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Spielkultur | Special | 4Sceners

07.08.16, 23:47 Uhr, Bobic

Wir haben darauf gewartet. Haben danach gelechzt und waren schon Tage zuvor nervös - so wie jedes Jahr, wenn die Assembly ansteht. Das ist schließlich nicht irgendeine Demo-Party, sondern zusammen mit der Revision jedes Jahr die wichtigste Veranstaltung der Demoszene. Hier gibt sich die Elite die Tastatur in die Hand. Alles was Rang und Namen hat veröffentlicht etwas, lässt alle Grafik- und Designmuskeln spielen und beschert uns Fans damit Momente der Glückseligkeit. In diesem Jahr war jedoch alles anders. Es gab keine neue Demos der Seriensieger von CNCD und Fairlight; Andromeda Software Development, die sich im Vorjahr gekrönt haben, hatten ebenfalls nichts veröffentlicht und auch sonst war beim großen Demo-Wettbewerb nicht so viel los. Vielmehr waren es die Kleinen, die Top-Noten einheimsen konnten, während die Großen zum Nachsitzen mussten. Wir beginnen unsere Berichterstattung mit den interessantesten Werken von der Assembly 2016 dennoch mit den ausgewachsenen Demos und führen auf den Folgeseiten hin zu den Machtspielen der Kleinen.


Gestalt / Quite & T-Rex (Demo, 1st at Assembly 2016)
Oh mein Gott, welche Freude haben wir empfunden, als wir während der Demo-Compo auf der diesjährigen Assembly den Namen Quite wieder gelesen haben. Endlich sind sie zurück, diese Russen, die Geschichte mit ihren kleinen Intros, alle voran cdak, geschrieben haben. In Zusammenarbeit mit der Gruppe T-Rex versuchen sie dann auch gleichmal, das Rad der Demomaschinerie neu zu erfinden. Statt Musik gibt es Geräusche, statt bunten Farben permanentes Blaugrau. Anstelle von raffinierten Kameraflügen rückt ein starrer Bildschirm und bei den Effekten schwirren fast überall Metaballs herum. Dennoch ging dieses Gestalt als Siegerdemo vom Feld, denn es ist so ungewöhnlich gestaltet, dass es zugleich wieder fasziniert. Man wartet förmlich auf ein Explodieren, auf diesen einzigartigen Moment, wird jedoch immer wieder auf gleichbleibendem Niveau gehalten und kommt trotzdem nicht davon los. Man ist hin- und hergerissen und fragt sich, was man da eigentlich gesehen hat, während man doch zufrieden in sich hineingrinst.


liquiXion: The demo man / Adapt (Demo, 2nd at Assembly 2016)

Was in Liquixion drin steckt ist, ganz Adapt-alike, ein ziemlicher Effekt-Overkill. Die Finnen schicken so ziemlich alle Farben und Effektlayer auf einmal über den Bildschirm, bringen dies aber koordinierter als früher vor und garnieren die Szenen mit herrlichen Wassereffekten. Ein Grafikfehler während der Vorstellung auf der Assembly 2016 verhinderte vermutlich den Sieg bei der Demo-Compo, denn hier liegt zweifelsfrei das bislang beste Werk von Adapt vor. Wer also vor ein bisschen Effektchaos mit zahlreichen Augenschmeichlern keine Angst hat, wird hier schöne Momente erleben.


Antimon / Pyrotech (Demo, 3rd at Assembly 2016)
Antimon ist ein Showcase von richtig hübschen, aber zusammenhanglosen 3D-Szenen, die auch zur Musik jegliche Konnektivität vermissen lassen. Das ist wirklich schade, denn Pyrotech schienen zuletzt doch den richtigen Weg zwischen Design und Grafikpracht gefunden zu haben. Mit Antimon haben sie diesen leider wieder verlassen. Zu wenig bei deisem Talent!


Deep Down / Supergrand (Demo, 4th at Assembly 2016)

Klassische Demos schauen wir uns doch immer wieder gerne an. Das neuformierte Team von Super Grand zeigt zu klassischer Trance-Musik einige schöne Effekte und Szenen, die Lust auf weitere Demos dieser Truppe machen.


Rhododendron / Vihannes (Demo, 7th at Assembly 2016)
In Rhododendron stecken jede Menge frischer Ideen und ungewöhnlicher Darstellung, dass man am liebsten sofort einen Innovations-Award und Newcomer-Bonus vergeben möchte. Aber auch viel Krampf und unnötig heraufbeschworene Langeweile. So ergötzt man sich an blumigen Tunneln in fescher Pracht, sucht bei den Greetings aber verzweifelt nach dem Vorspulen-Button.


Voyage / Demo Aces (Disqualified at Assembly 2016)
Bei der eher schwachen Demo-Compo auf der diesjährigen ASM-Party hatten wir eigentlich mit einer Platzierung auf den vorderen Rängen für das Erstlingswerk der Demo Aces gerechnet. Dass es letztendlich ganz anders kam, dass hier ein ganz großer Skandal vorhanden ist, hatten wir nicht eingeplant. Denn alles, was in Voyage zu sehen ist, ist geklaut. Die Macher rühmen sich mit ihren eigenen Namen in den Credits, doch eigentlich haben sie überhaupt nichts selbst gemacht. Effekte wurden von Shadertoy geklauft, Tutorials u.a. von Mercury einfach eins zu eins abkopiert. Ja nicht einmal die Musik wurde selbst komponiert, sondern soll, laut Kommentaren auf pouet.net, ebenfalls ohne Nachfragen, ohne den eigentlich Autor zu nennen, genutzt worden sein. Macht euch selbst ein Bild von diesem Machwerk, das eigentlich hätte eine richtig gute First Prod hätten werden können.

 
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