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Spielkultur | Special | 4Sceners

Kleine Kraftpakete

Von wegen neue Tools und neue Technik, dafür aber neues Design: Chaos Theory von Conspiracy kletterte auf Platz 2 bei den 64k-Intros.

Technisch genauso brachial wie bei den Demos ging es bei den 64k Intros zur Sache. Beispielsweise setzten die Intro-Könige von Conspiracy zum letzten Mal ihre alten Tools ein und fabrizierten mit Chaos Theory ein gewaltiges Ungetüm an verstörenden Sounds und zum Anbeißen gut aussehenden Effekten. Dabei entfernten sie sich erstmals von ihrer klaren und sauberen Designlinie und beschritten zum Teil seltsame Pfade, die jedoch frischen Wind in die Szene bringen. Trotzdem reichte es nur zur Silbermedaille, da sich Fairlight wieder einmal den Spitzenplatz in der 64k-Kategorie sicherte. Bei Dead Ringer haben Smash und Reed, das Traumpaar der Demoszene, erneut zugeschlagen. Nachdem zuletzt eher die Game-Freaks bei Meet the Family auf ihre Kosten kamen, besannen sie sich zum Glück mehr auf echten Demostyle. Groovig und funkig wirkt Dead Ringer nicht nur aufgrund des brillanten Soundtracks von Reed, auch die grafische Gestaltung lässt alte CNCD-Zeiten wieder hochleben. Ganz großes Demo-Kino in nur 64k!

Den letzten Platz auf dem Treppchen sicherten sich Kewlers mit Aesterozoa, das technisch ebenfalls in der neuen Eliteliga mitspielt und eine Lawine an tollen Farben und schönen Models auf den Zuschauer loslässt. Dieser Brillanz mussten sich Farbrausch beugen, die ja über Jahre hinweg die Szene dominiert haben. Ihr fr-048: precision mag zwar besser sein als viele ihrer zuletzt veröffentlichten Produktionen, wirkt aber dennoch etwas altbacken. Die aufgepeppte .werkkzeug-Engine bringt  tolle Bilder auf der Schirm, die von Melwyns einfühlsamen Soundtrack umschmeichelt werden. Dennoch war die Konkurrenz klar besser.

Fairlight waren auch diejenigen, die in der 4k-Intro-Compo das Sagen hatten. Mit Glitterati zeigten sie ein atmosphärisches, abstraktes Werk, das die kreative Ader der Demoszene auf kleinstem Raum präsentiert und toll aussehende Buchstabenbäume in den Himmel wachsen lässt. Den zweiten Platz sicherten sich Taat, die bei Andromedary Polygone und Lichter innerhalb einer farbenfroh erleuchteten Kuppel tanzen lassen. Die restlichen Releases in dieser Compo waren hingegen nicht ganz so beeindruckend.

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ASM'06 64k-Intro-Highlights:
1.) Dead Ringer / Fairlight
2.) Chaos Theory / Conspiracy
3.) Aesterozoa / Kewlers
4.) fr-048: precision / Farbrausch
6.) Rather Mediocre Laser Trip Experience / Aspekt

ASM'06 4k-Intro-Highlights:
1.) Glitterati / Fairlight
2.) Andromedary / Taat
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Photoshopping und Musik
Während bei den Demowettbewerben neue Glanzlichter gesetzt wurden, ließen die Beiträge der Grafik-Compos eher wenig Euphorie aufkommen. Es gab zwar schöne Bilder von Reko, Doc oder Serialthrill zu bestaunen und mit Invisible Man Saves The World Again einen Überraschungssieger, die meisten eingereichten Artworks erreichten leider nur durchschnittliche Qualität. Ausgeglichen wurde dieses Tief von den tollen Musikstücken, die fast alle bekannten Stilrichtungen abdeckten. Showdown at Sunset (Tarantula), Heavy Metal Ownager (Aikapallo), Further Adventures of Agent Mustakallio (Little Bitchard) und Bang Bang Mystery Man (Cairbre) waren hier die eindeutigen Highlights. Little Bitchards Soundtrack zur Demo 1995 nahm ebenfalls in der Kategorie Freestyle Music teil und sicherte ihm Platz 2.

Szenetrends
Es stand eigentlich schon seit vielen Monaten fest, aber erst die Assembly 2006 lies es uns wie Schuppen von den Augen fallen. Neue Könige regieren die Szene! Vor einigen Jahren waren es Haujobb, die uns alle paar Wochen mit hochklassigen Demos verwöhnten. Zuletzt rissen uns die Werke von Farbrausch immer wieder zu neuen Jubelstürmen hin. In den letzten beiden Jahren kämpften sich jedoch Kewlers und MFX nach oben. Aether, Deities, Variform, A significant Deformation near the Cranium, We Cell und jetzt 1995 beweisen eindeutig, dass ihnen technisch und in punkto Design kaum jemand das Wasser reichen kann. Doch jetzt setzen Fairlight zum Höhenflug an. Grandioses Design und technische Meisterleistungen katapultieren die alten Hasen zurück in den Szene-Olymp. Das belegen zwei erste Plätze (Dead Ringer, Glitterati) und einmal Platz 2 (Track One) auf der Assembly 2006.

Unübersehbar ist auch der Trend, dass immer mehr Gruppen auf den Wachstumseffekt setzen, sprich: die verschiedensten

Sowohl mit der 64k-Intro Aesterozoa (Bild), als auch mit der Demo 1995 wussten Kewlers zu gefallen.
Arten von Bäumen heranwachsen lassen. Der momentan beliebteste Effekt wird mal mit Roboterarmen (Telos), Buchstaben (Glitterati), Würfeln (Track One) oder zweidimensional (Bacardi Cola) gezeigt. Schick sieht das natürlich aus, doch überhand sollte dieser Effekt trotzdem nicht nehmen. Mangelnde Abwechslung gab es doch Anfang der Neunziger, als in jeder Demo mindestens ein Cube oder Glenz-Vektoren gezeigt wurden.

Fazit
Bei all der auf der Assembly gezeigten Grafikpower, bei der sowohl Qualität als auch Quantität rundherum überzeugten, dürfte es auf kommenden Demo-Parties schwer werden, dieses Niveau zu halten. Viele Gruppen werden wohl erst einmal an den technischen Standards zu schlucken haben, die mit den neuesten Produktionen von Fairlight, MFX und Kewlers gesetzt wurden. Die eine oder andere Überraschung sollte uns aber dennoch ins Haus stehen. Trotzdem muss man wohl neidlos anerkennen, dass mit der Assembly 2006 der Höhepunkt des aktuellen Demojahres bereits erreicht wurde.

 

 
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Kommentare zum Thema
Nema
thanks!
4S-Bobic
@Nema: Klar, wir haben doch dieses Video auch online und es ist auch im Artikel verlinkt.
INsanityDesign
Auf pouet.net gibts ein Mitschnitt des AssemblyTV Streams: ftp://ftp.untergrund.net/users/acryd/videos/tbl-starstruck.mpg
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