Test: Kinect Joy Ride (Rennspiel)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
10.11.2010
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ab 22,00€
Spielinfo Bilder Videos
Für die vier weiteren Rennarten gibt es zwei zusätzliche Kurse. Auf diesen lässt man sich entweder in einer Half-Pipe von links nach rechts tragen, führt während der Sprünge Tricks aus oder lenkt in den Looping ein. Für einen punkteträchtigen Sprint rast man so schnell wie möglich an knappen Hindernissen vorbei. Für »Zerstörung« brettert man zunächst kniehohe Statuen über den Haufen, bevor man mit Maximal-Schmackes in eine turmhohe Statue kracht. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn das Vehikel erst über die Wolken zischt und Flügel ausfährt, auf denen der Avatar anschließend die Gesten nachmacht, die sich der Spieler hoffentlich korrekt vom Bildschirm abschaut.

Egal, wo man fährt oder fliegt: Man sammelt immer Fans. Und Fans schalten neue Strecken sowie Fahrzeuge frei. In den ersten zwei, drei Stunden ist das ein spürbarer Ansporn, um mal hier, mal da einen Highscore zu steigern. So weit, so gelungen, auch wenn die Motivation spätestens nach dem Einstieg erheblich ausdünnt. An den wenigen Schauplätzen der vier »kleinen« Spielarten hat man sich jedenfalls noch schneller satt gesehen als an den immer gleichen Umgebungen der Rennen und Kampfrennen. Es gibt zudem nur wenig Tricks und Kombos werden nicht belohnt, weshalb das Hin- und Herlehnen schon bald zur nüchternen Routine wird.
Die Stuntfahrten in der Half-Pipe machen viel Spaß - eine kurze Zeit lang jedenfalls.
Ohnehin reißt der Umfang keine Bäume aus: Die Turbos, Drifts und wenigen Stunts hat man sehr schnell gesehen, eine Karriere gibt es nicht. So ist Joy Ride nicht mehr als ein Lückenfüller.

Lenkst du noch oder ärgerst du dich schon?

Nichts dagegen, aber Joy Ride ist kein guter Lückenfüller. Und es liegt nicht nur an der für gestandene Piloten unzumutbaren Beschleunigungsautomatik. Immerhin übernimmt das Spiel die Bedienung des Gaspedals, eine Bremse braucht man gar nicht erst - falls Autofahren mit Kinect nicht mehr kann, dann Gute Nacht! Das zentrale eigentliche Problem ist allerdings nicht die Schubregelung, sondern das erwähnte Feedback. Denn genau wie vermutet, ist es schwierig, den Einschlag des gedachten Lenkrads jederzeit richtig einzuschätzen. Überraschenderweise liegt das jedoch nicht am »Luftkurbeln« - auch wenn Selbiges dem Spielgefühl wahrlich nicht zugute kommt.

Knackpunkt Nummer eins ist vielmehr eine deutliche Bildschirmanzeige des aktuellen Einschlags: Die gibt es nämlich nicht. Man weiß also nie, wo das Lenkrad gerade steht. Aber erst Knackpunkt Nummer zwei macht ernsthafte Rennspiele in diesem Zustand schlicht unspielbar und das ist die Verzögerung zwischen Eingabe und Ausgabe. Eine Drittelsekunde beträgt sie nicht nur im Menü, sondern auch auf der Strecke. Man kann daher immer nur hoffen, auch ohne physisches Feedback schon vor Anzeige und Umsetzung des Einschlags die richtige Lenkung zu erwischen. Da hilft es leider verdammt wenig, dass Joy Ride auch kleine Lenkbewegungen erfasst und umsetzt.

Und selbst ohne Verzögerung und Automatikgas bleibt die Genauigkeit der Steuerung auf der Strecke. Denn um z.B. einen Boost zu zünden, zieht man die Ellbogen zurück und schiebt die Arme anschließend nach vorn. Schön, dass man auch mit angezogenen Händen noch lenken kann - genaue Eingaben sind in dieser Position allerdings viel zu schwierig, Frustmomente dafür umso größer. Ähnlich umständlich geht das Aktivieren der Raketen und Vereiser von der Hand. Dafür greift man nämlich nach links, kann währenddessen aber praktisch nicht mehr lenken. Nur eine Geste funktioniert dann noch zuverlässig: der leicht vom Körper gestreckte linke Arm.   

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Kommentare

Wehrunion schrieb am
Mich4l hat geschrieben:Als ich die ganzen Test und Videos zu Joy Ride gesehen habe, dachte ich das wird der totale Reinfall. Trotzdem hab ich mir die Demo mal angesehen und war extrem überrascht.
Es muss wohl an der unkompetenz der meisten Redakteure liegen, aber Kinect ist sicher nicht schuld wenn man es verbockt, denn es steuert sich hervoragend. Natürlich ist es nicht mit meinem Fanatec Porsche Wheel und Forza 3 zu vergleichen, aber das will das Spiel ja auch gar nicht. Wenn man es aber mit der Lenkrad Steuerung von Mario Kart auf der Wii verglicht, ist Joy Ride um Welten genauer und intuitiver. Vor allem das driften ist wie ich finde sehr gut gelungen.
Und dass man nicht lenken kann während man ein Item benutzt seh ich nicht als Fehler an, sondern als Herausforderung, den Item Einsatz richtig zu timen.
Vielleicht wird es Zeit, dass ich die "Linken Arm leicht anheben" Funktion auch auf 4players anwende ;-)
genau das gleiche denke ich auch. es sollte ein funracer für kinder sein. ich habe es auch und es macht eine menge spaß. ich habe für kinect bereits adventures, sports, joy ride, dance central und fighters uncaged. aber ich spiele meistens jaoy ride denn es hat am meisten spielspaß ( zugegeben alleine ist es doch manchmal langweilig) darum ist das mein lieblingsspiel. Also liebe redakteure: bitte das nächste mal berücksichtigen auf welche altersgruppe bezieht :D
johndoe1082095 schrieb am
Homer-Sapiens hat geschrieben:
lenny404 hat geschrieben:anderes thema:
für jeden, der schon mindestens einmal hinter dem steuer eines echten fahrzeugs gesessen hat:
SIEHT DAS HIER REALISTISCH AUS?:
http://www.youtube.com/watch?v=30RKwRsQ4TI
Findste nich? :ugly:
Ein Alternativtitel während der Entwicklung war ?JoyRide - The Real Driving Simulator?.
Man hat sich letztendlich aber dagegen entschieden um GT nicht zu große Konkurrenz zu machen. :wink:
ich finds nur witzig. bei wii hab ich ein lenkrad in der hand und sitz auf der couch. bei kinect versteht man unter fahren (auch wenn es ein fun-racer ist):
ich stehe mitten im raum, schleuder die arme, als ob ich einen seilzug bedienen würde und biege meinen oberkörper wild hin und her.
come on everybody - do the monkey
http://www.youtube.com/watch?v=kvq9TGAt1OU
:wink: :wink: :wink: :wink:
johndoe464488 schrieb am
bursus hat geschrieben: Ich kann euch nicht mehr ernst nehmen und ihr seit auch keine Quelle mehr für mich was glaubwürdige Spieletests anbelangt, und da bin ich nicht der Einzige der darüber so denkt.
Diese Aussagen sind meist nur eine zweifelhafte Aktion sich selbst zu bestätigen. Fakten nennen, dies bestätigen können?
Kannst du nicht. Also heul daheim in einer Ecke rum.
Homer-Sapiens schrieb am
lenny404 hat geschrieben:anderes thema:
für jeden, der schon mindestens einmal hinter dem steuer eines echten fahrzeugs gesessen hat:
SIEHT DAS HIER REALISTISCH AUS?:
http://www.youtube.com/watch?v=30RKwRsQ4TI
Findste nich? :ugly:
Ein Alternativtitel während der Entwicklung war ?JoyRide - The Real Driving Simulator?.
Man hat sich letztendlich aber dagegen entschieden um GT nicht zu große Konkurrenz zu machen. :wink:
schrieb am