Halo 315.05.2007, Paul Kautz
Halo 3

Special:

Achja, Halo: Für die einen hat Bungie einige der besten Shooter aller Zeiten geschaffen, für die anderen sind die Abenteuer um den gut verhüllten Master Chief nette, aber beim besten Willen nicht spektakuläre Einheitsballereien. Sei es wie es ist, es lässt sich jedenfalls nicht bestreiten, dass die Entwickler im Mehrspielerbereich Großes geschaffen haben - Halo 2 dominiert seit seinem Erscheinen die Xbox-Multiplayercharts. Ob der Nachfolger Ähnliches schafft?

Make My Match!

Es gibt nur wenige Titel, auf die sich die 360-Shootergemeinde so sehr einschießt wie auf Halo 3 (ab 5,61€ bei kaufen) . Es ist nicht so, dass es keine Alternativen gäbe - Namen wie das indizierte Gears of War oder das kommende BlackSite: Area 51  fallen einem da ein. Und dennoch stimmt es einen erwartungsvoll hibbelig, wenn das klassisch-chorale Halo-Thema durchs Hauptmenü schwebt und der Ladebildschirm kein Ladebildschirm ist, sondern einfach aus dem pragmatischen Worten »Loading Halo 3 Beta. Love, Bungie« besteht. So, da ist sie also, die lang erwartete Mehrspieler-Beta. Was können wir denn so alles machen? Deathmatch? Klar. Auch im Team?

Neben dem üblichen Mann gegen Mann bietet Halo 3 auch viele Team-Modi.
Logisch. Bekannt, bewährt. Interessanter wird es unter dem Punkt »Team Skirmish«, denn hier gibt es taktischere Spielmodi wie CTF, VIP (ein bestimmter Spieler sollte beschützt werden) oder Territory - in dem es à la Battlefield darum geht, Flaggen zu erobern. Die Beta enthält drei recht kleine Karten, von der Schneewüste (Snowbound) über eine Felslandschaft (High Ground) bis hin zur sehr Halo-typischen Grünfläche mit Bäumen und Flüsschen.

Innerhalb der Beta könnt ihr nicht einfach auswählen und loslegen, vielmehr seid ihr gegenwärtig auf Gedeih und Verderb Bungies Matchmaking-Service ausgeliefert: Abhängig von eurer Leistung wird euer Rang berechnet, der limitiert, gegen welche Widersacher ihr antretet, so dass ihr immer gegen ungefähr gleich starke Gegner antretet. Prinzipiell gerade für Einsteiger eine super Sache, die allerdings den Nachteil hat, dass man erstmal ewig warten darf, falls gerade keine Spieler der eigenen Güteklasse online sind. Gut, das mag auch daran liegen, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Beta nur für etwa 2.000 geladene Gäste verfügbar ist - ab morgen dürfte die Zahl der potenziellen Widersacher drastisch steigen.

Der Sprung in die Vergangenheit

Ihr wollt es im Multiplayermodus eher ruhiger angehen lassen? Dann greift zu Rainbow Six: Vegas. Halo 3 folgt den rasanten Pfaden des Vorgängers und der Unreal Tournament-Serie, die Geschwindigkeit ist hoch, die Action schnell, viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht. Ihr kämpft mit alten und neuen Waffen wie dem doppelt tragbaren Brute Spiker, den klebrigen Spike-Granaten oder stationären Geschützen, die ihr abmontieren, herumtragen und damit zu einem mobilen Bleiregen werden könnt. Außerdem warten frische Items auf dem Schlachtfeld, die gerade in den teamlastigen Spielvarianten sehr nützlich sind: Mit der Annäherungsmine lassen sich prima Camperplätze ausräuchern, mit dem stabilen (und cool blubbernden) Bubble Shield gewinnt man wertvolle Extrasekunden beim Erobern einer Flagge. Darüber hinaus warten natürlich auch wieder Fahrzeuge (u.a. ein neuer, flotter Quad-Flitzer) auf den Schlachtfeldern, die aber auf den kleinen Karten der Beta kaum Sinn hatten.

Um eine Flagge zu erobern, müsst ihr eine Weile ausharren - in solchen Situationen ist der Bubble Shield eine große Hilfe.
Kurz gesagt: Spielerisch bietet die Beta dem Kenner von Halo 2 kaum Überraschungen. Bungie fasst den bewährten Multiplayermodus mit Samthandschuhen an, wagt nicht zu viele Experimente, vertraut bewährten Qualitäten. Nett ist, dass das Spiel automatisch aufgezeichnet wird, und ihr das Replay anschließend munter verbreiten dürft - wer besonders gute Frags vorzuweisen hat, darf die mit stolzgeschwellter Brust herumzeigen. Und wie schaut es mit der Technik aus? Nun, formulieren wir es so: Man könnte dem Missverständnis erliegen, versehentlich die Halo 2-Disc in die 360 gepackt zu haben - die Beta sieht nach allem, aber nicht nach einem 360-Titel aus: Okay, es läuft flüssig, die Figuren sind nett animiert, das Wasser plätschert ansehnlich durch Level - aber muss man so was heutzutage wirklich noch erwähnen? Ansonsten herrscht Durchschnittlichkeit vor, die Beta sieht wie ein drei Jahre altes Spiel aus, und bietet teilweise sogar weniger Effekte als das erste Halo - der schnieke Sonne-strahlt-durch-die-Bäume-Effekt hat hier frei genommen. Trösten wir uns mit der Hoffnung, dass die Beta wirklich nur der Optimierung des Netzcodes dient (der aber bereits hervorragend zu sein scheint - keine Ruckler, keine Lags weit und breit), genießen wir den hervorragenden Sound und ballern wir weiter aus allen Rohren!     

 
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