Im Test: Nur noch eine Tür...
Simpel. Zu simpel?
RICO steht für "Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act" und beschreibt grob umrissen eine rechtliche Handhabe im US-Gesetz, um Drahtzieher im organisierten Verbrechen dingfest zu machen. Selbst wenn diese nicht aktiv z.B. an einem Mord beteiligt waren, sondern diesen nur in Auftrag gegeben haben. Unterzeichnet wurde dieses Gesetz Ende 1970 von Richard Nixon. Und was hat das mit dem gleichnamigen Spiel zu tun? In der Rolle eines FBI-Agenten nutzt man dieses Bundesgesetz, um im Rahmen von 24 Stunden einen Gangster-Boss zu stürzen. Dieses dünne erzählerische Fundament nutzt das Indie-Team von Ground Shatter, um einen Ego-Shooter mit Zeitlupe, zufällig generierten Abschnitten, dynamischen Missionszielen und punktueller Spannung zu inszenieren. Der Ablauf ist dabei ebenso überschaubar wie die initiale Erzählung, die im weiteren Spielverlauf auch nicht weiter ausgebaut wird.
Man steht an seinem Einsatzort vor einer verschlossenen Tür und tritt sie auf. Dadurch wird eine kurzzeitige Zeitlupe gestartet, in der man idealerweise die im Raum versammelten
Zufälliges Auf und Ab
In den ersten zwei bis drei Stunden kann das sehr simple, aber in dieser Einfachheit durchaus ansprechende sowie ordentlich umgesetzte Konzept für solide Unterhaltung sorgen. Sogar für ansatzweise gute, wenn man mit einem zweiten Spieler online oder im Couch-Koop unterwegs ist, die Gangster gemeinsam erledigt und in manchen Situationen sogar Flankier-Manöver starten kann. Die Gegner-KI leistet sich allerdings vor allem bei der Wegfindung immer wieder grobe Schnitzer und hat auch keine Probleme damit, ihre Kameraden abzuschießen. Und die Kulisse mit ihrem an Borderlands erinnernden Comic-Ansatz hat auch Schwächen, von denen die Klonfiguren noch die kleinste darstellen – die beispielsweise durch Wände oder Türen
Daran können aber weder die passable Arcade-Ballermechanik noch die prinzipiell ordentlich arbeitenden Zufalls-Routinen etwas ändern, die das Raum-Layout und –Inhalte bestimmen. Denn solange man in der Karriere einen frischen Fall beginnt, bei dem man sich über ein ebenfalls zufällig erstelltes Tatort-Gitter bewegt und neue Einsatzorte auswählt, muss man sich nicht nur seine Waffen ständig neu erarbeiteten, sondern man startet auch erst einmal im Trainingsgebäude des FBI. Das hätte man beim x-ten Einsatz durchaus eleganter lösen oder gleich abkürzen können. Erst im schnellen Spiel, bei dem man entweder eine Operation, einen Trainingsparcours oder den Wellenmodus Lockdown startet, hat man die Wahl zwischen allen bislang freigeschalteten Wummen, Granaten oder Aufsätzen wie Zielfernrohre bzw. vergrößerte Magazine.
Fazit
RICO gehört zu der Kategorie Spiel, bei der das Konzept zwar interessant, die Umsetzung aber nur in Ansätzen gelungen ist. Dabei störe ich mich nicht einmal an den zufällig generierten Levelstrukturen und den sich daraus ergebenden dynamischen Missionsvariationen dieses Arcade-Shooters. Das hat auch Titeln wie Mothergunship oder Immortal Redneck in keiner Form geschadet. Doch die eigentlich gut arbeitenden Zufalls-Routinen leiden darunter, dass die Ballerei in jeder Hinsicht zu wenige Inhalte bietet. Die Missions-Varianten wiederholen sich ebenso schnell wie die Kulisse, die sowohl im Möbeldetail, bei den Texturtapeten oder den Klontruppen Schwächen offenbart. Die KI zeigt sich ebenfalls nicht sattelfest, findet manchmal offene Türen nicht und ist vollkommen unbedarft, wenn es darum geht, die Gangster-Kameraden anstelle des Spielers aus dem Weg zu räumen. Nichts davon ist etwas, das nicht in Zukunft behoben werden kann. Doch in dieser Form kann selbst die Wahl zwischen Online- oder Couch-Koop beim gemeinsamen Stürmen der Gebäude nicht die Kohlen aus dem Feuer holen.
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation4
Das Konzept mit seiner zufälligen Struktur und der daraus resultierenden punktuellen Spannung kann aufgehen. Derzeit gibt es allerdings für die Arcade-Ballerei in jedem Bereich zu wenig Inhalte.
XboxOne
Das Konzept mit seiner zufälligen Struktur und der daraus punktuellen Spannung kann aufgehen. Derzeit gibt es allerdings für die Arcade-Ballerei in jedem Bereich zu wenig Inhalte.
Echtgeldtransaktionen
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- Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.
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