Zuma Deluxe05.02.2006, Jens Bischoff
Zuma Deluxe

Im Test:

Schon auf der alten Xbox habe ich den ungemein motivierenden Puzz Loop-Klon Zuma geliebt. Inzwischen gibt es den Kugelklassiker auch für die 360 und er hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Ganz im Gegenteil: Dank der freispielbaren Gamercard-Erfolge spielt man eine Partie nach der anderen. Doch reicht das aus, um sein Portemonnaie ein zweites Mal zu zücken?

Ein echter Klassiker

Zuma bzw. dessen Spielhallen-Vorlage Puzz Loop zählt für mich eindeutig zu den Klassikern des Puzzlegenres. Ähnlich wie bei Tetris, Puzzle Bobble oder Columns haben es die Entwickler geschafft, aus einem einzigartigen und zugleich simplen Spielprinzip einen zeitlosen Spaßmacher zu kreieren. Dabei geht es eigentlich nur darum, mit einer Kugel speienden Kröte auf vorgegebenen Bahnen heran rollende Farbkugeln aufzuhalten.

Extrapunkte: Wollt ihr die lukrative Münze (unten links) treffen, müsst ihr die Kette erst durchlöchern.
Dazu zielt ihr auf mindestens zwei gleichfarbige Kugeln, die sich dann als Dreier- oder noch größere Gruppe in Wohlgefallen auflösen. Geschickte Kugelspucker lassen ihren Punktestand zudem mit erfolgreichen Kombos und fetten Kettenreaktionen in die Höhe schnellen oder schießen durch entstandene Lücken auf punkteträchtige Münzen oder Power-Ups.

Willkommene Schützenhilfe

Gelingt es euch eine Kugelgruppe mit Power-Up-Symbol zu zerbröseln, könnt ihr vorübergehend schneller spucken, den Kugelzug kurzzeitig rückwärts oder in Zeitlupe rollen lassen oder flächendeckende Detonationen auslösen. Erreicht allerdings auch nur eine Kugel ihr Ziel, den offenen Mund eines Goldschädels, gilt euer Versuch als gescheitert und ihr müsst den aktuellen Level abzüglich eines Bonuslebens nochmals von vorn beginnen. Insgesamt erwarten euch über zwanzig unterschiedliche Kugelbahnen, auf denen teilweise sogar mehrere Farbketten gleichzeitig auf verschiedene Ziele zurollen oder Teile der Bahn unterirdisch verlaufen und damit streckenweise unerreichbar sind. Schade nur, dass es keinen Editor für eigene Bahnkreationen gibt.

Aus eins mach zwei

Als Spielmodi stehen lediglich ein Abenteuermodus sowie ein Spießroutenlauf zur Auswahl. Während ihr im Abenteuermodus einfach eine vorgegebene Levelfolge absolviert, könnt ihr beim Spießroutenlauf einzelne Bahnen direkt anwählen, um gegen eine Endloskette oder einen stetig ansteigenden Schwierigkeitsgrad (mehr Kugeln, zusätzliche Farben, höhere Geschwindigkeit) anzutreten - Levels und Spielablauf sind aber stets identisch.

Zweifrontenkrieg: In manchen Levels müsst ihr mehrere Kugelströme gleichzeitig bekämpfen.
Gewisse Fortschritte werden allerdings gespeichert, so dass ihr nicht ständig im ersten Level bzw. unterstem Schwierigkeitsgrad beginnen müsst. Das macht den Titel auch für ein paar kurze Partien zwischendurch interessant, denn mit einem kompletten Durchspielen des jeweiligen Modus wäre man sonst eine ganze Weile beschäftigt.

Einfach, aber genial

Die Handhabung ist übrigens denkbar einfach: Gezielt wird mit einem der beiden Analog-Sticks oder dem Steuerkreuz, während ihr mit der A-Taste die aktuelle Kugel ausspuckt oder sie mit der B-Taste gegen die angezeigte Folgekugel austauscht - das Ganze funktioniert quasi wie ein 360°-Puzzle Bobble. Die Grafik ist dabei eher zweckdienlich, aber trotzdem ansehnlich und die Sounduntermalung sorgt mit ihren stimmigen Bongoklängen je nach Situation gekonnt für Nervenkitzel oder Entspannung. Sprachausgabe gibt es hingegen keine und auch Multiplayer-Features sucht ihr vergebens. Ihr könnt euch lediglich mit anderen Spielern in Online-Ranglisten messen oder obligatorische Gamercard-Erfolge freispielen. Trotzdem macht das Kugelspucken immer wieder eine Menge Spaß, da sich das Spielprinzip einfach nicht abzunutzen scheint - genau so muss es ein.    

Fazit

Das vom acht Jahre alten Spielhallenklassiker Puzz Loop abgekupferte Zuma Deluxe kennen Live Arcade-Veteranen vermutlich noch von ihrer alten Xbox oder vom PC. Die einzigen Extras des 360-Remakes sind freispielbare Gamercard-Erfolge, deutsche Bildschirmtexte sowie HD-Unterstützung. Zudem wurde der Preis um umgerechnet knapp zwei Euro gesenkt. Besitzer des Originals können sich eine Neuanschaffung also sparen. Unvorbelastete Puzzlespiel-Fans mit Vorliebe für hektische Kugel- bzw. Blasen-Action à la Puzzle Bobble dürfen jedoch bedenkenlos zuschlagen, denn Zuma vereint gekonnt einfachste Spielmechanik mit äußerst motivierendem zeitlosen Gameplay. Lediglich die Anzahl der Levels und Spielmodi lässt auf Dauer etwas zu wünschen übrig - vor allem eine Multiplayer-Komponente oder ein Leveleditor hätte eine willkommene Erweiterung dargestellt. Aber auch so macht das Kugelspucken eine Menge Spaß - ganz gleich ob als schnelle Partie für zwischendurch oder stundenlange Highscore-Jagd. Zudem schlägt der sich kaum abnutzende Spielspaß mit nicht einmal zehn Euro zu Buche.

Pro

moderater Preis
zeitloses Spielprinzip
einfache Handhabung
stimmige Soundkulisse
enormes Suchtpotential

Kontra

abgekupfertes Konzept
keine Multiplayer-Features
im Prinzip nur ein Spielmodus
quasi identisch mit Xbox-/PC-Version

Wertung

360

Gelungener Puzz Loop-Klon, der trotz fehlender Neuerungen immer wieder ans Pad fesselt.

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