Special: Alien Trilogy (dt.) (Shooter)

von Michael Krosta



Publisher: Acclaim
Release:
1996
1996
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Ich brauche Nachschub!

Explosive Fässer waren gegen Pistolenpatronen geschützt - hier half nur ein größeres Kaliber.
Explosive Fässer waren gegen Pistolenpatronen geschützt - hier half nur ein größeres Kaliber.
Erst mit stärkeren Waffen wie der Shotgun, dem Flammenwerfer oder der kultigen Pulse Rifle konnte man sich bei Begegnungen mit den Viehchern etwas sicherer fühlen, doch erstens musste man diese erst finden und zweitens war Munitionsmangel ein ständiger Begleiter in diesem Überlebenskampf. Ich weiß noch, dass ich teilweise nur noch die Beine in die Hand nahm und durch die verwinkelten Korridore irrte – in der Hoffnung, noch ein Heilpaket zu finden, bevor mich mein Verfolger erwischt. So oder so ähnlich muss sich Ripley gefühlt haben, als sie am Ende panisch durch die Gänge und Schächte der Nostromo um ihr Leben gerannt ist.

Anlehnung, aber keine Umsetzung

Obwohl Alien Trilogy die Atmosphäre der Filme relativ gut einfängt, handelt es sich nicht um eine direkte Umsetzung der drei cineastischen Vorlagen. Entwickler Probe Software versuchte es gar nicht erst, die bekannte Handlung möglichst genau im Spiel umzusetzen. Stattdessen ließ  Lizenzgeber 20th Century Fox dem Team ungewöhnlich viel freie Hand beim Design. Zwar schlüpft man auch im Spiel in die Rolle von Ellen Ripley und treibt sich in bekannten Schauplätzen wie der Kolonie auf LV-426, dem Gefängnisplaneten aus Alien 3 und dem Raumschiffwrack herum, doch werden die Episoden nur locker zusammengehalten und stehen in keiner direkten Beziehung zu den ersten drei Kinofilmen der Reihe. Von daher war Alien Trilogy von Anfang an eher als Anlehnung, nicht aber als Umsetzung der Filme konzipiert.

Schon die kleinen Facehugger knabberten an der Lebensleiste, doch spätestens vor ausgewachsenen Aliens hatte man Respekt.
Schon die kleinen Facehugger knabberten oft an der eigenen Lebensleiste, doch spätestens vor ausgewachsenen Aliens hatte man ordentlich Respekt.
Die mächtige Alien-Königin durfte natürlich nicht fehlen: Auf sie trifft man sogar insgesamt drei Mal, markiert sie doch jeweils den End-Boss jeder Episode. Bis zum finalen Showdown räumte man ihren gefährlichen Nachwuchs aus dem Weg, musste Gegenstände finden oder Schalter aktivieren. Jedes Level endete dabei in gewohnter Doom-Tradition in einem Aufzug, den man hier teilweise unter Zeitdruck erreichen musste. Überhaupt gab es einige Parallelen zu id-Klassiker – angefangen bei den düsteren Kulissen über versteckte Geheimgänge bis hin zum Leveldesign. Es ist im Grunde genommen ein typischer „Korridor-Shooter“, der sich aus lizenzierten Elementen des Alien-Universums bediente und seine Sache dabei verdammt gut gemacht hat.

Weyland-Yutani mit Einreiseverbot

Spielern aus Deutschland wird ein kurioser Umstand in Erinnerung geblieben sein: Warum lassen manche Aliens nach ihrem Ableben Munition zurück, andere dagegen nicht? Das Phänomen liegt darin begründet, dass der damalige Publisher Acclaim in Deutschland zur Zensurschere greifen musste. Treten dem Spieler in der internationalen Version bewaffnete Schergen des hinterhältigen Weyland-Yutani-Konzerns entgegen, wurden die menschlichen Gegner (sowie alle humanoiden Cyborgs) hierzulande einfach durch weitere Aliens ersetzt. Auch die Hilfeschreie der eingesponnenen Zivilisten und die blutige Geburt der „Chestburster“ gibt es nur in der internationalen Version zu sehen, die deshalb von der BPjM auf den Index gesetzt wurde und bis heute dort verweilt, während die geschnittene Fassung weiterhin mit einer Freigabe ab 16 Jahren für die PSone, den PC und Segas Saturn-Konsole frei erhältlich ist.

Kommentare

an_druid schrieb am
Zu der Zeit habe ich (vor allem importierte) Spiele mit glänzenden Augen ausgepackt.. Dieses Goldstück war ja sowas von Pflicht.
-Blight- schrieb am
MaxxSchmerz hat geschrieben:2. Die deutsche PS1-Version (und nur die) hatte als einzige menschliche und synthetische Gegner. Diese sind aber nicht so zahlreich wie in der englischen Version.
Ah, hab mich auch schon gewundert, woher dann bei mir die synthetischen Gegner kamen.
Fand das Spiel auch richtig gut und natürlich war es unheimlicher als DooM ;)
Habe es, dank der Codes am Ende jeden Levels, ohne Memory Card durchspielen können ^^
Schade war nur, dass die Königin immer Episodenboss war, auch wenn sie immer etwas schwieriger wurde.
MaxxSchmerz schrieb am
Schöner Shooter, wobei der beste ALIEN-Shooter "Alien: Die Wiedergeburt" ist, was Atmosphäre angeht. Bockschwer, habe ich aufgrund von Munitionsmangel nie durchgespielt.
In dem Special sind aber 2 Fehler:
1. Die englische Version wurde nie indiziert.
2. Die deutsche PS1-Version (und nur die) hatte als einzige menschliche und synthetische Gegner. Diese sind aber nicht so zahlreich wie in der englischen Version.
D.V.T. schrieb am
Hab's damals auf dem PC gespielt. In Punkto Gameplay und Levelarchitektur mit Sicherheit nicht der beste Shooter seiner Zeit, insgesamt war's aber dennoch ganz nett. Vor allem der Soundtrack hat ordentlich zur Atmosphäre beigetragen.
Auch wenn Alien Trilogy im direkten Vergleich mit ähnlichen Spielen wie Doom, Blood, Hexen & Co. nicht ganz so gut gealtert ist (was wohl auch seiner PSX-Herkunft geschuldet sein dürfte), gehört es zusammen mit AvP1 immer noch zu den besseren Alien-Versoftungen.
schrieb am