4P: Was wartet nach dem TUF11-Finale, bei dem du gegen Spencer Fisher antrittst? Kannst du dir ein Aufeinandertreffen mit Kämpfern wie BJ Penn oder Clay Guida vorstellen? Wartet vielleicht sogar kurz- oder mittelfristig ein Titelkampf, wenn du von schweren Verletzungen verschont bleibst?
Dennis Siver: Ich denke, die Chancen stehen gut, dass ich auf Clay Guida treffe, wenn ich diesen Kampf gewinne. Ich hätte ihn jetzt schon bekommen, wenn ich den letzten Kampf (gegen Ross Pearson, TUF9-Gewinner, Anm. d. Red.) gewonnen hätte. Die UFC will uns schon länger zusammen führen. Aber irgendwie ist immer etwas dazwischen gekommen.
"Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich mich auf einem Bildschirm als Videospielfigur sehen würde." |
Entweder hat er verloren, oder ich habe verloren und dann kam es nicht dazu. Natürlich kann auch irgendwann ein Titelkampf kommen. Mit jedem Sieg steigt man auf. Und wenn ich verliere, werde ich abgestuft. Aber darüber denke ich nicht nach.
4P: Wäre für dich irgendwann mal ein weiterer Gewichtsklassenwechsel interessant?
Dennis Siver: Eher nicht. Ich hab meinen ersten Kampf im Weltergewicht gemacht, hab dann aber festgestellt, dass ich für diese Klasse zu klein bin und bin dann runter ins Leichtgewicht. Und hier fühle ich mich wohl. Es passt einfach alles gut zusammen.
4P: Für Außenstehende ist The Ultimate Fighter nicht mehr als eine unverdiente Abkürzung auf dem Weg zum schnellen Erfolg in der UFC. Viele vergessen dabei, dass nachhaltige Erfolge wie z.B. von Forrest Griffin oder Rachard Evans das Gegenteil beweisen. Gibt es dennoch innerhalb der Kämpfer-Gemeinschaft gewisse Tendenzen hinsichtlich der Akzeptenz der "Reality TV-Stars", weil sie noch nicht ihre richtige Feuertaufe hatten?
Dennis Siver: Ich hab schon das Gefühl, dass sie (die TUF-Sieger,
Anm. d. Red.) etwas mehr gefördert und aufgebaut werden. Mein letzter Kampf war ja auch gegen so einen. Und der war durch seinen Sieg bei Ultimate Fighter automatisch etwas höher eingestuft. Man merkt diesen Trend, dass die Ultimate Fighter-Kämpfer gefördert werden - auch, weil sie durch die TV-Show natürlich schnell an Popularität gewinnen und dadurch mehr Zuschauer anziehen. Jeder UFC-Fan kennt sie. Und mit ihnen kann man deutlich mehr Zuschauer anlocken. Talent spielt da natürlich auch eine Rolle. Aber im Ring zählt nur die Leistung. Alle haben die gleichen Chancen. Und es gibt ja auch TUF-Teilnehmer, die es letztlich nicht geschafft haben.
4P: Zum Spiel: Es ist das erste Mal, dass du als Figur dabei bist. Wie fühlt man sich, wenn man als digitale Figur verewigt wird?
Dennis Siver: Es ist schon ein einzigartiges Gefühl. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass mir so etwas mal passiert und ich mich auf einem Bildschirm als Videospielfigur sehen würde. Das ist sehr interessant. Und ich finde, dass die Figur gut gelungen ist - sieht sehr ähnlich aus.
4P: Hattest du Einfluss auf die Gestaltung der Figur, auf die Art der Bewegung oder ihre Fähigkeiten?
Dennis Siver: Die Bewegungs-Sets wurden vom Team basierend auf Statistiken und Videos zusammen gestellt. Das Äußere wurde über Fotos erledigt. Wir hatten ein drei Stunden langes Foto-Shooting - von Kopf bis Fuß, damit alles authentisch aussieht.
4P: Hat das Spiel deiner Meinung nach die Essenz von Mixed Martial Arts erfasst oder gibt es Punkte, bei denen du sagen würdest, hier und da könnte man die Intensität noch erhöhen?
Dennis Siver: Ich hab leider noch nicht so viel spielen können, wie ich gerne würde. Aber von dem, was ich bislang sehen konnte und den paar Matches, die ich bislang gemacht habe, ist die Präsentation mit dem Wiegen vor den Veranstaltungen,
Wo das Leichtgewicht hintritt, wächst kein Gras mehr... |
den Camps usw. richtig gelungen. Die haben sich viele Gedanken gemacht und die Abläufe genau studiert. Bislang finde ich keine Punkte, bei denen man etwas gravierend ändern müsste.
4P: Spielst du privat auch?
Dennis Siver: Ich hab bedingt durch mein Training usw. leider wenig Zeit dafür. Aber jetzt mit meiner eigenen Figur habe ich natürlich einen größeren Anreiz, das meinen Freunden und Bekannten zu zeigen und mit ihnen in den Ring zu steigen.
4P: Wie lange dauert das Trainingslager im Rahmen der Vorbereitung für das nächste Match?
Dennis Siver: Das intensive Training für den Kampf dauert in etwa sechs bis sieben Wochen. Wobei ich ohnehin fast jeden Tag trainiere. Aber jetzt vor dem Kampf wird etwas mehr Gas gegeben und spezielle Taktiken einstudiert, man stellt sich genauer auf den Gegner ein, versucht, eine Kampfstrategie zu entwickeln. Aber letztlich muss man auch immer improvisieren können. Manche Sachen, von denen man weiß, dass der Gegner sie gut macht, kann man zwar verhindern, aber letztlich muss man auch von Situation zu Situation reagieren können - wie bei jedem anderen Kampfsport.
4P: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg beim Kampf gegen Spencer Fisher.