Test: 7th Dragon 3 - Code: VFD (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
02.12.2016
Spielinfo Bilder Videos
Zwischen Tradition und Moderne

Auch das Zusammenspiel als Gruppe mit bis zu zwei aktiv eingreifenden Ersatzbänken gefällt. Ansonsten präsentieren sich die in traditioneller Rundenmanier à la Dragon Quest ausgetragenen Kämpfe bis auf wenige Besonderheiten sehr klassisch. Die Initiierung per Zufallsgenerator mit farblicher Warnstufe wirkt trotz regulativer Items und Skills fast schon museumsreif.
Angestaubte Technik und altmodische Zufallskämpfe.
Trotz sichtbarer Drachengegner bleibt man vor altmodischen Zufallskämpfen nicht verschont.
Lediglich besondere Drachengegner bewegen sich als sichtbare Symbole durch die verschachtelten Spielabschnitte und können sogar von hinten attackiert werden, um sich Angriffsvorteile zu sichern. Warum man diese Funktion nicht für alle Gegner implementiert hat, ist mir ein Rätsel.

Dass man den 3D-Modus von Nintendos Handheld komplett ignoriert, ist angesichts polygonal dargestellter Figuren und Kulissen fast noch verwunderlicher. Technisch hat man sich aber generell nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Die grafische Ausarbeitung ist sehr unspektakulär und hat trotz fester Kameraführung regelmäßig mit Rucklern zu kämpfen. Auch die Soundkulisse spendet mit ihrem durchwachsenen Synthie-Gedudel und nur wenigen japanischen Sprachsamples kaum Trost. Deutsche Untertitel gibt’s ebenfalls keine.

Schwächelnde Inszenierung

Hinzu kommt, dass die Heldenriege aus dem Editor zwar sehr flexibel, aber auch charakterlos ist. Selbst der Anführer sticht kaum hervor und bleibt abseits gelegentlicher Dialogoptionen wie der Rest der Truppe völlig stumm.
Die schlichte Inszenierung.
Die Inszenierung ist ungemein schlicht und bietet zudem weder Lokaliserung, noch 3D-Modus.
Zudem gibt es hin und wieder unschöne Streckungen, die einen mehrfach durch die selben Spielabschnitte schicken. Lässt man sich auf optionale Nebenquests ein, wird’s sogar noch schlimmer. Dabei sind die Aufträge an sich durchaus amüsant und abwechslungsreich.

Interessant ist vor allem die Hatz nach speziellen Drachenmünzen, mit denen man das als Basis fungierende Nodens-Firmengebäude ausbauen und z. B. Privat- und Flüchtlingsunterkünfte schaffen, Cafés und Restaurants betreiben oder Forschungsprojekte unterstützen und so das Warensortiment erweitern kann. Zudem kann man jederzeit zwischen zwei von Beginn an verfügbaren Schwierigkeitsstufen hin- und herwechseln. Nur das Sichern des Spielstands ist lediglich an vorgegebenen Speicherpunkten erlaubt.

Kommentare

SirJethro schrieb am
KaioShinDE hat geschrieben:Taugt die Handlung was und wie lange ist das Spiel etwa? Bei Handheld JRPGs ist mein Problem ja tatsächlich eher das sie oft viel zu lang sind weil sich die Spielzeit durch grinden, zufallsgenerierte Dungeons und generische Bring und Holquests endlos strecken lässt.

Ich habe knapp 40 Stunden gebraucht. Habe aber auch wohl jede Quest gemacht (so viele sind es im Vergleich zu anderen RPGs auch nicht).
Die Handlung taugt zu Beginn wenig, so habe ich es empfunden. Dadurch, dass man die Geschichte durch einen Avatar erlebt, hat eure Spielfigur wenig Profil. Unterhalten wurde ich dennoch, da das Spiel doch ein paar interessante Ereignisse zu bieten hat. Dennoch würde ich jetzt nicht die Story hervorheben, die sich auch nur schwer erklären lässt und man eben doch merkt, dass es noch zwei weitere Spiele in der Serie gibt.
Insgesamt hat mir das Spiel jedoch gut gefallen, hatte sehr viel Spaß am Kampfsystem und dem Erlernen der vielen Skills.
mansonia schrieb am
Ich habe mich jetzt extra wegen dieses Spieles und der meines Erachtens ungerechten Bewertung angemeldet. Ich habe jetzt so 19 Spielstunden und könnte das Spiel jetzt eigentlich abschließen, arbeite aber noch die offenen Nebenquests ab. Diese finde ich - im Gegensatz zu 4players - allerdings extrem öde, einfallslos und lästig, sie bringen allerdings oft nützliche Skill Points als Belohnung ein. Unter anderem muss man z.B. dem Transgender-Chef von Nodens den Rosenstrauß eines Verehrers überreichen und läuft dafür mehrfach sinnlos hin und her, ähnliches geschieht öfters.
Mir gefällt die Grafik ganz ausgezeichnet, sie ist klar, angenehm bunt und mit Liebe zum Detail gestaltet worden (Tokyo Evac Ward..), die Gegnerschaft wurde mit einem Etrian-mäßigen Sinn für Ironie konzipiert. Die kritisierten Mini-Ruckler finde ich absolut überbewertet, sie fallen kaum auf und hemmen den Spielfluss nicht.
Die Musik ist auch kein "einfallsloses Synthiegedudel" sondern auf den Punkt und streckenweise auch mitreißend.
Ob man die farbige Leiste zur Gegnererkennung gleich "museumsreif" nennen muss, sei dahingestellt, ich finde es eher klassisch (darf man ja auch wohl mit 40 Jahren Daddelerfahrung). Die Handlung ist eher generisch, wer anspruchsvoll ist, sollte allerdings sowieso Bücher von Pulitzer-Preisträgern lesen.
Im Übrigen kann ich nicht begreifen, wie nach so einer langen Testzeit ein derart oberflächlicher Test veröffentlicht wird und ich würde punktemäßig irgendwas zwischen 75 und 85 vergeben.
KaioShinDE schrieb am
Taugt die Handlung was und wie lange ist das Spiel etwa? Bei Handheld JRPGs ist mein Problem ja tatsächlich eher das sie oft viel zu lang sind weil sich die Spielzeit durch grinden, zufallsgenerierte Dungeons und generische Bring und Holquests endlos strecken lässt.
schrieb am