Test: Moto GP 06 (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
09.11.2007
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ab 16,95€
Spielinfo Bilder Videos
Miese Kollisionsabfrage

Die Steuerung erfordert in der Standardbelegung etwas Eingewöhnungszeit: Anstatt mit den Triggern Gas zu geben und zu bremsen, betätigt ihr in MotoGP mit ihnen die Vorder- und Hinterradbremsen eurer Maschine. Beschleunigt wird dagegen mit dem A-Knopf, während ihr mit dem Druck auf B einen Blick hinter euch werft und die Y-Taste zum Durchschalten der reichhaltigen Kameraperspektiven nutzt, die auch zwei Cockpit- bzw. Helmansichten beinhalten. Ich bin immer froh, wenn Rennspiele wie PGR3 oder eben auch MotoGP 06 originalgetreue Armaturen bieten. Was mich aber in diesem Zusammenhang auf die Palme bringt, sind starre Anzeigen! Was bringt mir eine Cockpit-Ansicht, wenn sich keine Tachonadeln oder Drehzahlmesser bewegen, sondern diese starr auf dem Nullpunkt fixiert sind? Was ist das für ein Gefühl, mit über 300 Sachen über den Asphalt zu brettern, wenn das Display am Motorrad 000 Km/H anzeigt? Genau dieses Dilemma erlebt ihr, wenn ihr euch auf die Cockpit-Perspektive in MotoGP 06 einlasst. Und ich finde es furchtbar! Dies gilt in gleichem Maße für die katastrophale Kollisionsabfrage, die nicht nur den hohen Simulationsanspruch der Serie in Frage stellt, sondern auch für einige Frustmomente sorgt: Es kann doch einfach nicht sein, dass ihr mit hoher Geschwindigkeit in einen
Und da fliegen sie: Ob die Rempel-KI da wieder ihre Finger mit im Spiel hatte?
Fahrerpulk rast und ihr der Einzige seid, der dabei zu Fall kommt – wenn überhaupt. Auf der anderen Seite zieht ihr auch immer den Kürzeren, wenn euch die KI-Fahrer ins Heck rauschen und langsam aber gezielt umdrehen, was gerade in Kurven häufig passiert. Was habe ich mich oft geärgert, wenn ich mich mühsam nach vorne gekämpft hatte und dann gnadenlos von hinten abgeschossen wurde, während der Übeltäter und weitere Verfolger unbekümmert an mir vorbei ziehen, während ich umgekippt auf der Straße liege. Ein weiterer Schwachpunkt nach Abflügen ins Kiesbett sind die Rücksetzpunkte: Anstatt euch nach einem Unfall einfach wieder auf den Asphalt zurück zu setzen, wird das Motorrad zwar automatisch wieder aufgerichtet, aber ihr dürft euch selbst aus dem Kiesbett zurück auf die Strecke begeben, was nicht nur unnötig viel Zeit kostet, sondern euch auch noch zusätzliche Strafsekunden beschert, die zu eurer Rundenzeit addiert werden. Dies ist übrigens auch nach jeder noch so kleinen Berührung der Reifen abseits des Straßenbelags der Fall, so dass ihr schon extrem sauber fahren müsst, um ordentliche Zeiten auf die Beine zu stellen. Allerdings hat das Strafsystem einen schönen Nebeneffekt: Ihr werdet praktisch dazu gezwungen, ordentlich und regelgerecht zu fahren, anstatt euch mit Abkürzungen nach vorne zu mogeln.

Werdet extrem!

Genau wie beim letzten Teil für die Xbox, haben die Entwickler auch auf der 360 den neuen Extreme-Modus eingebaut, bei dem ihr die MotoGP-Maschinen in der Garage lasst und euch stattdessen auf Straßenmaschinen schwingt, um nicht länger auf Grand Prix-Kursen, sondern normalen Straßen spannende Rennen auszutragen. So führt euch der Weg u.a. durch die idyllische Toskana, auf staubige Pisten in Katar oder die gute, deutsche Autobahn – eine willkommene Abwechslung zum bekannten GP-Allerlei. Allerdings finden sich auch hier im Vergleich zu Vorgänger kaum Neuerungen und die Kurse sind weitestgehend bekannt, auch wenn die Kulissen teilweise überarbeitet wurden: Sorgte die stark bewölkte Copacabana im Vorgänger noch für trübe Stimmung, erstrahlt die brasilianische Strecke jetzt in schönstem Sonnenschein und verführt förmlich zum PS-starken Sambatanz mit dem Motorrad. Im Extreme-Modus zählen nicht nur Punkte für die Meisterschaften der 600ccm-, 1000ccm-, und  richtig flotten 1200ccm-Maschinen, sondern auch Siegprämien, die in die Anschaffung neuer Motorräder und Tuningteile investiert werden. Zwar ist das Aufmotzen recht oberflächlich, aber dennoch ein netter Zusatz: In jeweils drei Stufen und Preisklassen führt ihr Motor-Tuning und PS-Steigerung durch, verbessert Traktion, Stabilität oder Bremsen und reduziert das Gewicht eurer Maschine. Das Fahrverhalten der Streetbikes unterscheidet sich merklich von den Motorrädern der MotoGP-Serie: So könnt ihr hier stilsicher durch Kurven driften, was auf GP-Maschinen schnell zum Sturz führt. Ihr stellt das Ansprechverhalten für Drifts nach euren Wünschen im Optionsmenü ein und aktiviert sie, indem ihr einfach zwei Mal die Gas-Tasten antippt. Im GP-Betrieb kann dies jedoch nervig sein: Gerade bei jemandem wie mir, der im Renngeschehen gerne mit dem Gas spielt, kommt es oft ungewollt zu Drift-Einlagen, die nicht selten in einem Unfall enden. Leider wird der Extreme-Modus erst nach dem Absolvieren einer kompletten MotoGP-Saison
Mit den aufmotzbaren Streetbikes könnt ihr lässig durch die Kurven driften.
freigeschaltet, was ich etwas schade finde. Ich hätte mich gerne sofort auf die grafisch deutlich ansprechenderen Kurse gestürzt, die von der Streckenführung zudem meist einfacher ausfallen als die Originalkurse der GP-Meisterschaft.

Weltmeisterlicher Multiplayermodus

Ein Höhepunkt ist ohne Zweifel der gelungene Multiplayermodus, in dem ihr mit bis zu 16 Teilnehmern sowohl über System Link als mit Xbox Live neben Zeit- und Einzelrennen ganze Meisterschaften absolvieren könnt, während der Jagd-Modus für spaßige Abwechslung sorgen. Dabei gilt es, nicht als Erster die Ziellinie zu überqueren, sondern die meisten Sektoren mit einer Bestzeit zu erobern. Schade nur, dass es hier im Gegensatz zu PGR3 nicht die Möglichkeit gibt, die Teilnehmer in zwei Teams aufzuteilen. Dafür gibt es die Möglichkeit, sich auch in Ranglisten-Spielen in der Weltrangliste nach oben zu arbeiten und die Partien hinsichtlich der Spieler-Ränge einzugrenzen, so dass sowohl Profis als auch Anfänger auf Wunsch unter sich bleiben können. Zwar kam es während unserer Testläufe beim Onlinespiel zu vereinzelten Lags, doch liefen die meisten Partien auch mit mehr als zehn Mitspielern überwiegend störungsfrei ab. Wer dagegen lieber offline seine Runden gegen Freunde dreht, kann mit bis zu vier Mitspielern im Splitscreen an den Start gehen. 

    
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Kommentare

Blessing of Jah schrieb am
Dito ,
Kann die Fehler bei mir auch nicht bestätigen. Hab es heute das erstmal Mal gezockt und ich habe nicht's von einem Ruckeln etc. bei mir feststellen können.
Läuft flüssig wie jedes andere Spiel bei mir auch.
johndoe-freename-88855 schrieb am
hääääääää ?
also bei mir hab ich soetwas nie bemerkt..
komisch..
grafik ist astrein next gen..
also ich frag mich manchmal was die leute haben.. echt..
immer nur alles schlechtreden..
johndoe-freename-97545 schrieb am
Jup,dat spiel Ruckelt auch in der Demo,und die Grafik sieht genau so aus wie bei der xbox1.Vorallem Ruckels immer in den kurven,aber Egal muss es ja nicht kaufen. Hat 4players wieder super getestet,weiter so.MFG
Blessing of Jah schrieb am
Arrgh , ich hab mir das Spiel jetzt schon bestellt . Wenn dort genau die selben Fehler dabei sein sollten , dann werde ich es definitiv zurück schicken.
schrieb am