. The Timeless bietet visuellen Augenschmaus der Güteklasse A+++. Angefangen von herrlichen Meereswellen, über antike Gänge und Kathedralenzauber bis hin zu atemberaubend inszenierten Kamerafahrten durch Skyscraper City. Mit unglaublich detaillierten Grafiken, Shader-Bombast allüberall und stimmungsvollen Panoramen, plus sensationellem Greetings-Part und überraschend verdrehten Perspektiven á la Inception kurz vor Schluss. Den Jungs von Mercury gelingt es, in 64kb optischen Bombast zu packen, der sich selbst vor aktuellen Spielen nicht zu verstecken braucht. Mittlerweile ein Novum in der Demoszene, die zumeist mehr mit Style und Art-Design auf sich aufmerksam macht.
Doch genau hier liegt die Krux an der Sache begraben. Es ist nicht alles Shader-Gold, was glänzt. The Timeless hat so seine Design-Schwächen. So bezaubernd die Szenen auch aussehen mögen, es fehlt der Zusammenhang, die flüssige Überleitung von einem Moment zum anderen. Alles wirkt irgendwie aneinander gestückelt. Ebenso ist die Musik zwar äußerst atmosphärisch ausgefallen, doch fehlen ihr diese melodiösen Augenblicke, die in den Farbrausch-Kultwerken dafür sorgten, dass die Klänge einfach nicht mehr aus dem Ohr weichen wollten. Mercury haben also durchaus noch Verbesserungspotential. Doch das sind Nebensächlichkeiten wenn man sich vor Augen hält, welche Technikbombe hier gezündet wird. Für Effektklasse und Grafik erhalten sie aber unbestritten die Höchstnote!


Ooze / Inque (2. Platz, PC 64k Intro)
Raymarching wird einfach nicht langweilig! Vor allem dann nicht, wenn es so schick und abwechslungsreich wie in der aktuellen 64k Intro Ooze von Inque angezeigt wird. Zu hämmerndem Drum 'n' Bass Sound wuppt es stylisch im Tunnel, auf den Felsformationen und auch in Höhlensystemen. Oooze ist ein kleines Werk, das der Grafikkarte eine Menge abverlangt, visuell immer wieder Erstaunen hervorruft und dabei so kurzweilig wie faszinierend wirkt. Vielleicht das Beste, was Inque bisher abgeliefert haben.


Chaos Constructions 2014 Invitation / Z Brothers (3. Platz, PC 64k Intro)
Nun sind die Gebrüder Z gerade einmal ein Jahr in der Demoszene aktiv, fahren aber bereits richtig schwere Geschütze im 64k-Segment auf. Speziell im optischen Sektor haben sie bereits ein Standbein tief und fest einbetoniert. Das beweisen sie auch mit ihrer Invitation-Intro zur Chaos Constructions 2014, der wichtigsten Demo-Party im russischen Szeneraum. Bei einer Größe von knapp 64 Kilobyte brillieren die russischen Technikspezialisten mit nassem, spiegelnden Pflasterbelag. Sie reissen uns mit in eine diffuse Welt a la Chaos Theory und knallen uns einen hervorragend modellierten Kopf mitten auf die Mattscheibe. Ein bisschen mehr Style-Geilheit, speziell beim durschnittlichen Sound und durch den Einsatz von auflockernden Layer-Grafiken, schon wären wir noch viel glücklicher, als wir aufgrund der schicken Visuals sowieso schon sind.

 
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