Rumble Roses XX16.06.2006, Mathias Oertel
Rumble Roses XX

Im Test:

Vor gut einem Jahr wagte Konami in Zusammenarbeit mit Yukes (Smackdown-Serie) den Einstieg in die Wrestling-Welt: Rumble Roses war geboren und bot spielerisch leicht verdauliche Kost mit einem enormen Sex-Faktor. Können die üppigen Ringkämpferinnen unterstützt von 360-Power mit Rumble Roses XX (ab 121,39€ bei kaufen) zu neuen Höhenflügen ansetzen?

Sexy Update

Blicken wir ein Jahr zurück: Konamis Rumble Roses konnte trotz rudimentärer Kontroll-Ähnlichkeiten zur Smackdown-Serie spielerisch nicht auf ganzer Linie überzeugen. Aber das Team von Yukes schaffte es, mit elf Fetisch-Sexbomben sowie ihren elf freispielbaren Zwillings-Gegenstücken in Prachtoptik davon abzulenken und zumindest kurzzeitig zu unterhalten.

Sex-Appeal wird in XX groß geschrieben: Die holden Damen tragen meist Stofffetzen, die mehr zeigen als sie verhüllen. 
Insofern stehen die Chancen für Rumble Roses XX nicht schlecht. Mit der Power der 360 dürfte Sex-Appeal auf eine neue Stufe gehievt werden.

Die gute Nachricht: Wer sich an vollbusigen, nahezu jeden Fetisch erfüllenden Frauen erfreuen kann, die sich schwitzend durch den Ring schmeißen, in Aufgabegriffen mehr zeigen als verhüllen und in HD nahezu jede Pore und Körperfalte erkennen lassen, wird weiterhin vorzüglich versorgt.

Die schlechte Nachricht: Wer auf großartige spielerische Änderungen hofft oder gar annimmt, dass hier eine Alternative zum im Herbst erscheinenden WWE Smackdown vs. Raw 2007 naht, wird enttäuscht werden. Denn im Mittelpunkt steht nach wie vor nicht die Spielmechanik, sondern die Schönheit weiblicher Rundungen.

Ver(schlimm)besserungen

Dabei hat sich Konami durchaus einiger Probleme und Mankos angenommen, die Rumble Roses seinerzeit auf der PS2 plagten – nur nicht immer zum Vorteil der XX-Variante.

Eine der neuen Modus-Variationen: der Straßenkampf mit klassischem Lebensenergiebalken.
So hat man sich z.B. des Story-Modus entledigt, der auf der Sony-Konsole eher durch überkandidelte Sprachausgabe und an den Haaren herbei gezogene Erzählstränge auffiel als durch die Fähigkeit, den Spieler spannend zu unterhalten.

Aber wenigstens gab es eine Geschichte. Denn in der XX-Version gibt es: Nixx! Auf einer Karte findet ihr Arenen und besondere Orte, in denen ihr Kämpfe austragen könnt. Wieso müsst ihr kämpfen? Keine Ahnung. Vermutlich um die vorwiegend männlichen Spieler mit der Zurschaustellung extremer weiblicher Reize in allen Facetten zu erfreuen – was im Wesentlichen gut funktioniert.

Klar: diese Reduzierung auf das Wesentliche findet sich auch in der weiterhin an die Smackdown-Serie angelehnte, aber mit deutlich weniger Aktionsmöglichkeiten versehenen Steuerung, die auch Anfängern schnelle Erfolgserlebnisse garantiert.

Doch so vollkommen ohne roten Faden, der die Kämpfe miteinander verbindet, fehlt mir ein wenig der Reiz, mich mit jeder der Athletinnen durch die Welt zu prügeln. Zwar wurden die Spielmodi von den einfachen 1-gegen-1-Kämpfen des Vorgängers mit z.B. Handicap- und Tag-Team-Kämpfen ergänzt, doch auch hier ist man weit davon entfernt, an die Modi-Vielfalt der Referenzen heranzureichen.

   

Wrestling-DoA

Mit dem Straßenkampf, der sich als Wrestling-lastige Variante herkömmlicher Prügel-Action à la Tekken usw. herausstellt, begibt man sich auf Terrain, das auf Microsoft-Konsolen derzeit von der DoA-Serie gehalten wird: Üppig gebaute Chicks, die sich gegenseitig vermöbeln.

Im Editor lassen sich Körpermaße problemlos modifizieren - eine tiefe Veränderung des Bewegungs-Repertoire ist nicht möglich.
Aber auch wenn XX optisch durchaus gute Ansätze mitbringt und für meinen Geschmack sogar die schöneren Modelle vorweisen kann, bleibt man spielerisch mangels Kombo-Möglichkeiten hinter dem Prügler aus dem Hause Team Ninja zurück.

Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie an sich gute Ideen am Ende nicht ganz halten, was sie anfänglich versprechen. Ein weiteres ist der Ansatz, dass sich die Körpermaße, Muskelmasse usw. je nachdem verändern, welche Bewegungen ihr im Kampf verwendet. Wenn ihr z.B. häufig Würfe usw. ansetzt, nimmt auf lange Sicht die Kraft zu, was sich optisch in deutlicher akzentuierten Beinen äußert. Das ist ja alles gut und schön, aber spielerisch vollkommen belanglos. Denn anstatt z.B. mit erhöhter Kraft neue, stärkere Bewegungen freizuschalten, bleibt alles gleich – schade!

Auch der Editor überzeugt nicht auf ganzer Linie. Spieler, denen die weiblichen Rundungen der Akteure gar nicht groß genug sein können, dürfen hier per komfortablem Schieberegler sowohl T als auch A bis zur Schmerzgrenze vergrößern und sich vor und während des Kampfes auf akkurate Auf- und Abbewegungen der entsprechenden Körperpartien freuen.

Die Einmärsche jeder Kämpferin sprühen vor Klischees und guten Ideen.
Gleiches gilt z.B. für Arme und Beine.  Mit einem Haufen freispielbarer Kostüme könnt ihr zudem den Fetisch eurer Wahl u.a. mit einem Playboy-Bunny-Outfit ersetzen.

Aber eine Möglichkeit, der Kämpferin im Editor neue Moves zuzuweisen, sucht man vergeblich.

T’n’A für alle

So bleibt nach einigen Stunden Spielzeit ein schaler Beigeschmack, der zu vermeiden gewesen wäre, wenn man den Spielmechaniken für Einzelspieler wenigstens halb so viel Beachtung geschenkt hätte, wie der Darstellung schweißnasser Frauenkörper und ihrer Vorzüge.

Nicht umsonst gibt es z.B. einen Foto-Modus, in dem ihr die Models eurer Wahl im Kostüm posieren lassen könnt, um heiße Bilder zu schießen, die man über Xbox Live mit seinen XX-Freunden austauschen kann.

Ach ja: Online spielen kann man auch. Zwar gibt es hier keine Neuerungen oder gar Änderungen (z.B. im Bewegungsrepertoire) zur Einzelspielervariante, dafür aber laufen die Kämpfe flüssig und ohne nennenswerte Lags– insofern man das Glück hat, einen Spieler zu finden.  

Fazit

Auch wenn die sexy Ladies in HD besser aussehen als je zuvor; auch wenn es jetzt die Möglichkeit gibt, in Tag-Team-, Handicap- oder Streetfight-Matches anzutreten; selbst wenn man(n) sich an den satten Körperformen der angebotenen Fetisch-Darstellerinnen nicht satt sehen kann: So ganz will der Funke bei Rumble Roses XX nicht überspringen. Das liegt zum einen daran, dass der Reiz des Neuen verflogen ist, da die XX-Version nur wenig mehr ist als eine optisch verbesserte Variante des letztjährigen PS2-Titels. Und die paar spielerischen Erweiterungen wirken sich vor allem im Einzelspieler-Modus nur im seltensten Fall motivierender aus. Spielerisch mit deutlich Platz nach oben ist Rumble Roses dennoch der bislang sexieste Titel auf der 360 und dürfte sich auf lange Sicht nur noch mit DoA Xtreme 2 um das Boob-Bouncing des Jahres streiten. Schade, dass die spielerischen Mittel trotz gut funktionierendem Online-Modus nicht mit der Kulisse mithalten können… 

Pro

detaillierte Charakter-Modelle
hoher Sex-Appeal
neue Spielmodi
größere Matchauswahl
Foto-Modus
leicht erlernbare Steuerung
Online-Spiel
viel freizuspielen

Kontra

unzureichender Editor
schwache Soundkulisse
kleine Move-Sets
schwacher Einzelspieler-Modus
wenige Arenen

Wertung

360

Nett anzuschauen und sehr sexy, spielerisch allerdings vollkommen belanglos...

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