Lego Star Wars 3: The Clone Wars07.04.2011, Paul Kautz
Lego Star Wars 3: The Clone Wars

Im Test:

Einmal Lego, immer Lego - das scheint mittlerweile das Motto beim Entwickler Traveller's Tales zu sein. Immerhin bestimmen die Klotzmännchen seit sechs Jahren die Veröffentlichungen der Briten und ein Teil beruht auf George Lucas' Saga. Aktuell läuft zwar kein neuer Star Wars-Film in den Kinos, aber da gibt es ja immer noch die Clone Wars-Fernsehserie - passend dazu werden natürlich alle Plattformen mit einem neuen Action-Adventure verlegot. Auch der 3DS.

Yoda und sein Helferlein

Mit den zeitgleich veröffentlichten Fassungen für PC, 360, PS3 und Wii (hier unser Test) hat die 3DS-Version nur das Szenario sowie krümelig aufgelöste Videos gemeinsam - der Spielinhalt ist ein anderer, genauso wie die angepeilte Zielgruppe. Denn während die großen Fassungen gerade im Bereich des Freispielkrams klar auf unnachgiebige Forscher ausgelegt sind, werden einem hier die Minikits und Goldklötze förmlich hinterher geschmissen.

Da schlitzt der 3DS-Jedi: Der Tiefeneffekt ist durchaus bemerkenswert, allerdings ruckelt das Spiel im 3D-Modus spürbar.

Auch die wenigen Puzzles sind hier ein Klacks, was daran liegt, dass man mit der Nase mitten in die Lösung gedrückt wird: hat man irgendetwas zu erledigen, das über »Zerlege die Feinde mit Lichtschwert oder Blaster« hinausgeht, blinkt das dafür benötigte Lego-Männchen heftig auf dem Touchpad  - zusätzlich schiebt sich R2-D2 ins Bild und erzählt einem auf Fingerdruck, was zu tun ist. Das zieht den wenigen Kopfnüssen natürlich schnell den Zahn.

Das bedeutet allerdings nicht, dass das Spiel ratzfatz vorbei ist: 13 Levels warten, bestehend aus je drei Akten, die jeweils etwa zehn Minuten lang sind - das Ganze zieht sich also ordentlich hin, was nicht nur an den bemerkenswert langen Ladezeiten liegt. Es gibt zwar deutlich weniger freizuschalten wie auf Konsolen und Computer, aber dennoch warten Renderfilmchen sowie knapp 100 Lego-Männchen darauf, entdeckt zu werden. Darüber hinaus gibt es auch einige Minigames wie z.B. Droiden-Volleyball oder Schneeball freizuschalten - aber über diese schlecht steuerbaren Krücken sollte man besser nicht zu viele Worte verlieren.

Ruckelige neue Welt

Wie auch in den großen Versionen ist man fast immer in der Gruppe unterwegs. Per Druck auf den Touchscreen oder die Schultertasten wechselt man zwischen den Figuren, die unterschiedliche Eigenschaften vorweisen: Während Jedi z.B. mittels der Macht auch Gegenstände schweben lassen können, haben Klontruppler die Möglichkeit, Objekte zu sprengen oder per Greifhaken an Wänden herumzuklettern. Neben den Landmissionen findet man sich hin und wieder auch am Steuer eines Raumflitzers wieder, um mittels Lasersalven und violett glühenden Torpedos für Schrecken unter den Separatisten zu sorgen. Diese Ausflüge sehen prima aus und sorgen gerade im 3D-Modus für ein cooles Mittendrin-Gefühl.

Ist man zu Fuß unterwegs, empfiehlt es sich, diesen abzuschalten. Zwar verlieren die ordentlich designten Levels dadurch erheblich an grafischer Tiefe, aber dafür gewinnt man deutlich an Geschwindigkeit - im 3D-Modus ruckelt das Spiel des Öfteren spürbar.

Fazit

Die wichtigste Lektion, die man beim Spielen von The Clone Wars auf dem 3DS sehr schnell lernt ist, dass der 3D-Modus deutlich mehr Rechenpower zieht als die 2D-Variante - Letztere flutscht nur so dahin, während Erstere zum Teil herzerweichend ruckelt! Aber das kann man ruhigen Gewissens nur in einem Nebensatz erwähnen, denn spielerisch hat das keine spürbaren Auswirkungen. Das ganze Abenteuer ist derart simpel, dass es auf schnelle Reflexe oder dergleichen überhaupt nicht ankommt: Die Kämpfe sind ein Klacks, die Lösung der wenigen Puzzles wird einem förmlich aufgedrängt - immerhin gibt es keinen nervenden Basenbau. Und obwohl der Umfang im Vergleich zu den »großen« Versionen deutlich zurückstecken muss, ist auch die 3DS-Version sehr voll gepackt mit Filmen und Freischaltbarem. Und so durchschnittlich die Landmissionen sind, so cool spielen sich dagegen die Ausflüge ins Weltall. Am Merkwürdigsten wirkt aber der Verzicht auf den serientypischen Koop-Modus: Okay, keiner verlangt eine Online-Variante auf dem 3DS, das kriegen Traveller's Tales ja schon seit Jahren bei den großen Fassungen nicht mehr hin. Aber nicht mal eine lokale Version? Alles in allem also ein brauchbares, insgesamt aber eher für Kinder gedachtes Lego, welches das Potenzial der beliebten Welt nicht ausschöpft.

Pro

interessante Flugmissionen
sehr umfangreich
im 2D-Modus flüssig und schnell
einfaches Kampfsystem

Kontra

kein Mehrspielermodus
durchschnittliche Präsentation
gelegentliches Ruckeln im 3D-Modus
harmloses Puzzledesign
belanglose Minigames

Wertung

3DS

Ansehnliches und umfangreiches, aber viel zu einfaches Jedi-Abenteuer - das im 3D-Modus teilweise spürbar langsamer wird!

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