Special: Merregnon 2 (Sonstiges)

von Paul Kautz



Sonstiges
Entwickler: Merregnon Studios
Publisher: -
Release:
24.05.2004
kein Termin
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4Players: Erzähle uns bitte etwas über Dich: Wie lange machst Du schon Musik? Wie bist Du in die Spielemusik-Szene geraten, und welche Projekte liegen bereits hinter Dir?

Markus Holler: Mein Interesse an elektronischer Musik hat Ende der 80er der C64 geweckt. Dort habe ich auch die ersten Gehversuche gemacht, Musik zu schreiben - oder besser gesagt: zu programmieren. Das war sehr aufregend und klang ziemlich bescheiden, doch dann wurde der »Brotkasten« von einem Amiga abgelöst, und ich erforschte die Welt der so genannten Tracker, einer damals populären Programmform, um Musik zu erzeugen.

Mitte der 90er kamen die ersten Synthesizer auch zu mir (Zauberwort: MIDI). Da mich gerade die Musik in den Computerspielen begeistert und gefesselt hat, dachte ich mir es wäre Zeit, das auch einmal zu versuchen. Ich schrieb mich als Musiker in eine Online-Jobbörse auf einer Amigaseite ein, und bald kamen Anfragen nach einer Demo-Kassette, gefolgt von dem ein oder anderen Auftrag. Die meisten sind allerdings noch in der Entwicklungsphase gescheitert.

Heute kann ich einige Projekte vorweisen, wie beispielsweise Tales of Tamar, Hotel Gigant oder nun jüngst Cold Zero. Und natürlich gibt es auch eine Welt außerhalb der Computerspiele, wie zum Beispiel Audio-CDs wie Merregnon, ebenso wie Musik für Kinowerbung oder TV-Sendungen und viele weitere kleine Projekte...

4P: Merregnon 1 basierte auf synthetischen Instrumenten aus dem Computer. Das hat sich mit dem zweiten Teil dank echtem Orchester samt Chor grundlegend geändert - wie hat sich das auf Deine Arbeit ausgewirkt?

MH: Abgesehen davon, dass man nun viel mehr Ausdrucksmöglichkeiten hat, muss man natürlich auch aufpassen, dass man nicht Melodien kreiert, die zwar auf dem Synthesizer wunderbar funktionieren, aber von einem echten Instrument einfach nicht spielbar sind. Der wirkliche Unterschied liegt allerdings in dem Punkt, die Stücke für die Musiker auf Papier zu bekommen. Die Instrumentierung bzw. Orchestrierung der Stücke war natürlich etwas grundlegend Neues für mich.

4P: Wie gehst Du an Deine Kompositionen heran? Welches Equipment und welche Tools benutzt Du, um Deine Werke zu schreiben?

MH: Da Tom (Thomas Böcker, Projektleiter; Anm. d. Red.) das ganze Projekt sehr gut organisiert hat, hatten wir zu jedem Titel eine kurze Geschichte, eine Beschreibung der Geschehnisse, Hintergründe usw. Es stand also z. B. fest, was in diesem Track passieren sollte und welche Personen darin vorkommen. Jeder wichtige Charakter hatte ein definiertes Thema.
Generell spinne ich mir erst einmal im Kopf zurecht, wie das Stück klingen soll, welche Instrumente ich dabei einsetzen möchte. Und dann setze ich mich an den Sequenzer und versuche, meine Eindrücke und Ideen festzuhalten. Dabei bemühe ich mich dann gleich, den Klang und den Aufbau so hinzubiegen, dass ich später nicht mehr viel ändern muss. Ich benutze Logic Platinum als Sequenzer, die meisten Natursounds kommen - falls benötigt, wenn kein echtes Orchester zur Verfügung steht - aus dem EXS24 Softwaresampler. Meine Synthesizer sind dann natürlich auch nicht selten im Einsatz, allen voran mein K2000 und der VL1m.

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