Test: Etrian Odyssey 5: Beyond The Myth (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Release:
03.11.2017
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Die ideale Gruppe

Hinzu kommen ja die offenen Fähigkeitenbäume der zehn Klassen, in denen es um Waffen, Erkundung, Kampftaktik, Magie, Heilung sowie die Ernte oder Jagd geht, wobei diese zunächst an ein Volk gebunden sind. Sprich: Nur ein humanoider Earthling darf Fencer (Fechter), Dragoon (Dragoner), Pugilist (Boxer) oder Harbinger (Sensenmagier) sein; nur ein elfischer Celestrian ein Warlock oder Necromancer; nur ein hasenartiger Therian Rover (Vagabund) oder Masurao (Ronin); nur ein hobbitähnlicher Brouni ein Shaman oder Botanist. Erst nachdem man das erste Dungeon kartografiert hat, stehen einem für alle Rassen auch alle Klassen zur Verfügung, so dass man später frei wechseln kann - die Kombinationsmöglichkeiten und die daraus resultierenden taktischen Optionen für die Gruppenzusammenstellung sind enorm.

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Auch Tiere wie der Falke können beschworen und zum Kampf eingesetzt werden.
Wer soll bloß vorne in der ersten und hinten in der zweiten Reihe stehen? Immerhin liefern die Beschreibungen der Klassen wichtige Hinweise für Einsteiger wie "Frontline offense" oder "Backline healer", was deren ideale Position sowie die Rolle betrifft. Aber es sind gerade die hybriden Klassen wie u.a. der Necromancer oder der Vagabund, die mit ihren Beschwörungen z.B. weitere Gefährten wie Hunde oder Falken als sechste Figur hinzu holen, die wiederum heilende, bindende oder stärkende Wirkung zeigen können. Noch mehr als in den bisherigen Spielen wird man um flexible Wechsel und multiple Gruppen nicht herumkommen. Sprich: Je nach Quest sollte man spätestens ab der zweiten Etage des Laybyrinths mit einer anderen Zusammensetzung unterwegs sein, um effizienter zu ernten oder zu kämpfen - natürlich auch, damit die Ersatzleute an Erfahrung gewinnen und aufsteigen.

Anspruchsvoller Einstieg

Ich habe mit folgender Gruppe angefangen: Vorne ein mit dem Katana unheimlich schlagfertiger Masurao, dazu ein vielfältiger Harbinger, der mit seiner Sense auch ganze Reihen trifft und mit seinem Miasma die Feinde schwächt. Hinten ein Dragoon als
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Der Einstieg ist für Kenner der Serie sehr langweilig - alle Abläufe hat man schon zig mal hinter sich gebracht.
sichernder und starker Paladin, dazu ein Vagabund als Fernkämpfer und Beschwörer von Tieren sowie ein Warlock als offensiver Magier, der mit Feuer, Eis und Blitz austeilen kann. Das klang vielversprechend, aber ich hatte schon bei der Erkundung des ersten Labyrinthes nach der ersten Begegnung mit "putzigen" Monstern zwei Tote durch One-Hit-Kills zu beklagen - autsch! Zwei Schwierigkeitsgrade für Einsteiger sowie Kenner der Serie stehen zur Verfügung, wobei Ersterer im Todesfall der ganzen Gruppe lediglich einen erneuten Kampfversuch erlaubt.

Der Anspruch ist von Beginn an happig, so dass die rechtzeitige Flucht tatsächlich zur Taktik gehören sollte, bevor die komplette Gruppe aufgerieben ist und es Game Over heißt. Heiltränke sind zunächst teuer, Wiederbelebungen nicht sofort möglich und deshalb sollte man seine Gruppe in der Taverne übernachten lassen, damit die Toten wieder fit auferstehen - auch das kostet immer etwas Geld. Wer lange im Labyrinth unterwegs ist, sollte unabhängig von einer aktiven Heilerklasse wie dem Schamanen vor allem auf die indirekten heilenden Fähigkeiten achten: Menschen können z.B. das "Blessing" erlernen, das alle Helden nach einer Runde etwas heilt; wenn man das kombiniert mit der "Animal Therapy" des Vagabunden, das bei der Anwesenheit eines Tieres ebenfalls auf diese Art heilt, kann das sehr nützlich sein!


Kommentare

YBerion schrieb am
Grind war das falsche Wort, aber die generell recht redundante Spielweise, bei der es recht lange dauert bis man durch eine Map durchkommt würde mich nicht bei der Stange halten, wenn es nicht die Dialoge gäbe. Eigentlich ist das generell nicht so mein Genre aber Untold hat sich neben A-Train zu meinem unterwegs-Zeitkiller für lange Sbahnfahrten entwickelt :)
Stalkingwolf schrieb am
Dungeon Crawler ohne Echtzeit *schauder* Stehe ich schon seit dem C64 auf dem Kriegsfuss. Aber glaub das Genre der Echtzeit Dungeon Crawler wird evtl alle 5 Jahre 1x bedient. Dazwischen kommen leider nur die rundenbasierten Dungeon Crawler raus.
Todesglubsch schrieb am
PfeiltastenZocker hat geschrieben: ?11.11.2017 10:25 Also ja, definitiv ein Spaß für Genre-Liebhaber mit dem Credo "Gameplay-First"
Trifft das nicht auf quasi alle Dungeon Crawler zu, die in der DS-Ära enstanden sind?
...der einzige Dungeon Crawler mit Storyfokus der mir spontan einfällt ist dieses Ray Gigant für die Vita.
PfeiltastenZocker schrieb am
Also in den Hauptteilen gibt es ebenfalls eine Story nur eben keine Partydialoge, das müsste man sich schon selbst ein wenig vorstellen. Aber abseits dessen ist es wohl ein Spiel für Leute die sehr viel Spaß an taktischen Kämpfen haben, den Nervenkitzel den Ressourcen-Management in einem gefährlichen Ort ausmachen, das kartographieren jedes einzigartigen Layouts eines Dungeon, die übrigens wirklich mit vielen ideenreichen Mechaniken und Eigenheiten punkten können. Das ausweichen der unterschiedlichsten FOE ist quasi für sich ein Rätsel und wirklich kein Gegner in dem Spiel wurde einfach so erstellt um als Grindingfutter zu dienen, jeder noch so kleine besitzt irgendeine Eigenschaft der ihn gerade bei bestimmten Gruppenkonstallationen äußerst gefährlich macht. Oftmals stellt sich das sogar erst viele Etagen später heraus, wo man glaubt man kennt den Feind schon und man plötzlich mit anderen Umständen überrascht. Es ist also wirklich absolutes Gameplay-First mit Kontext und leichter Narrative aber natürlich keiner ausdetailierten Handlung.
Wenn dir etwas davon zusagt kann ich es trotzdem empfehlen. Untold 1 war ein Remake vom ersten Teil, dort wurden viele Dungeons und Endgegner noch relativ simpel gestrickt, spätere Iterationen gehen mit sehr verrückten Dungeonlayout und mehrphasigen Endgegnern die sich wie ein Raidboss aus WoW anfühlen total ab.
Was man definitiv dabei nicht vergessen sollte ist stets auf Expert zu spielen. Denn das Spiel wurde ganz klar für diesen Schwierigkeitsgrad designed und bietet dort den meisten Nervenkitzel. Wenn man alle Gegner auf den Weg mitnimmt reicht es eigentlich immer um den Endboss eines Stratums mit einer strategischen Herangehensweise zu schlagen und das ist ein weiterer Vorteil für Spieler welche die Herausforderungen suchen, Grinding ist in dem Spiel nur sehr schwer, weil es zäh ist und der größte Unterschied die Skill-Punkte ausmachen die erst mal kumulativ verteilt werden müssen. Level machen da so gut wie nie den...
schrieb am