Spielkultur
21.01.2021 10:04, Michael Krosta

EU verhängt Millionenstrafe gegen Valve, Bandai Namco, Koch Media und Capcom wegen Geoblocking

Die Wettbewerbs-Hüter der EU haben gesprochen und teure Strafmaßnahmen gegen Valve und andere Videospiel-Hersteller verhängt, weil sie Spieler durch eine technische Maßnahme mit Geoblocking-Praktiken aktiv daran gehindert haben sollen, ihre gekauften Spiele in anderen EU-Ländern zu verwenden. Darüber berichtet u.a. das Nachrichtenmagazin Der Spiegel und greift dazu die offizielle Mitteilung der EU-Kommission auf.

Dort ist zudem von Absprachen die Rede, wonach auch die Download- und Aktivierungscodes von Spielen auf Wunsch der Hersteller bewusst so gestaltet wurden, dass sie nur innerhalb bestimmter Landesgrenzen eingelöst werden konnten. In der Urteilsbegründung der EU-Kommission heißt es, dass die verantwortlichen Hersteller damit gegen das EU-Kartellrecht verstoßen haben. Betroffen waren offenbar mehr als 100 Spiele verschiedener Genres und Hersteller.

Mit mehr als 1,6 Millionen Euro fällt schon die Geldstrafe für Valve recht hoch aus - auch deshalb, weil sich das US-Unternehmen von Gabe Newell im Gegensatz zu den anderen Angeklagten geweigert haben soll, mit der EU-Kommission zu kooperieren. Bei den anderen Herstellern seien die Geldbußen dagegen durch ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit um zehn bis 15 Prozent reduziert worden. Zusammen gerechnet werden mit den zusätzlichen Strafzahlungen dennoch mehr als sechs Millionen Euro fällig.

Mit etwa 2,9 Millionen Euro fällt die Strafe für Focus Home Entertainment am höchsten aus, während Bandai Namco mit einem Bußgeld von 340.000 Euro den geringsten Betrag unter den verklagten Publishern zahlen muss. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager bezeichnete die verhängten Strafen "als Erinnerung daran, dass es den Unternehmen nach dem EU-Wettbewerbsrecht untersagt ist, den grenzüberschreitenden Verkauf vertraglich zu beschränken".

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Kommentare

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Moofrog

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Das Beispiel wäre, Du kaufst mein Produkt und ich will dir sagen was du damit nicht zu tun hast, ansonsten kaufe es nicht, im Raum der EU.
du kannst ja sagen was man damit nicht tuen soll, du kannst aber halt nur nicht technische mittel anwenden die gegen eu recht verstoßen um deine ansage durchzusetzen.

fällt dir irgendein produkt ein wo der verkäufer nach dem verkauf das recht hat darüber zu entscheiden was mit dem produkt gemacht werden darf und was nicht? der verkäufer wohlgemerkt, nicht die deutsche oder europäische gesetzgebung.

und ich rede von recht, nicht von hinweisen zur handhabe die es zu unterlassen gilt.
Selbe Antwort wie bisher, Videospiele sind keine Autos oder Bananen.
welche rolle spielt das?
Es lohnt sich zu schauen was an Regelungen passt und was man anpassen könnte, nicht umsonst hat die EU unzählige verschiedene Verordnungen für verschiedene Dinge.
nein, handelsübliche ware wird gleich behandelt.

das es verordnungen zu bspw. gefahrgut gibt, ist wohl logisch.
Na ich werde an die Handelsfreiheit denken wenn das nächste Mal jemand Zigaretten in größen Mengen nach Deutschland mitnehmen will ;)
zigaretten und alkohol ist ländersache, genau so wie es ländersache ist, dass man bestimmte verbotene gegenstände nicht einführen darf.

jedes land kann selber entscheiden wieviele zigaretten und alkohol jemand in das land einführen darf, das hat nichts damit zu tuen, dass jetzt philip morris hergehen kann und sagen darf, du darfst meine zigaretten zwar in polen kaufen aber musst sie auch da rauchen.

das dürfen sie nicht bestimmen und schon garnicht privat an der grenze kontrollieren und jede zigarette nach deutschland beschlagnahmen, nichts anderes ist nämlich geoblocking.

nochmal, keiner privatfirma ist es erlaubt innerhalb der eu handelsgrenzen zu ziehen, warum sollte es valve erlaubt werden?

greetingz
Ganz genau die Hoheitsrechte obliegen den jeweiligen Nationalstaaten oder der Europäischen Union(EU) wenn diese Hoheitsrechte durch Verträge wohlgemerkt an die EU abgegeben wurden.

PS: Die Strafen richten sich normalerweise an dem Schaden bzw. den illegal erwirtschaftetem Umsatz/Gewinn und haben null Symbolwert. Jedenfalls wenn die Gesetze und Strafenregelung ordentlich geschrieben wurden ist das immer so solchen Fällen. Im Falle von Datenschutzverstößen hat man schon dreistellige Millionenbeträge als Strafe verhängt und im Falle von Monopolmißbrauch und Schadenersatz schon Milliardenstrafen.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 3 Jahren
danke15jahre4p

Das Beispiel wäre, Du kaufst mein Produkt und ich will dir sagen was du damit nicht zu tun hast, ansonsten kaufe es nicht, im Raum der EU.
du kannst ja sagen was man damit nicht tuen soll, du kannst aber halt nur nicht technische mittel anwenden die gegen eu recht verstoßen um deine ansage durchzusetzen.

fällt dir irgendein produkt ein wo der verkäufer nach dem verkauf das recht hat darüber zu entscheiden was mit dem produkt gemacht werden darf und was nicht? der verkäufer wohlgemerkt, nicht die deutsche oder europäische gesetzgebung.

und ich rede von recht, nicht von hinweisen zur handhabe die es zu unterlassen gilt.
Selbe Antwort wie bisher, Videospiele sind keine Autos oder Bananen.
welche rolle spielt das?
Es lohnt sich zu schauen was an Regelungen passt und was man anpassen könnte, nicht umsonst hat die EU unzählige verschiedene Verordnungen für verschiedene Dinge.
nein, handelsübliche ware wird gleich behandelt.

das es verordnungen zu bspw. gefahrgut gibt, ist wohl logisch.
Na ich werde an die Handelsfreiheit denken wenn das nächste Mal jemand Zigaretten in größen Mengen nach Deutschland mitnehmen will ;)
zigaretten und alkohol ist ländersache, genau so wie es ländersache ist, dass man bestimmte verbotene gegenstände nicht einführen darf.

jedes land kann selber entscheiden wieviele zigaretten und alkohol jemand in das land einführen darf, das hat nichts damit zu tuen, dass jetzt philip morris hergehen kann und sagen darf, du darfst meine zigaretten zwar in polen kaufen aber musst sie auch da rauchen.

das dürfen sie nicht bestimmen und schon garnicht privat an der grenze kontrollieren und jede zigarette nach deutschland beschlagnahmen, nichts anderes ist nämlich geoblocking.

nochmal, keiner privatfirma ist es erlaubt innerhalb der eu handelsgrenzen zu ziehen, warum sollte es valve erlaubt werden?

greetingz

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 3 Jahren
alx-2009

wir sind aber nicht auf deinem grundstück, sondern auf dem grundstück der eu wo du mir dann sagen willst was ich darf und was ich nicht darf.
Die EU hat ein Grundstück? :biggrin: Du weißt was ich sagen will, aber ich verbessere es gerne. Das Beispiel wäre, Du kaufst mein Produkt und ich will dir sagen was du damit nicht zu tun hast, ansonsten kaufe es nicht, im Raum der EU.
habense ja, solange ihre bestimmungen nicht mit übergeordneten bestimmungen kollidieren, das ist aber überall so.
Das stimmt natürlich, hat nur nichts mit dem zu tun was wir besprochen hatten. Deine Frage war, woher Unternehmen das Recht nehmen sollten, den Handel länderspezifisch einzuschränken, meine Antwort war: na es ist ihr Produkt, daher sollten sie gewisse Freiheitsgrade haben über den Verkauf ihres Produktes. Über alles weitere dazu hatte ich nichts gemeint.
andersrum, es ist egal welches produkt, du musst es innerhalb der eu kaufen und dort verwenden dürfen wo du willst, das ist ein grundpfeiler des gemeinsamen wirtschaftsraumes.

du kannst doch nicht einfach etwas in der eu anbieten und die ware dann funktionsuntüchtig machen abhängig davon wo es innerhalb der eu genutzt werden soll, das gilt für jedes produkt.

warum sollten publisher und entwickler hier privilegien genießen dürfen?
Selbe Antwort wie bisher, Videospiele sind keine Autos oder Bananen. Es lohnt sich zu schauen was an Regelungen passt und was man anpassen könnte, nicht umsonst hat die EU unzählige verschiedene Verordnungen für verschiedene Dinge. Aber das haben wir alles doch schon besprochen.
ich nicht, solange die grenzen nicht das aushebeln wofür die eu unter anderem steht, nämlich handels- und reisefreiheit ist doch alles in ordnung.
Na ich werde an die Handelsfreiheit denken wenn das nächste Mal jemand Zigaretten in größen Mengen nach Deutschland mitnehmen will ;)

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 3 Jahren
danke15jahre4p

- Als Einzelperson hab ich auch das Recht dir als Einzelperson zu sagen: bleib von meinem Grundstück fern, ...
wir sind aber nicht auf deinem grundstück, sondern auf dem grundstück der eu wo du mir dann sagen willst was ich darf und was ich nicht darf.
...genauso sollten Firmen erst mal Grundsätzlich ein Recht haben über ihr Produkt zu bestimmen.
habense ja, solange ihre bestimmungen nicht mit übergeordneten bestimmungen kollidieren, das ist aber überall so.
Das schränken wir jetzt eben durch diverse Regelungen passend zum Produkt ein.
andersrum, es ist egal welches produkt, du musst es innerhalb der eu kaufen und dort verwenden dürfen wo du willst, das ist ein grundpfeiler des gemeinsamen wirtschaftsraumes.

du kannst doch nicht einfach etwas in der eu anbieten und die ware dann funktionsuntüchtig machen abhängig davon wo es innerhalb der eu genutzt werden soll, das gilt für jedes produkt.

warum sollten publisher und entwickler hier privilegien genießen dürfen?
Aber Pauschal zu sagen: eine Privatfirma hat kein Recht Grenzen zu ziehen halte ich für problematisch.
ich nicht, solange die grenzen nicht das aushebeln wofür die eu unter anderem steht, nämlich handels- und reisefreiheit ist doch alles in ordnung.

greetingz

vor 3 Jahren
alx-2009

warum sollte das auch gestattet sein? die eu ist ein zusammenhängender wirtschaftsraum, die preise an der kaufkraft eines jeweiligen landes festzumachen, ist reine willkür und keine pflicht, wieso sollte man dann das recht haben den handel innerhalb europas länderspezifisch einzuschränken und wo ist die grenze?

die bayern haben rund 1/5 mehr kaufkraft als die bremer, sollte es also auch möglich sein, seine ware in bremen um 1/5 vergünstigt anzubieten und per geoblocking zu "schützen"?

es existieren in der eu keine grenzen was den handel und das reisen betrifft, jeder eu burger darf reisen wohin und einkaufen wo er will, warum sollte eine privatfirma dann das recht haben grenzen zu ziehen?
Zuallererst: wir reden hier über Videospiele, das muss man bedenken wenn man über Gesetze spricht die auf ganz andere Güter ausgelegt sind.
Warum sollte es erlaubt sein? Weil es potenziell den Gewinn der Firmen steigern kann. Und warum ich interesse habe daran das mehr Firmen in mein Hobby investieren sollte klar sein.
Die Grenze sollte bei der Kartellbildung liegen, also wenn EA und Ubisoft ihre Preise absprechen und den Wettbewerb gefährden. Ansonsten ist alles an Gesetzen an sich Willkür, man legt das fest wovon man den guten Glauben hat damit eine Wirkung x zu erreichen. Wenn ich denke man sollte das Recht haben und du anderer Meinung bist, dann sind das erstmal Meinungen. Daher kann ich zu dem Ganzen Absatz nicht viel sagen, ohne das wir uns darauf einigen was eigentlich erreicht werden soll. :?

Ansonsten:
- Ja idealerweise könnte ich jedem Menschen auf dieser Welt ein anderes Angebot machen, das kann dann jeder für sich individuell annehmen oder ablehnen, ist auch nicht schlimm bei einem digitalen Luxusgut.
- Als Einzelperson hab ich auch das Recht dir als Einzelperson zu sagen: bleib von meinem Grundstück fern, genauso sollten Firmen erst mal Grundsätzlich ein Recht haben über ihr Produkt zu bestimmen. Das schränken wir jetzt eben durch diverse Regelungen passend zum Produkt ein. Das ergibt in vielen Fällen Sinn. Aber Pauschal zu sagen: eine Privatfirma hat kein Recht Grenzen zu ziehen halte ich für problematisch.
tuen sie ja nicht, du kannst immernoch gestalten wie du lustig bist.
Dann trennen wir eben Preisgestaltung und Einhaltung dieser, ich sehe jetzt aber nicht wie uns Wortklauberei weiterbringt. Du weißt schließlich was gemeint ist.
wenn du dich für die eu als absatzmarkt entscheidest, musst du dich selbstverständlich an die regeln halten, und eine regel lautet nunmal, jeder eu burger darf innerhalb der eu einkaufen wo er möchte und das hat seine gründe.

wenn einem die regel nicht passt, dann soll er seine produkte nicht in der eu anbieten.
Hat das hier irgendjemand diskutiert? Mir geht es nicht darum das sich die Firmen an geltende Gesetze halten müssen, sondern ob das was wir da grade machen überhaupt sinnvoll ist. Davon abgesehen schränken ja diverse Staaten auch den Import von Gütern anderer Staaten ein oder verbieten ihn sogar. Aber naja andere Baustelle.

vor 3 Jahren
danke15jahre4p

Nö, die EU schränkt die bestehende Möglichkeit ein (hat eine bereits existierende Gesetzeslage nun noch einmal mit Strafen in Blicklicht geführt), einem Kunden aus einem Land einen Produktschlüssel zu verkaufen den er nur in seinem Land einsetzten kann.
warum sollte das auch gestattet sein? die eu ist ein zusammenhängender wirtschaftsraum, die preise an der kaufkraft eines jeweiligen landes festzumachen, ist reine willkür und keine pflicht, wieso sollte man dann das recht haben den handel innerhalb europas länderspezifisch einzuschränken und wo ist die grenze?

die bayern haben rund 1/5 mehr kaufkraft als die bremer, sollte es also auch möglich sein, seine ware in bremen um 1/5 vergünstigt anzubieten und per geoblocking zu "schützen"?

es existieren in der eu keine grenzen was den handel und das reisen betrifft, jeder eu burger darf reisen wohin und einkaufen wo er will, warum sollte eine privatfirma dann das recht haben grenzen zu ziehen?
Das kannst du gerne anderes interpretieren, für mich schränkt die EU damit die Preisgestaltung für Zielgruppen ein.
tuen sie ja nicht, du kannst immernoch gestalten wie du lustig bist.
Das Ergebnis bleibt gleich: weniger Kontrolle des "Herstellers" über sein Produkt"
wenn du dich für die eu als absatzmarkt entscheidest, musst du dich selbstverständlich an die regeln halten, und eine regel lautet nunmal, jeder eu burger darf innerhalb der eu einkaufen wo er möchte und das hat seine gründe.

wenn einem die regel nicht passt, dann soll er seine produkte nicht in der eu anbieten.

greetingz

vor 3 Jahren
alx-2009

können sie ja, die eu zwingt sie ja zu nichts, nur ob eine preisgestaltung die den nachdruck des geoblockings benötigt so sinnvoll ist, sei erstens dahingestellt und zweitens im binnenmarkt zurecht unzulässig weil halt die kaufkraft nur ein durchschnittswert darstellt und nicht die kaufkraft der einzelnen bürger in der eu berücksichtigt.
Nö, die EU schränkt die bestehende Möglichkeit ein (hat eine bereits existierende Gesetzeslage nun noch einmal mit Strafen in Blicklicht geführt), einem Kunden aus einem Land einen Produktschlüssel zu verkaufen den er nur in seinem Land einsetzten kann. Das kannst du gerne anderes interpretieren, für mich schränkt die EU damit die Preisgestaltung für Zielgruppen ein. Das Ergebnis bleibt gleich: weniger Kontrolle des "Herstellers" über sein Produkt"
Ob das jetzt sinnvoll sein kann, haben wir diskutiert. Ob das ganze jetzt "zurecht" ist, hängt davon ab wie man das Wort interpretiert. Rechtens ist es auf jeden Fall, ob das jetzt das richtige Instrument ist und ob nicht eine andere Lösung besser ist, das zweifele ich an. Den Hintergrund den du geliefert hast ist dabei nur einer von vielen die wir diskutiert haben.

Aber wie du schon gesagt hast, ändern wird sich vorläufig nichts.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 3 Jahren
dx1

Die "Anleitung zum Geldsparen" …
Alles wieder da.

vor 3 Jahren