Guitar Hero: Greatest Hits23.06.2009, Paul Kautz
Guitar Hero: Greatest Hits

Im Test:

Ja, wie jetzt? Einfach so einen Haufen alter Songs auf die Disc klatschen, »Greatest Hits« aufs Cover und Leute abzocken? Buuuh, raus die Fackeln und Heugabeln! Hm, oder auch nicht: Denn ganz so einfach haben es sich Activision und Beenox auch nicht gemacht. Klar, der größte Teil des Inhalts kommt aus der Dose. Das klingt aber schlimmer, als es letzten Endes ist.

Oldies Reloaded

Beginnen wir mit den Songs: 48 davon fanden ihren Weg auf die Scheibe, jeder einzelne davon kam schon in Guitar Hero , Guitar Hero 2 , Guitar Hero 3 , Guitar Hero: Aerosmith oder Guitar Hero: Rocks The 80s vor - allerdings jeweils immer nur als Gitarrist bzw. Bassist spielbar. Die größte Neuerung ist also, dass dieses Mal die ganze Band

Video: Greatest Hits vereint 48 der besten Songs aus Guitar Hero 1, 2, 3, 80s und Aerosmith.(bestehend aus bis zu vier Spielern) bei »I Love Rock'n'Roll«, »Freebird« oder »Bark at the Moon« ran darf. Außerdem erwarten euch bei den Greatest Hits ausschließlich Originalversionen, keine Cover-Fassungen wie vormals üblich. Das ist bei manchen Songs mehr, bei anderen weniger hörbar - aber teilweise unterscheidet sich die Songstruktur deutlich von der ursprünglichen Fassung; gut zu spielen z.B. bei »Rock and Roll all Nite« von KISS.

Die Struktur des Spiels ist dieselbe wie bei Guitar Hero World Tour oder Guitar Hero Metallica: Die Karriere wird von unterhaltsamen Comic-Zwischensequenzen begleitet, nach und nach werden weitere Songs und Bühnen freigeschaltet. Ärgerlich für Plastikrocker, die mal solo, mal in der Band spielen: Die Karriere muss für jedes Instrument einzeln gemacht werden, auch Überschneidungen zwischen Einzel- und Band-Auftritten sind nicht möglich - alle Songs müssen immer separat freigeschaltet werden. Immerhin sind sie im schnellen und Multiplayerspiel in jedem Fall von Anfang an verfügbar.

Superdrummer einen Schritt vor!

Apropos: Auch der Mehrrockermodus ist altbekannt, Spieler von World Tour  oder Metallica  erwartet hier ebenso wenig eine Überraschung wie im nach wie vor mächtigen, aber ebenfalls nach wie vor wüstentrockenen Musikstudio. Und auch die beeindruckend tiefschürfenden Spieler- und Instrumenten-Editoren bleiben unverändert Spitze, auch wenn ich eine Importfunktion schmerzlich vermisse

In jedem Song dürfen bis zu vier Spieler gleichzeitig ran. Die Figuren und Instrumente können wieder einmal frei designt werden, wobei man eine Import-Funktion aus früheren Spielen vermisst.
- ich finde es lästig, meine Bandmitglieder mittlerweile zum dritten Mal anlegen zu müssen; warum man die nicht einfach aus den »Vorgängern« übernehmen kann, bleibt ein Rätsel. Schlagzeuger, die nach einer Extra-Herausforderung suchen, dürften dankbar darüber sein, dass es der Expert Plus-Modus aus Metallica ins Spiel geschafft hat - im Gegensatz dazu fehlen leider die praktischen Songinfos.

Technisch gibt es ebenfalls keine Überraschungen: Greatest Hits sieht wie World Tour aus - also ziemlich gut. Allerdings vermisst man die coolen Rumms-Effekte, die einige Metallica-Songs so eindrucksvoll untermalt haben. Der Rest ist altbekannt: Es gibt jede Menge Kram freizuspielen, inkl. fertiger Klamotten-Sets, die vom Design her auf die jeweilige Bühne abgestimmt sind. Und Achievement-Jäger dürfte sich verwundert die Augen reiben: Das kenne ich doch!? Ja, an dieser Stelle waren die Entwickler faul, die freispielbaren Erfolge sind fast durch die Bank aus World Tour bzw. Metallica bekannt.      

Fazit

Okay, auf den ersten Blick riecht Greatest Hits schon irgendwie nach Abzocke: Die Technik ist altbekannt, die Songs sind altbekannt, das ganze Drumherum sowieso - wieso sollte man also für 48 alte Lieder den Vollpreis zahlen? Wieso stellt Activision das Ganze nicht als günstigeres Downloadpaket für World Tour zur Verfügung? Gute, berechtigte Fragen. Angesichts der Tatsache, dass weder Guitar Hero noch der 80s-Ableger weder auf 360 noch PS3 erhältlich waren oder sind (uns stand zum Test nur die 360-Version zur Verfügung) ist die Antwort, dass dieses Mal die ganze Band ran darf und man Original- statt Coverversionen zu hören bekommt. Das klingt nicht gerade nach irre viel, allerdings ist die Songauswahl wirklich hervorragend und vor allem vielfältiger als bei Metallica. Die Karriere ist ansprechend gestaltet, der Multiplayermodus macht unverändert verdammt viel Spaß, es gibt viel freizuschalten und zu personalisieren. In Greatest Hits ist also genau das drin, was die Packung verspricht: Man kennt den Inhalt schon, aber dennoch ist es cool, all die Klassiker auf einer Scheibe vor sich zu haben. Ob man allerdings bereit ist, für die ollen Kamellen schon wieder zu latzen, ist eine andere Frage.

Pro

sehr gute Songauswahl
bewährt gute Editoren
tolle Mehrspielermodi
kompatibel zu allen Guitar Hero- und Rock Band-Instrumenten (360)

Kontra

lieblose Karriere
keine Import-Möglichkeit für Figuren oder Instrumente
kein neuen Songs
Karriere muss für jedes Instrument einzeln gemacht werden

Wertung

360

48 der größten Guitar Hero-Hits auf einer Scheibe: Wenn man mit dem Recycling leben kann, ist das ein tolles Angebot!

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