Vorschau:
Ein ungleiches Duo?
Fans der beiden Serien wird sicher brennend interessieren, wie gut sich die beiden Adventures mit ihren unterschiedlichen Erzähltempi verbinden lassen. Durchgeknallte Geschichten und wilde Wendungen gibt es in beiden Universen, trotzdem herrscht beim Rätselprofessor mit der beruhigenden Stimme eine viel entspanntere Stimmung als in den aufgekratzen Gerichtsverhandlungen von Phoenix Wright mit all seinen bizarren Akteuren und Zeugen.
Damit beide Seiten zum Zuge kommen, ohne zu viele Eigenheiten des jeweils anderen Spiels zu beschneiden, haben sich die Entwickler für einen harten Schnitt entschieden. Wir haben bereits gut eine Stunde gespielt und in dieser Zeit wechselte das Spiel mehrmals von einem Erzählstrang zum anderen. Rund zwanzig Minuten erforscht man mit Hershel und Luke die Umgebung, dann gibt es eine Blende und das Spiel wechselt in den Gerichtssaal zu Phoenix – und später wieder zurück.
Rätselhafte Flucht vor den Hexen
Wurden die beiden tatsächlich Zeuge eines übernatürlichen Schauspiels? Wo steckt die entführte Sophie? Und warum kannte sie nicht einmal die Millionenmetropole London? Stattdessen behauptete sie, aus einem fantastischen Ort namens Labyrinthia zu stammen. Auch ein dicker Wälzer in ihrem Gepäck wirkt äußerst rätselhaft: In der „Historia Labyrinthia“ steht angeblich die Geschichte der Zukunft geschrieben. Ein Teil davon materialisierte sich sogar leuchtend auf dem Papier, als Luke und Layton es inspizierten.
Ein Brief und viele Fragen
Um allen Fragen auf den Grund zu gehen, erforscht das Duo London auf die gleiche Weise wie in den 3DS-Vorgängern. Oben sieht man die Figuren sowie den Cursor, der mit Hilfe des Touchscreens bewegt wird. Auf diese Weise sucht man Hinweis-Münzen, unterhält sich mit Passanten und zoomt an verdächtige Ecken heran. Auch der 3D-Effekt wird trotz der Zeichentrick-Grafik wieder sehr intensiv eingesetzt: Wer voll aufdreht, kann den Blick richtig tief in den Kulissen schweifen lassen.
Wie passen die Puzzles in die Story?
Auch das Sicherheitssystem im Museum wird mit meiner Hilfe in einem kleinen rundenweisen Schleichspiel getestet. Nach ein paar ruhigen Ermittlungen und einer dramatischen Verfolgungsjagd mit einigen Hexen landen die beiden in den Katakomben nahe der Tower Bridge, um dort Sophie zu befreien.
Zurück im Gerichtssaal
Also verbringt der gelackte Staatsanwalt Blynde die ersten Minuten damit, sich über den uninformierten Wright lustig zu machen. Bizarr klingt auch die Anklage: Sophie soll sich des Diebstahls und der Körperverletzung schuldig bekennen – und zugeben, eine Hexe zu sein. Angeblich ist das zierliche Mädchen auf einem am Hafen liegenden Schiff auf Raubtour gegangen und hat einen Wachmann außer Gefecht gesetzt.
Erzählerischer Bruch
All zu viel von der Gerichtsverhandlung habe ich nicht mehr mitbekommen – aber vermutlich läuft sie ähnlich ab wie in den Vorgängern: Man verhört illustre Zeugen, klopft ihre Aussagen auf Widersprüche ab und vergleicht sie mit den Beweisen aus der Gerichtsakte. Layton und Luke versuchen währenddessen, das Geheimnis von Labyrinthia zu erforschen.
Ausblick
Mein erster Blick auf die ungewöhnliche Kooperation zwischen Capcom und Level 5 hat mich noch neugieriger gemacht. Die Geschichte um das geheimnisvolle Mädchen aus Labyrinthia sowie die finsteren Hexen wirkt schon zu Beginn richtig schön bizarr und faszinierend - ganz wie man es in beiden Serien gewohnt ist. Sobald das Spiel zwischen den Schauplätzen wechselt, macht sich allerdings ein Bruch in der Präsentation bemerkbar: Die Dialoge wirken viel alberner als bei Laytons Ermittlungen. Trotzdem stört der Unterschied bisher kaum, denn die Regie blendet immer wieder an passenden Punkten zum anderen Part der Geschichte über. Ich bin gespannt darauf, wie die beiden Handlungsfäden zusammenfinden und welches Geheimnis hinter dem überzeugend inszenierten Hokuspokus der Hexen steckt.
Einschätzung: gut
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