Mammuts und Laserdrachen
Keine Angst, wir haben sie nicht vergessen: die Ableger des zweiten, dritten und vierten Far Cry, die mit den Originalen stellenweise gar nichts, mitunter aber mehr gemein hatten, als man zunächst dachte.
Blood Dragon z.B., die Hommage an Hollywoods alberne Actionfantasien der 80-er Jahre samt hochnotpeinlicher One-Liner und pubertärer Cyborg-Fantasien, gehört zu den besten Episoden der Serie, weil es die gelungene Action mit einer gehörigen Portion Sprachwitz, einer Wagenladung voller Anspielungen und einem coolen futuristischen Szenario vereinte.
Primal hingegen, eine Erweiterung der in Far Cry 4 verwendeten Technik, enttäuschte uns auf ganzer Linie, weil das Steinzeit-Abenteuer die versprochenen Survival-
Laserdrachen! Blood Dragon war sowohl stilistisch als auch inhaltlich der unterhaltsamste Far-Cry-Titel.
Elemente nicht überzeugend präsentierte und weil die serientypische Action ohne Gewehre und Pistolen viel zu kurz kam. Irgendwie witzig ist die Tatsache, dass für Primal die Topografie des Himalayas praktisch unverändert einfach recycelt wurde. Weniger unterhaltsam waren Tiere, die man wie technische Gadgets steuern musste, so dass man ein immersives Abtauchen in die virtuelle Steinzeit getrost vergessen konnte.
Moment mal: Steht dort „Ableger des zweiten Far Cry?“ Ja, den gab es tatsächlich! Nicht, dass man ihn gespielt haben musste. Oder hätte spielen können. Stealth und Taktik spielten darin sogar eine Rolle – wer sich Spielszenen auf YouTube ansieht, weiß aber schnell, dass selbst Hardcore-Fans wenig verpasst haben. Mal ganz davon abgesehen, dass der Top-Down-Shooter ohnehin nur auf Blackberrys und anderen Java-betriebenen Handys lief.
Cleverer Köter: Im fünften Far Cry kämpft man nicht nur alleine.
Der moderne Wilde Westen
Bleibt also
Far Cry 5, das einmal mehr vier Jahre nach seinem Vorgänger erscheint und grundsätzlich dort weitermacht, wo Teil vier aufgehört hatte. Erzählerisch ist es dabei näher an der Realität, vor allem der des nordamerikanischen Alltags, wenn sich Religion und Waffenwahn in einer gefährlichen Sekte vereinen.
Ob man sich dabei erneut wie in einem weihnachtlichen Warenhaus fühlen wird?
Unsere Vorschau stimmt zumindest positiv, denn bei einer ersten Begehung wirkte das fiktive Montana weniger gehetzt als das asiatische Hochland. Man muss auch keine Türme mehr einnehmen, um Wegpunkte freizuschalten und stellt sich mit verschiedenen Kameraden sogar taktisch variabel auf. Selbst einen Hund darf man mit auf die Reise nehmen!
Wie gesagt: Far Cry kann so vieles heißen. Und wir sind sehr gespannt, wie man sich als Hilfssheriff in dem modernen Wilden Westen schlägt!