4Players: Muss man sich erst darum bemühen, in eine Situation zu kommen, in der die Kraft, die man nutzen will, zur Verfügung steht?Peschel: So funktioniert das nicht. Nehmen wir noch mal mein Beispiel mit den Waffen. Wenn ich dir eine Kanone gebe und du legst einen um, bist du dann wirklich sauer, weil du keine andere Waffe nehmen durftest? Denn das Ziel war doch, den Typen aus dem Weg zu räumen - und du hast ihn aus dem Weg geräumt. Würdest du dir wirklich wünschen: "Verdammt, ich hätte aber wirklich gerne die Pistole genommen!"?
4Players: Manchmal schon.Peschel: Na, dann dreh die Zeit zurück und erschieß ihn mit der verdammten Pistole! *lacht* Ich denke aber, dass... wie oft spielst du ein Spiel zum zweiten Mal?
4Players: Selten.Peschel: Also wie oft denkst du würdest du eine Spielsituation noch einmal spielen? Sobald du sie einmal hinter die gelassen hast, gehst du weiter. Du
bleibst nicht stehen und denkst dir: "Ich will noch mal da hin und das noch einmal spielen."
4Players: Stimmt, aber vielleicht wünsche ich mir ja, ich hätte sie anders lösen können. Oder ich wünsche mir, ich hätte eine Wahl gehabt. |
An diesem Punkt startete die Vorführung von TimeShift. |
Denn je mehr ich Entscheidungen treffen kann, desto mehr kann ich mich in den Charakter hineinversetzen.Peschel: Und ich gebe dir als der Spieler diese Entscheidung. Alles, was ich liefere, sind Werkzeuge. Du entscheidest immer noch selbst, was du damit machst oder ob du sie überhaupt einsetzen willst. Man hätte z.B. auch über das Rohr kommen können, ohne überhaupt etwas zu tun. Vielleicht hätte es einen Weg herum gegeben. Ich zwinge niemanden in eine Einbahnstraße. Ich sage nur: Hier ist ein verdammtes Hindernis - was machst du daraus? Rote Pille, blaue Pille. Was wirst du tun? Letztendlich geht es um die Entscheidung, was du daraus machst. Die Entscheidung liegt bei dir; dein Verhalten ist eine Entscheidung.
4Players: Lassen Sie uns über die Story reden. Stricken Sie eine intelligente Handlung um das Spiel?Peschel: Absolut. Im übergeordneten Handlungsstrang geht es darum, dass Aidan Krone, der Bösewicht... das einzige, was wir an ihm geändert haben ist sein Vorname... erst war er Ivan Krone und jetzt heißt er Aidan Krone. Ich hab' mit gedacht, dass falls Aidan dein Vorname wäre, wirst du wahrscheinlich oft verhauen, was dich ein wenig verrückter, geheimnistuerisch oder introvertiert macht. Aidan Krone wird also von deiner Regierung beauftragt, das Kontrollieren der Zeit zu erforschen. Und er baut den ersten Anzug, den Alpha Suit, der Anzug aus dem alten Spiel. Sein Äußeres ist rein funktionell. Er baut ihn nur, um zu sehen, ob er funktioniert und jetzt ratet mal: er funktioniert. Seitdem zieht er sich aber immer mehr zurück und die Regierung sagt: "Hey, was ist eigentlich mit unseren Geldern passiert und was ist aus 'Tu, was wir dir sagen' geworden?" Deshalb sollst du für sie herausfinden, was er vorhat. Und so fängst du an, einen militärischen Anzug zu bauen, den Beta Suit, den du als Hauptcharakter später tragen wirst.Und während der Eingangssequenz entscheidet sich Aidan, seinen letzten Sprung zu machen. Er hat eine alternative Zukunft geschaffen und ist bereit, sie zu besetzen und zu dominieren. Und so folgst du ihm und versuchst ihn zu stoppen. Und Junge, ich habe keine Idee, wie es ist, wenn man durch die Zeit fliegt, aber ich kann's mir ziemlich gut vorstellen. Ich nehme mal an, es ist extrem verwirrend. Du hast keine Ahnung, wo es lang geht, du hast keine Ahnung, wer gut oder böse ist, du hast keine Ahnung, was passiert, wo unten ist, welcher verdammt Monat ist, welcher Tag ist, wie das Wetter ist, du hast von nichts einen Plan. Deshalb schätze ich, dass du erst mal eine Weile bewusstlos auf dem Boden liegst, wenn du dort ankommst, oder? Ich meine, wenn ich in einem schnellen Flugzeug fliege, bringen mich die G-Kräfte um das Bewusstsein - da kann ich mir gut vorstellen, wie es ist, durch die Zeit zu rasen.