FIFA 0824.09.2007, Jörg Luibl
FIFA 08

Im Test:

Die Bundesliga läuft, Ronaldinho grinst sich ins Fußballglück und Meister aller Plattformen werden von EA mit dem runden Leder versorgt - was will man mehr? Ganz einfach: Mehr Qualität! Mehr Dynamik! Und mehr Konsequenz bei der Entwicklung für Konsolen und PC! Obwohl der Kick auf Xbox 360 und PS3 klare Fortschritte macht, läuft er auf dem Rechner technisch und spielerisch ganz klar ins Abseits…

Bundesliga live

Eleganz und Finessen prägen das neue FIFA 08 (ab 6,95€ bei kaufen) auf Xbox 360 und PS3. Aber was auf den Konsolen richtig Spaß macht, erschreckt auf dem PC. (360)
Wie aus dem Leben gegriffen: Ribéry geht über außen, spurtet die Linie lang und flankt nach innen. Luca Toni steigt hoch, höher als alle anderen und nickt ein - Tooor! Wo zur Hölle war Wörns? So ein Mist, der lange Italiener ist im Kopfballspiel kaum zu stoppen. Und dann sieht er seinem Original auch noch so ähnlich - das schmerzt den getroffenen Westfalen und freut den erfolgreichen Bajuwaren. Der spielt sich mit neuen Dribblings und der nächsten Flanke in einen Rausch und serviert mir gleich das 2:0...

Der FC Bayern läuft mit seiner Starbesetzung auf Xbox 360 und PS3 auch virtuell zur Höchstform auf. Voll gepackt mit allen offiziellen Kadern (Stand: 25. 8. 2007), Stadien und Trikots hat sich EA die Kritik des Vorjahres zu Herzen genommen und sowohl an der Ballphysik als auch dem Figurenverhalten gefeilt. Heraus kommt ein sehr ansehnliches und durchweg gutes Fußballspiel, dem lediglich die Dynamik und Unberechenbarkeit für höhere Wertungsregionen fehlt.

...unter Windows gibt es keinen Grund zum Jubeln: Schwache Texturen, steifere Animationen, weniger ausgefeilter Fußball. Warum baut EA keine neue Grafik-Engine? (PC)
Erinnern wir uns: Die Premiere von FIFA 06 auf der Xbox 360 im Jahr 2005  glich dank Wachslook, Langhaargrün & Co einer technischen Katastrophe (4P-Wertung: 59%), 2006 wurde dann mit FIFA 07 dank der physikalischen Trennung von Ball und Körper   endlich ein gutes Niveau erreicht (4P-Wertung: 80%) und jetzt gibt's grafische Klasse mit inhaltlichem Feintuning: Der Rasen sieht hervorragend aus, die Bewegungen wirken überaus natürlich und selbst das Dehnen des Trikotstoffs ist zu erkennen. Außerdem freut man sich über die Anzeige von Zeitspiel oder über die kleinen Kameraschwenks zum wütenden Torwart. Hinzu kommen Fangesänge vom knackigen "Ruhrpott! Ruhrpott!" bis hin zum langgezogenen "Baaaaaaaayern!".

Und wisst ihr was? Selbst die deutschen Kommentare können sich hören lassen: Freut euch auf kleine Anekdoten zu Spielern oder Stadien, die sich zwar irgendwann wiederholen, aber die sofort für authentische Atmosphäre sorgen. Lediglich beim Publikum bleibt es bei den alten Klonfans im Tausenderpack.

Die Misere auf dem Rechner

Moment: Habe ich gerade etwas von Klasse gesagt? Ja, aber das bezieht sich nicht auf die PC-Version. Denn spielt man die parallel zum 360-Kick, traut man seinen Augen kaum: Ist das hier eine Microprose Soccer 2.0 oder was? Sorry, aber wenn

Dieses Fußballspiel sieht auf dem PC aus, als hätte es zwei, drei Jahre grafische Entwicklung verpasst - so eine Kulisse ist im Zeitalter von DirectX 10, 360 und PS3 einfach unwürdig.
man den Ball über Windows Vista laufen lässt, sieht das Spiel selbst bei höchster Auflösung von 1280 x 1024 und allen Detailstufen aus wie vor zwei, drei Jahren. Schon das Intro ist ein grob aufgelöstes Armutszeugnis. Und auf dem Platz wird weder im Bereich der Zeitlupenfiguren noch der Animationen das Niveau der Konsolenfassungen erreicht.

Schaut euch die Gesichter der Profis an, die eckigen Konturen, die platten Texturen im Training, die spröden Bewegungen - dieser Kick ist einfach veraltet und setzt EAs Tradition vernachlässigter PC-Fassungen in diesem Jahr fort. Weiß man denn gar nicht, dass Konkurrent Konami Pro Evolution Soccer 2008 sowohl auf 360 und PS3 als auch dem Rechner auf einem Niveau präsentieren will? Warum nutzt man hier immer noch die alte Engine? Mittlerweile sehen ja die simulierten Spiele im Fußball Manager von EA schon besser aus...

                   

Konsole hui, PC pfui

Dank der neuen Dribblings kann man viel mit den Spielern experimentieren. Hier Ronaldinho auf der PS3.Leider hinkt man auf dem PC nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich den Konsolen hinterher. Egal ob Ballphysik oder Pass-System, egal ob Schussverhalten oder Laufwege - auf dem Rechner wirkt alles immer noch so arcadig leicht und meilenweit weg von dem Anspruch, eine Simulation zu sein. Vor allem die viel zu raketenhaften Abschlüsse und die Tatsache, dass man in dieser Version den Pass in die Tiefe verschlimmbessert hat, sorgen schnell für Frust am Gamepad.

Anstatt den Ball über einen Druck in den Raum zu passen, muss man jetzt den Knopf für die Stärke als auch den Stick für die Richtung gedrückt halten. Was sich in der Theorie nach wunderbaren manuellen Pässen anhört, entpuppt sich in der Praxis als fataler Eingriff in die Spielmechanik. Denn wo man eigentlich intuitiv je nach Fähigkeit des Passgebers in den Raum spielen konnte, sind jetzt zu viele Justierungen nötig, als dass wirklich ein Spielfluss aufkommt - viele Bälle landen einfach nicht da, wo man sie gerne hätte. Und dass man den ebenso neuen wie überflüssigen manuellen Spielerwechsel über den Analogstick tatsächlich als Feature samt Video verkauft, ist schon lächerlich.

Mehr Spielaufbau, aber KI-Tücken

Die Profis sehen ihren realen Pendants auf der 360 und PS3 verdammt ähnlich: Hier Rooney beim Anlauf...
Also ein gut gemeinter Rat: Macht einen großen Bogen um diese PC-Fassung und legt euch 360-, oder PS3-Version zu. Denn dieses Jahr serviert EA nur dort nicht nur ein ansehnlicheres, sondern taktisch und technisch interessanteres Fußballspiel. Taktisch deshalb, weil man sich jedes Tor erarbeiten und ein kluges Spiel aufziehen muss. Dabei profitiert man von der intelligenteren KI der Flügelspieler und Spitzen, die wirklich aktiv in die Lücken stoßen - da lohnt es sich, den Ball in den eigenen Reihen und die Augen offen zu halten.

Allerdings hat die KI in der Defensive noch Probleme: Der eigene Torwart wirft die Bälle fast schon selbstmörderisch in den Gegner und es gibt skurrile Situationen, in denen die Verteidiger plötzlich vom Ball weglaufen. Plötzlich gibt es einen Schuss Richtung Tor, der Ball prallt an den Verteidigern ab und sie laufen alle (!) aus dem 16er, ohne daran zu denken, dass man da erstens keine Abseitsfalle aufziehen und zweitens ein Stürmer einnetzen kann - was er auch tat. Außerdem sollte kein KI-Spieler einfach mit dem Ball ins eigene Tor laufen...

Spielerische Fortschritte: Dribblings

Auch wenn der Torwart hier vorbildlich hält: Die Aussetzer beim Abwurf stören genau so wie die Fehler im defensiven Stellungsspiel. (PC)
Das sind ärgerliche Mankos, die den Spaß insgesamt etwas trüben, aber es geht immer noch auf einem guten Niveau zur Sache. Vor allem technisch hat man mit den neuen Dribbelmanövern, die überaus elegant, wenn auch manchmal etwas übertrieben aussehen, einiges zu bieten. Haltet ihr den linken Bumper gedrückt, könnt ihr mit dem rechten Stick je nach Spieler einige Kabinettstückchen zeigen. Ronaldinho hat mit einigen anderen gleich individuelle Zaubereien und Körpertäuschungen samt finalem Tunnel auf dem Kasten, andere Spieler wählen aus einen Standardrepertoire.

Trotzdem erkennt man den Charakter einzelner Profis jetzt deutlicher - etwa bei einem Regisseur wie Diego, sogar beim verspielten Verteidiger Atouba. Das Getänzel um und Gestreichel der Kugel kann sich sehen lassen. Schade ist, dass die Dribblings auf dem PC zwar theoretisch auch möglich sind, aber einfach zu abgehackt aussehen. Und schade ist auch, dass es für Dribblings & Co keinen Trainingsmodus gibt. Warum bietet man den nicht ähnlich wie in NHL 08 an? Es gibt lediglich das freie Üben, Eckentraining, Elfer und Freistöße. Neu ist, dass ihr jetzt im "Zone Play" auch nur bestimmte Bereiche eines Teams kontrollieren könnt - also nur die Verteidiger, das Mittelfeld oder den Sturm.

          

Noch zu viel Statik im Spielaufbau

Man kann sich über die neuen Dribblings elegant durchsetzen, aber leider nicht immer Raum gewinnen. (360)
Diese Finessen führen leider nicht immer zu Raumgewinn und sind gerade im Strafraum etwas kompliziert einzuleiten: Hier muss man zusätzlich zum linken Bumper noch die rechte Schultertaste halten, ohne sich die Finger zu verknoten. Man kann über Zirkusaktionen wie das beidbeinige Hüpfen mit dem Ball über das Bein des Gegners natürlich streiten, aber wenn es klappt, ist man der Held. Schade ist, dass man ohne diese Tricks relativ schlecht am Gegner vorbei zeihen kann - hier ist PES einfach auf den ersten Metern nach der Ballannahme dynamischer, man kann sich schneller drehen und präziser auch kleine Manöver ausführen.

Das führt zusammen mit der unheimlich starken automatischen Defensive dazu, dass sich FIFA 08 recht zäh spielt. Es kann zu regelrechten Mittelfeldschlachten kommen, wo man sich gegenseitig immer wieder den Ball abluchst und kaum Räume geöffnet werden. Wir hatten Partien, in denen man sich quasi vollkommen egalisiert hat. Das ist zwar auch bei PES 2008 möglich, aber dort kann man entweder durch einfache Körpertäuschungen oder schnelle Pässe sehr viel besser Freiräume

Dafür spielt der Körper jetzt im Zweikampf eine größere Rolle: Stämmige Spieler blocken schmächtigere ab, es kommt zu natürlich wirkenden Kollisionen. (PS3)
für lange Spurts schaffen. Natürlich ist das über die ansehnlichen Flankenwechsel auch hier möglich, aber eben nicht ganz so dynamisch und schnell wie bei der japanischen Konkurrenz.

Spielerische Fortschritte: Körpereinsatz

Ähnlich wie in PES spielt der Körpereinsatz eine große Rolle: Je nachdem, wer mit wem kollidiert, fallen die Spieler auf andere Weise - manchmal auch beide wie Kegel. Fest steht: Dieses Jahr hat FIFA hier wirklich große Fortschritte gemacht. Die Animationen beim Abdrängen oder beim Press-Schlag erreichen zwar noch nicht die verblüffende Detailverliebtheit der japanischen Konkurrenz, aber sie sorgen sehr schnell für echtes Derbyfeeling. Verbesserungswürdig ist lediglich die Darstellung der Direktabnahmen: Wenn man einen Ball aus 30 Metern Volley nimmt, fehlt einfach das Krachen und die

Die Stadien sehen zwar architektonisch klasse aus, aber in Sachen Publikum und Umgebung hat sich auch auf den Konsolen wenig getan. (PS3)
Wucht in der Bewegung. Manchmal fallen dann Tore aus der zweiten Reihe wie aus dem Nichts - plötzlich ist das Leder drin.

Das liegt auch daran, dass der Ball noch immer zu leicht wirkt. Bei PES 2008 zuckt man richtig zusammen, wenn man zum Volley ansetzt - es kracht regelrecht! Dafür hoppelt und verspringt er jetzt wesentlich öfter, so dass endlich im Kurzpassaufbau eine unberechenbare Note ins Spiel kommt. Wunderbar sieht das Ganze bei Flankenwechseln, Kurzpässen oder Weitschüssen aus. Hier kann man endlich beobachten, wie sich das Leder gefährlich senkt und spektakulär im Kasten versinkt. Schön ist auch, dass die Ermüdung deutlich spürbar ist: Wer andauernd mit Doppeldeckung und Sprinttaste hantiert, wird sehen, wie die Energieleiste sinkt und selbst Laufwunder wie Olic nur noch müde herumtorkeln - hier ist kluge Dosierung gefragt.

     

Karriere als Profi

Vor der Karriere als Profi steht die Spielererschaffung: Bastelt euch im Editor einen Kicker nach Maß! (PC)
Wer wissen will, wie man sich als Profi auf dem Platz fühlt, darf sich auf die neue Karriere "Be A Pro" freuen. Hier übernehmt ihr die Rolle eines durchschnittlichen Fußballers (Wert = 60) und müsst auf eurer Position glänzen - auf Wunsch auch kooperativ mit drei Freunden. Vor dem Torhunger steht die Geburt: Ihr könnt ein Profiteam wählen und dazu gleich euren Charakter erstellen; der mächtige Editor ermöglicht von der Position, den starken Fuß über das Aussehen, Gewicht, Stutzentyp oder Accessoires alle Varianten. Danach könnt ihr noch 20 Punkte frei auf Primärfähigkeiten wie Dribbling, Pässe und Tackling sowie Sekundärfähigkeiten wie Aggressivität, Reaktion und Kopfbälle verteilen. Danach wechselt ihr euch ein und los geht`s!

Die Kamera wechselt (nur auf den Konsolen!) in eine nähere Perspektive, so dass ihr wirklich das Gefühl habt, mittendrin zu sein. Vor dem Spiel gibt es Aufgaben wie "Halte den Ball insg. fünf Minuten". Schön ist, dass es im kooperativen Spiel zusätzlich Teamaufgaben wie "Bekommt weniger als zehn Schüsse vom Gegner" gibt. Icons zeigen euch nach dem Anpfiff an, was ihr tun solltet: Es gibt Richtungsanzeigen für die Laufwege, Sprintaufforderungen und ihr könnt selber aktiv den Ball fordern. Aber Vorsicht: Für Fehlpässe, Ballverluste oder sinnlose Rufe gibt es Minuspunkte. Erst, wenn ihr erfolgreich passt oder gar Tore schießt, steigt das Konto. Nach jedem Spiel bekommt ihr dann eine Abrechnung zwischen 1 und 100, eine Bewertung sowie Bonuspunkte zum Freischalten von Goodies.

Freistöße sind immer gefährlich: Schade nur, dass die Ballphysik immer noch die nötige Schwere vermissen lässt. (360)
Dieser Modus ist zunächst ganz interessant, aber es fehlt das menschliche Feedback: Warum kommt man z.B. nicht mit einem Trainer in Kontakt? Es wäre viel motivierender, wenn der Coach einem nach dem Spiel sagt, was man gut oder schlecht gemacht hat, wenn er einen zusammen schreien oder euphorisch aufbauen würde. So bleibt das ganze auf einem sterilen Statistik-Niveau, man kann seine Fähigkeiten verbessern und Punkte sammeln, aber es lässt einen relativ kalt.

Online im Team - das Fragezeichen

Auch im Netz könnt ihr loslegen - egal ob auf PC oder Konsolen. Leider können wir diesen Modus noch nicht einschätzen, da das Spiel erst am Donnerstag den ersten Ansturm erleben wird - das Feedback dazu liefern wir nach. Neben einfachen Matches stehen angeblich Turniere und Ligen mit zig Statistiken für beide Plattformen parat. Ihr könnt Clubs gründen und in der Lobby die aktuellen Top-Spieler sehen. Im erweiterten Online-Modus sollen zehn Mann gleichzeitig antreten können; auch inklusive der oben beschriebenen Bewertung je nach Spielweise. Fünf Freunde in dem einen Team, fünf in dem anderen. Dieses Feature soll nur auf Xbox 360 und PS3 aber erst sechs bis acht Wochen nach dem Verkaufsstart am 27. September zum Download angeboten werden.

        

Fazit

Auf der Xbox 360 und der PS3 ist EA auf einem guten Weg, denn dieses FIFA begibt sich weiter in Richtung Simulation: Körpereinsatz, Spielaufbau und Dribbelverhalten machen schnell Lust auf mehr. Sobald die erste Flanke mit einem wuchtigen Kopfball versenkt wird und die Fans grölen, kommt Stimmung auf. Allerdings muss man aufpassen, dass man die Dynamik bei Schüssen und Pässen nicht vergisst - der Ball ist immer noch zu leicht, manche Tore fallen fast aus dem Nichts und man vermisst das Krachen bei Direktabnahmen. Denn FIFA 08 spielt sich trotz der eleganten Finessen und der wirklich grandiosen Atmosphäre noch zu zäh im Mittelfeld - uns fehlte auf Dauer einfach die Spannung, um in Awardeuphorie zu geraten. Man vermisst Tempowechsel und Schnelligkeit auf den ersten Metern. Außerdem zickt die KI in der Defensive mit einigen bösen Aussetzern von Torhütern und Verteidigern. Unterm Strich dennoch ein Fortschritt und ein gutes Fußballspiel mit klasse Stadionstimmung. Das Problem ist nur, dass der größte Feind des Guten immer das Sehr Gute oder gar Ausgezeichnete ist - und das kommt höchstwahrscheinlich auch dieses Jahr aus Japan und heißt Pro Evolution Soccer 2008.

Und am PC? Wir wollten unseren Augen kaum trauen! Eigentlich würden wir den Ball ja auch gerne am Rechner auf aktuellem Niveau rollen lassen. Aber EA denkt wie schon bei NHL 08 oder Madden NFL 08 nicht daran, die Grafik-Engine auf das Niveau von 360 und PS3 zu hieven. Also serviert man tatsächlich eine unzeitgemäße Kulisse mit schlechterer Grafik und weniger Spielfinessen. Hallo EA, wieso habt ihr nicht gleich ein Jahr auf die PC-Fassung verzichtet oder ein Add-On für 15 Euro angeboten? Diese Version ist als Vollpreisspiel ein schlechter Witz, wenn man daheim einen leistungsfähigen Rechner mit aktueller Grafikkarte besitzt. Und selbst, wenn der kooperativ spielbare Karrieremodus für kurze Zeit Laune macht, reicht es mit dieser erbärmlichen Präsentation einfach nicht aus, um auf lange Sicht zu unterhalten.

Die PS2-Fassung entspricht inhaltlich fast zu hundert Prozenz der PC-Variante - es fehlen die neue Ballphysik sowie der Körpereinsatz der großen Konsolen. Es gibt alle Online-Varianten sowie die neue Karriere "Be A Pro", die ihr auch kooperativ mit bis zu drei Freunden meistern könnt. In Sachen Spielmechanik sind ebenfalls die komplette Torwartsteuerung sowie die verschlimmbesserten Pässe in die Tiefe mit dabei. Ähnlich wie auf dem Rechner sorgt die manuelle Krafteinteilung dieser Bälle für mehr Irritation als Kontrolle - allerdings spielt sich der Kick auf der PS2 dennoch flüssiger. Was unter Windows wie ein Anachronismus und auf 360 bzw. PS3 wie eine Simulation wirkt, fühlt sich auf der PS2 arcadig und leicht an. Und es gibt noch einen Vorteil: Man merkt dem Spiel auf der alten Sonykiste im Gegensatz zum Windows-Rechner einfach nicht an, dass es technisch veraltet ist. Wer Lust auf Fußball hat und weder 360 noch PS3 besitzt, kann hier getrost zum Anstoß rufen!

Pro

klasse Zeitlupen
offizielle Lizenzen
schöne Animationen+ elegante neue Dribblings, die...
sehr gute Fankulisse
ansehnliche Stadien
mächtiger Editor
neuer Karrieremodus
kooperativ online spielbar
sehr effektive Defensive
verbessertes Laufverhalten
interessanter Karrieremodus "Be A Pro" (auch kooperativ)
1080p-Unterstützung (360)

Kontra

<P>
etwas zäher Spielablauf (360, PS3)
veraltete bis hässliche Kulisse (PC)
veraltete Physik &amp; Animationen (PC, PS2)
...aber nicht effektiv genug sind
fatale Torwartaussetzer
seltsam unspektakuläre Treffer
schlechtes manuelles Pass-System in die Tiefe (PC, PS2)
etwas knifflige Dribblingkontrolle
Ballphysik immer noch zu leicht
erneut nur Klonpublikum
Distanzschüsse und Volleys zu schlaff
"Be A Pro" fehlt Feedback des Trainers
nur 720p-Unterstützung (PS3)</P>

Wertung

360

Dank neuer Dribblings und Körpereinsatz ein richtig gutes Fußballspiel - wenn nur der Ball noch schwerer wäre!

PlayStation3

Auch auf PS3 läuft der Ball rund: Coole Tricks, klasse Animationen, nur die Ballphysik braucht Feintuning!

PC

PlayStation2

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