"Wir wollten ein Spiel machen, das leicht erlernbar ist und Spaß macht, ganz egal, wie erfahren man ist", sagte der führende Designer Luis Scott-Vargas, als The Elder Scrolls: Legends im April dieses Jahres angekündigt wurde. Perfekt! Als jemand, der nur selten Sammelkarten in die Hand nimmt – sowohl reale als auch virtuelle – konnte ich diese Aussage überprüfen, als Legends im Anschluss an Bethesdas E3-Pressekonferenz erstmals spielbar war.
Das schnelle Spiel
Und tatsächlich hat Scott-Vargas nicht zu viel versprochen. Binnen einer Partie hatte ich alle zentralen Regeln intus, in der zweiten konnte ich mich im flotten Duell entweder gegen die KI oder einen menschlichen Spieler auf taktische Entscheidungen konzentrieren.
Das Zusammenstellen eines Decks stand auf der E3-Veranstaltung natürlich nicht im Vordergrund; ich wählte einen der fertigen Kartenstapel und legte los. Zwei von fünf Attributen bestimmen dabei die Auswahl der vorhandenen Karten; mit Geschicklichkeit und Stärke erhält man etwa ein um Bogenschützen aufgebautes Deck.
Neue Wege
Der Spielverlauf gleicht jedem ähnlichen Spiel, also auch Blizzards
Hearthstone: Beide Spieler legen abwechselnd so viele ihrer bereits vom Deck gezogenen Karten auf den Tisch, wie ihre Energiereserven erlauben, und nutzen alle gelegten Karten entsprechend ihrer Eigenschaften für den Angriff oder den Einsatz anderer Fähigkeiten.
Eine Besonderheit an The Elder Scrolls: Legends ist der Weg über zwei Bahnen.
Es gibt Kämpfer, die den angegebenen Schaden verursachen, Verstärker, die den Angriffs- oder Verteidigungswert anderer Karten erhöhen, Karten mit einem hohen Verteidigungswert, die der Gegner so lange angreifen muss, bis sie vom Spielfeld genommen werden, und mehr.
Das Besondere ist, dass man die Karten in eine von zwei Bahnen legt und dass die meisten Karten in einer Bahn auch nur Karten in derselben Bahn attackieren bzw. abwehren können. In einer der Bahnen sind gerade gelegte Karten dabei vor einem Angriff in der folgenden Runde geschützt. Diese beiden Elemente verleihen dem sonst üblichen, vergleichsweise einfachen Kartenkampf eine interessante Note, denn wie auf einer Landkarte muss man seine Aktionen quasi flächentaktisch planen.
Und man trifft noch eine weitere Entscheidung: Greift man feindliche Karten oder den Gegner direkt an? Das einzige Ziel ist immerhin der komplette Abzug seiner Lebenspunkte - kann man also seine Angreifer lange genug ignorieren, bevor sie die eigenen Karten vom Spielfeld räumen oder feuert man vor allem auf die feindlichen Karten, kommt dadurch aber nur selten zum Angriff des eigentlichen Ziels?