Under Defeat HD - Deluxe Edition14.03.2013, Mathias Oertel
Under Defeat HD - Deluxe Edition

Im Test:

Was hat Under Defeat (UD) für eine Odyssee hinter sich! 2005 erstmals in japanischen Spielhallen aufgetaucht, hat der vertikal scrollende Shooter, der irgendwo zwischen Xevious und Ikaruga einzuordnen ist, seine Konsolen-Premiere bereits im Jahr 2006 gefeiert - auf Segas Dreamcast. Sieben Jahre später hat Rising Star die Action von G.rev für eine neue Generation aufbereitet sowie dem Zusatz "HD" versehen.

Die etwas andere Arcade-Action

Die Story ist gleichermaßen abstrus wie unwichtig: Man ist mit einem von vier schwer bewaffneten Fluggeräten unterwegs, die man allerdings umständlich über das Hauptmenü auswählen muss, um in einem alternativen Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Achsenmächte gegen die Alliierten zu kämpfen. Punkt. Konzentrieren wir uns lieber auf die Action - denn die hat es in sich. Ähnlich wie beim auf Dreamcast veröffentlichten Zero Gunner 2 kann man den von unten nach oben fliegenden Helikopter um eine Mittelachse drehen, wobei man sich im Gegensatz zur 360-Grad-Drehung aus Zero Gunner hier etwa 50 Grad nach rechts und links rotieren kann. Doch das reicht, um die ansonsten erzkonservativen Arcade-Ballerei taktisch abwechslungsreich zu gestalten. Der Winkel wird nämlich so lange gehalten wie gefeuert wird. Sprich: Man kann (und muss) Feinde aus ungewöhnlichen Angriffspositionen attackieren.

Zusätzlich gibt es noch eine Art "R-Type"-Satelliten, der kurzzeitig genutzt werden kann und einen im Kampf unterstützt, aber nach seinem Einsatz aufgeladen werden muss. Der Clou: Um die Energieleiste des Helfers zu füllen, darf man nicht feuern. Und das wiederum führt dazu, dass man das Gimmick überlegt einsetzen muss. Im Zweifelsfall sollte man die angebotene Trainingsoption nutzen, um den Abschnitt so gut es geht auswendig zu lernen und den Einsatz von Drehungen und Satellit zu planen.

Kurz, aber intensiv

Nicht gerade "Bullet Hell", aber dank steil steigenden Schwierigkeitsgrades ist Under Defeat kein Zuckerschlecken.
Nicht gerade "Bullet Hell", aber dank steil steigenden Schwierigkeitsgrades ist Under Defeat kein Zuckerschlecken.
Dem Spielhallen-Ursprung geschuldet ist der Umfang: Es gibt nur eine Hand voll Abschnitte, die man (bei Bedarf auch kooperativ mit einem Kumpel) bei entsprechender Kenntnis, Fingerfertigkeit sowie Hand-Auge-Koordination jeweils in fünf bis zehn Minuten beenden kann. Das ist nicht viel und wird lediglich durch Remix-Varianten mit alternativer Farbgebung verdoppelt - wodurch das Spielerlebnis aber letztlich nicht  ausreichend profitiert. Doch der Schwierigkeitsgrad steigt derart steil an, dass die zwei Continues, die man zur Verfügung hat, mitunter schnell verbraucht sind. Hat man schließlich den finalen Boss in einer gleißenden Explosion besiegt, kann man sich daran versuchen, die Punktzahl nach oben zu treiben und sich einen Ehrenplatz in den Online-Ranglisten zu sichern.

Zusätzlich wartet in der HD-Version der so genannte "Neue Ordnung"-Modus, der ebenfalls für alle bereits freigespielten Abschnitte ein Training anbietet. Doch letztlich verbirgt sich dahinter nur eine auf Breitbild optimierte Variante der bekannten Levels, die aber bedingt durch die größere Übersicht sowie den zur Verfügung stehenden Platz für Ausweichmanöver eine leicht andere Herangehensweise und gelegentlich neue Taktiken fordert. Interessanterweise soll diese HD-Variante nochmals aufgewertet als Under Defeat HD+ wieder in die Spielhallen kommen...

Fazit

Die Faszination der letzten Bullet Hell-Veröffentlichungen wie Sine Mora oder Akai Katana kann Under Defeat HD nicht bei mir wecken. Dabei sorgt die Variation bekannter Elemente wie dem Hilfs-Satelliten mit Abkühltimer oder die Möglichkeit, seinen Helikopter um die Mittelachse zu drehen für einen Hauch von Frische sowie einen leicht taktischen Einschlag. Leider ist das Vergnügen mit gerade mal fünf Abschnitten ziemlich kurz ausgefallen - auch wenn mit dem frischen "Neue Ordnung"-Modus sowie den "alternativen" Levels die Spielzeit verlängert wird. Doch ein kurzes, aber intensives Vergnügen ist mir lieber als ein Langeweiler, der kein Ende findet. Und an Intensität steht Under Defeat seinen Bullet Hell-Kollegen kaum nach. Ein nicht zu unterschätzender Wermutstropfen ist allerdings die Technik: Beim Einsatz der Smartbomb sowie immer wenn dichter Rauch den Bildschirm füllt, geht die Engine in die Knie. Das ist umso bedauerlicher, da die Kulisse abseits der gleißenden Explosionen durchschnittlich bleibt.

Pro

vier Helikopter...
klassischer Arcade- sowie neuer Breitbild-Modus
Arcade-Bild kann vertikal angeordnet werden
spartanisches Action-Feuerwerk
Zwei-Spieler-Modus

Kontra

... die allerdings unnötig kompliziert anwählbar sind
verdammt kurzes Vergnügen
technisch mit Macken (Slowdowns)

Wertung

360

Unterm Strich packende, aber viel zu kurze Arcade-Action alter Schule.

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