Das ist eigentlich eine gute Idee. Weniger gelungen ist allerdings, dass man bei den vergleichsweise häufig stattfindenden Aufstiegen ausnahmslos aller Mannschaftskameraden manuell eingreifen und entsprechende Entscheidungen treffen muss. Man hat keine Wahl, eine Auswahl zu treffen und festzulegen, dass sich Spieler X mehr oder weniger automatisch zu einem Verteidiger entwickelt. Durch dieses etwas
Trotz Trickfokus wirkt FIFA Street deutlich bodenständiger als seine Vorgänger.
übertriebene Micro-Management wird man etwas aus dem Spielfluss herausgerissen. Denn während man eigentlich nur das nächste Match in Angriff nehmen möchte, muss man sich im schlimmsten Fall vorher durch zehn Aufwertungen klicken, wohl wissend, dass man ohne die neu gewonnenen Stärken oder Fähigkeiten deutlich geringere Chancen hätte. Doch auch diese Störfeuer können den Spaß nicht verderben - die knackigen Duelle auf dem Platz sind zu unterhaltsam.
Zusätzlich zu den Fähigkeitspunkten gibt es je nach gewählten Schwierigkeitsgrad neue Ausrüstung in Form von Trikots, Shorts, Stutzen oder Schuhen, die keinerlei Auswirkung auf die Balance haben, sondern nur kosmetischer Natur sind. Wobei man sogar die Möglichkeit hat, alternativ zu Gold (der höchsten Stufe) auch online antreten kann - schön.
Halle, Bande, Punkte: Abwechslung ist Trumpf
Was die Spielmodi und –Variationen betrifft, schöpft man aus dem Vollen: Neben klassischen 5-gegen-5-Duellen bzw. -Turnieren gibt es Spiele von Sechserteams bis hin zum Kampf 2-gegen-2. Doch nicht nur hier wird in der World Tour Abwechslung
Die lizenzierten Spieler werden zumeist überzeugend dargestellt .
großgeschrieben: Mal geht es nur um erzielte Tore. Ein anderes Mal muss man durch Tricks Punkte ansammeln, bevor man ein Tor schießt -wer zuerst X Punkte hat, ist der Sieger.
Beim Panna-Wettbewerb werden Punkte auf ein Konto gutgeschrieben: Ein Tunnel gibt drei Punkte, ein "Lufttrick" zwei und ein normaler Trick wird mit einem Punkt belohnt. Die auf dem Konto befindlichen Punkte werden erst dann "gewertet", wenn der Ball eingenetzt wurde. Dieser Modus birgt eine Menge Spannung: Mit einer gelungenen Trickkette kann man einen Rückstand schnell aufholen und sogar umkehren - aber ein Fehler kann richtig böse bestraft werden. Wenn man gierig wurde und statt den sicheren fünf Punkten noch einen oder zwei dran hängen möchte, den Torwart geschickt ausspielt, nur um dann den Pfosten zu treffen und die Kontrahenten mit dem Gegenangriff zwar nur einen, aber dafür den entscheidenden Punkt einfahren und die Konten daraufhin genullt werden, möchte man ins Pad beißen. Mit Last Man Standing (wer das Tor erzielt, muss vom Platz, Sieger ist die Mannschaft, die zuerst in der Kabine ist), wird ebenfalls Abwechslung vom normalen Kicker-Alltag geboten.
Die Plätze sind mitunter ebenso exotisch wie abwechslungsreich.
Das gilt übrigens auch für die abwechslungsreichen Umgebungen (Parkplätze, Basketballcourts, Turnhallen usw.), die mitunter mit eigenen Regeln aufwarten. Während man meistens auf eingezäunten Kleinfeldern mit entsprechenden Toren spielt und dort die Bande nutzen kann, muss man im Futsal-Modus (5-vs-5), in dem es keine Randbegrenzung gibt, seine Strategie überdenken. Geht der Ball ins Aus, gibt es Ecke bzw. „Einkick“ an der Seitenlinie. Noch mehr Einstiegsschwierigkeiten hatte ich, als ich an Kleinfelder gewöhnt auf einmal in einer riesigen Turnhalle mit Sechserteams auf Handballtore spielen musste. Ich wusste anfangs nicht, wie ich den sich mir anbietenden Platz vernünftig nutzen sollte. Doch auch hier kam dank der eingängigen Mechanik schnell Spielfluss auf – der allerdings vom unerwartet häufig pfeifenden (aber nicht sichtbaren) Schiedsrichter gelegentlich unterbrochen wurde.