Vorschau:
Rallye mit Stil
Schon bevor der erste Rallye-Motor aufheult, versprüht Colin McRae: DIRT (ab 16,00€ bei kaufen) einen locker-lässigen Charme: Ich habe in letzter Zeit kein Hauptmenü zu Gesicht bekommen, das derart stylish aufgemacht wurde wie dieses. Erinnert ihr euch an die Szene, in der Tom Cruise in Minority Report den Computer bedient und die Fenster mit seinen Händen verschiebt? Ein ähnliches Bild
bekommt ihr hier! Zusammen mit dem coolen Elektro-Beat im Hintergrund wird alleine das Navigieren durch die Menüs schon zu einer spaßigen Angelegenheit.Bei den Partikeleffekten sollten die Entwickler noch einen Tick zulegen.
Macht euch schmutzig
Was steht zur Auswahl? Neben der Meisterschaft, in der ihr mit lizenzierten Rallye-Boliden auf nicht-lizenzierten Strecken und mangels WRC-Lizenz auch ohne prominente Mitbewerber um Punkte kämpft, gibt es den neuartigen Karrieremodus. Dieser erinnert von seiner Struktur her stark an DTM Race Driver 3: Durch Siege in Wettbewerben schaltet ihr neue Herausforderungen frei und arbeitet euch dabei langsam bis an die Spitze vor. Genau wie bei den DTM-Kollegen wird auch hier Abwechslung groß geschrieben: Anstatt euch nur in Standard-Rallyes beim Zeitfahren zu beweisen, stehen auch Duelle beim Crossover oder sogar Rennen gegen bis zu neun KI-Gegner auf dem Programm. Entsprechend umfangreich ist der Fuhrpark, der euch für die Schlammschlachten zur Verfügung steht. Neben den üblichen Rallye-Boliden von Peugeot bis Renault klemmt ihr euch auch hinter das Steuer von
Sandbuggys, Pick-Ups und Trucks. In Sachen Umfang und Spielmodi lässt Dirt seine Vorgänger weit hinter sich - im Gegensatz zu den Setup-Möglichkeiten, die nach wie vor kaum Wünsche offen und euch Hand ans Fahrwerk, das Getriebe und den Abtrieb anlegen lassen. Ihr rast nicht nur hinter dem Steuer von WRC-Boliden. Auch Renntrucks finden sich im Fuhrpark.
Arcade oder Simulation?
Trotzdem wirkt die Raserei über Stock und Stein nach dem ersten Anspielen deutlich Arcade-lastiger als die Vorgänger. Ich hatte mich schon auf ein herausforderndes Handling der Boliden eingestellt und war sehr überrascht, wie einfach sich vor allem die (WRC-)Kisten kontrollieren lassen. Vollkommen entspannt solltet ihr dennoch nicht das Gaspedal durchdrücken: Vor allem die vielen Hügel und Unebenheiten sorgen oft dafür, dass ihr nach Sprüngen euren fahrbaren Untersatz nicht mehr richtig abfangen könnt und ihr durch den Abflug unnötig viel Zeit verliert. Von daher lässt sich die Fahrphysik von Dirt eher als Mischung aus Arcade und Simulation beschreiben, wobei der Anspruch für mein Gefühl leicht zurückgegangen ist.
Flott unterwegs
Grafisch sind die Rallye-Ausflüge eine Augenweide: Nicht nur die aufwändig modellierten Fahrzeuge samt Schadensmodell sehen hervorragend aus - auch die
Dank des vollen Schadensmodells wird auch bei Dirt einiges zu Bruch gehen. |
Ausblick
Stylish, umfangreich, flott und super präsentiert! Das sind meine ersten Eindrücke von Colin McRae: DIRT. Wenn die Rallye-Fahrzeuge über die staubigen Pisten donnern, ich lässig durch die nächste Kurve drifte und dabei das Sonnenlicht idyllisch durch die Bäume scheint, wirkt die Offroad-Welt zum Greifen nahe. Allerdings ist es für Simulations-Fans schade, dass die Serie mit DIRT anscheinend weiter in Richtung Arcade abdriftet. Fahrspaß ist trotzdem garantiert, wenn ihr mit Vollgas durch die ansprechenden Kulissen heizt und euch im Karrieremodus und der Meisterschaft nach vorne arbeitet. Hier steht nach Forza 2 eindeutig ein weiterer Hit-Kandidat in den Startlöchern!
Ersteindruck: sehr gut
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