Endlich: Das Update zum Fast-Vollpreis
Wem Team-Matrix & Co bekannt vorkommen sollten: EA hat sich dieses Jahr entschlossen, nur einen überteuerten Content-Patch für den FM zu veröffentlichen.
Über einen erstaunlich großen Zeitraum hatte es das Bright-Future-Team um Gerald Köhler geschafft, das ominöse Update-zum-Vollpreis-Gespenst in Schach zu halten. Letztes Jahr hingegen haben die eingebrachten Neuerungen nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Prinzipiell handelte es sich zwar um gute Ideen wie zahlreiche Team-Funktionen, in denen es um Wünsche, Bedürfnisse und die Chemie innerhalb der Mannschaft ging. Doch letztlich wurde man mit unnötig viel Mikro-Management zugeschüttet, dessen Aufwand nicht in Relation zum Ergebnis stand. Im Fazit hatte ich dem Team sinngemäß geraten, sich zurückzuziehen und einen Neuanfang der Serie zu planen. Eine kreative Pause schien nötig.
Und die hat man sich augenscheinlich gegönnt. Denn der Fussball Manager 14 (FM 14) entspricht im Wesentlichen den Inhalten des Vorgängers, weshalb ich auf den
Test aus dem letzten Jahr verweise. Mittlerweile sind allerdings alle Funktionen, die man vorher erst über Aktionen freischalten konnte (z.B. Team-Matrix, erweiterte Statistiken), von Anfang an zugänglich. Selbstverständlich gibt es aktuelle Kader. Und es gibt sogar ein paar minimale Neuerungen wie einen erweiterten Textmodus, eine z.B. um die tschechische Republik oder die Ukraine ergänzte Datenbank, neue Interviewfragen und einen ganz frischen Namenspool, aus dem Spieler generiert werden können. Sprich: Eigentlich bekommt man den FM13 inklusive eines umfangreichen Content-Patches - und minus der Live Season, die aber nicht schmerzlich vermisst werden dürfte. Und das alles zum Neupreis? Nein, Electronic Arts zeigt sich überaus spendabel und gibt angehenden Trainingsleitern die Möglichkeit, satte zehn Euro im Vergleich zum üblichen Neupreis zu sparen. 40 Euro für einen Patch ist doch ein faires Angebot, oder?
Was tun?
Auch wenn man nie genug Messi "haben" kann: Dieses Jahr hat es Electronic Arts mit dem Recycling übertrieben.
Doch nicht einmal Neueinsteiger sollten hier zugreifen, sondern sich lieber für die günstigeren Versionen aus den Vorjahren entscheiden - zumal sich das Kaderupate nach ein paar gespielten Jahren ohnehin relativiert. Für die eingesessenen Anhänger der Serie, die ihr ggf. in den letzten Jahren trotz der nur per Import erhältlichen, aber dennoch dominierenden Konkurrenz von Sports Interactive die Treue gehalten haben, ist die Preispolitik ein Schlag ins Gesicht - mit der flachen Hand. Dass die neuen Inhalte Entwicklungs- bzw. Recherche-Zeit gekostet haben und refinanziert werden müssen, ist nachvollziehbar. Und die Lizenzen sind auch nicht billig. Doch da die letzten Fussball Manager ohnehin über Origin aktiviert werden mussten, wäre es ein leichtes gewesen, allen Spielern, die den FM13 besitzen, ein faires Sonderangebot für zehn bis 15 Euro zu machen. Oder noch besser: Je mehr Vorgänger man besitzt, umso günstiger wird der FM14.
Wie selten zuvor macht es sich EA unnötig schwer. Kennt man den FM nicht, wird man sich in dieser Ausgabe über die tiefgehenden, aber mechanisch nicht immer zusammenhängenden Möglichkeiten zur Trainings-Gestaltung, dem Kaderaufbau sowie dem Lenken der finanziellen Geschicke seines Vereins freuen. Man ergötzt sich an Statistiken, fiebert evtl. bei den Text- oder 3D-Matches mit und kann sogar seinen eigenen Verein gründen oder mit einer Nationalmannschaft auf Pokaljagd gehen. Kennt man dies jedoch alles schon und hat sich im Vorfeld nicht über den FM14 informiert, dürfte der Ärger groß sein. Aber immerhin könnte man das seit Anfang Oktober eingeräumte
Rückgaberecht auf Origin auf Herz und Nieren prüfen.