Steel Diver: Sub Wars14.03.2014, Eike Cramer

Im Test: Auf Grund gelaufen

Der U-Boot-Sidescroller Steel Diver (Wertung: 59%) konnte uns 2011 auf dem 3DS nicht überzeugen. Jetzt wagt er den Tauchgang in die dritte Dimension. Ist Steel Diver: Sub Wars mehr als ein weiterer Rohkrepierer?

„Das Boot hat ein Leck, Herr Kaleun“

Düü-DüDüDüDü-Düü-DüDü – nein, das ist nicht die Melodie von Miley Cyrus‘ Hit Wrecking Ball, das ist Steel Diver: Sub Wars. Genauer gesagt der Modus „Bombardierung“, in dem ich gegen die Zeit Worte wie GJ oder BUG morse, damit feindliche Schiffe zerstört werden. Klingt langweilig? Ist es auch! Leider ist der Rest der sieben „Missionen“ nicht viel besser. Durch Ringe fahren, Feinde zerstören, Basen zerstören, starke Feinde zerstören, Feinde in Kanälen zerstören; Abwechslung sieht anders aus. Immerhin: in Bombardierung lerne ich das Morsealphabet! Warum die witzigen Periskop-Einsätze des Vorgängers gestrichen wurden, ist mir wirklich ein Rätsel.

Die einzelnen Missionen kann ich in drei Schwierigkeitsgraden angehen. Eine Handlung sucht man allerdings vergebens: die nächste Mission schalte ich frei, wenn ich genug Orden gesammelt habe. Ärgerlicherweise muss ich dafür die ersten Missionen mehrfach in den verschiedenen Schwierigkeitsstufen schaffen. Das verändert das Leveldesign nur marginal und die Wiederholung zerrt bereits beim zweiten Durchgang ordentlich an den Nerven. Für das dritte Level werden übrigens fünf Medaillen verlangt.

Langweile unter dem Meer

Bombardierung ist der mit Abstand bizarrste Modus. Hier muss ich u.a. MAST morsen, um Schiffe zu zerstören.
Immerhin kann sich die Kulisse halbwegs sehen lassen und auch das coole Steuerungsprinzip hat es in den Nachfolger geschafft. Wahlweise mit Stylus oder Tasten bestimme ich indirekt Sinkrate und Geschwindigkeit, muss also im Voraus planen wo sich mein U-Boot in den nächsten Sekunden befindet. Zudem muss ich regelmäßig Pings mit dem Sonar aussenden, um kurzzeitig Feinde und Gegenstände angezeigt zu bekommen. Das war es allerdings auch schon mit positiven Eindrücken, denn die Missionen sind nicht nur repetitiv, sondern auch langsam und langweilig. Auch der Multiplayer hilft da wenig. Es gibt genau einen Spielmodus, in dem sich acht Spieler in zwei Teams versenken. Wer als Letzter übrig bleibt gewinnt. Innovation? Bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen!

Immerhin gibt es zig U-Boote, Farbmuster und Besatzungsmitglieder freizuschalten. Das Problem: Dazu ist endloses Grinden im sterbenslangweiligen Mehrspieler-Modus notwendig, denn die wenigsten Schiffe können in der Kampagne freigeschaltet werden. Zudem gibt es im Shop im Tausch gegen harte Münze (sprich: via Mikrotransaktion) realen Vorbildern nachempfundenes Kriegsgerät. Wozu man das allerdings benötigt ist völlig unklar – zumal es nicht mal eine Außenansicht gibt, mit der man seine Anschaffung in Aktion begutachten kann.

Fazit

Die Steuerung ist eine nette Idee, die Kulisse in Ordnung, der Rest ziemlich überflüssig. Steel Diver: Sub Wars ist genauso langweilig wie sein Vorgänger, auch wenn die sieben Missionen immerhin versuchen mir Abwechslung vorzugaukeln. Der öde Mehrspieler-Modus und die notwendige Wiederholung der Missionen machen den Unterwasser-Ausflug zu einer passablen Einschlafhilfe. Ja, es gibt viele Boote, Bemalungen und sammelbare Besatzungsmitglieder, darauf hätte ich aber im Tausch gegen eine Kampagne gerne verzichtet. Außerdem muss man wohl sehr resistent gegen Langeweile sein, um mit Rang 41 (!) das letzte U-Boot freizuschalten. Immerhin: Wer sich länger mit „Bombardierung“ beschäftigt, beherrscht das Morsealphabet im (anschließenden) Schlaf.

Pro

viele U-Boote, Bemalungen und Besatzungsmitlieder
nette Steuerung
man weiß nie, wann man Morsecode nochmal gebrauchen könnte

Kontra

repetitive und öde Einzelspieler-Missionen
sterbenslangweiliger Mehrspieler-Modus
keine Handlung
In-App-Käufe trotz Premium-Version.

Wertung

3DS

Die Steuerung ist nett, die Kulisse OK, der Rest überflüssig. Auch in 3D ist der Ausflug unter dem Meer eine passable Einschlafhilfe.

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