Hi Jörg,
schöner Beitrag. Ich finde es gut, dass der akademische Diskurs auch populäre "Spielstätten" wie dieses Forum aufsucht.
Was den Vergleich zwischen Film und Spiel auf der Ebene der Narration und der Form angeht würde ich mir noch weitergehende Analysen wünschen.
a) Tetris erzählt bekanntermaßen nichts und ebensowenig Space Invaders. Die Narratologie "vernachlässigt" in meinen Augen diese Elemente bzw. stützt sich dann auf die Mehrheit der Spiele, die Gameplay und Story verschalten. Müsste man nicht kritisch den Umstand reflektieren, dass Narration die Games regelrecht auflädt - oftmals zu ungunsten innovativer Spielprinzipien?
b) Der Vergleich zwischen Film und Games stützt sich meist auf die Optik, manchmal auf die Technik, also den Einsatz von CG in Film oder von "Cutscenes" in Games. Interessant ist doch aber, dass Film seine Geschichte über die Kameraeinstellung erzählt, während im Game die vom Spieler geführte Einstellung der Kamera - mit Ausnahme von Cutscenes - keine narrative Bedeutung hat, sondern einzig der Orientierung bzw. Erkennung dient. Ist das nicht ein bemerkenswerter Unterschied zwischen beiden Medien? Mein Eindruck ist, dass genau aufgrund dieser Differenz die Versuche, Computerspiele im Film anklingen zu lassen, bisher enttäuschend waren.
c) Die Unterscheidungen hinsichtlich der Partizipation des Zuschauers/Gamers, also zwischen einem "lean forward"-Medium, wie die Games, und "lean back" wie der Film sind inzwischen zu häufig in Anschlag genommen worden und zu grob. Der Diskurs sollte hier voran schreiten - wie siehst du hier die Entwicklung? Wo findet man in dem Diskurs neue Impulse?
Beste Grüße
schöner Beitrag. Ich finde es gut, dass der akademische Diskurs auch populäre "Spielstätten" wie dieses Forum aufsucht.
Was den Vergleich zwischen Film und Spiel auf der Ebene der Narration und der Form angeht würde ich mir noch weitergehende Analysen wünschen.
a) Tetris erzählt bekanntermaßen nichts und ebensowenig Space Invaders. Die Narratologie "vernachlässigt" in meinen Augen diese Elemente bzw. stützt sich dann auf die Mehrheit der Spiele, die Gameplay und Story verschalten. Müsste man nicht kritisch den Umstand reflektieren, dass Narration die Games regelrecht auflädt - oftmals zu ungunsten innovativer Spielprinzipien?
b) Der Vergleich zwischen Film und Games stützt sich meist auf die Optik, manchmal auf die Technik, also den Einsatz von CG in Film oder von "Cutscenes" in Games. Interessant ist doch aber, dass Film seine Geschichte über die Kameraeinstellung erzählt, während im Game die vom Spieler geführte Einstellung der Kamera - mit Ausnahme von Cutscenes - keine narrative Bedeutung hat, sondern einzig der Orientierung bzw. Erkennung dient. Ist das nicht ein bemerkenswerter Unterschied zwischen beiden Medien? Mein Eindruck ist, dass genau aufgrund dieser Differenz die Versuche, Computerspiele im Film anklingen zu lassen, bisher enttäuschend waren.
c) Die Unterscheidungen hinsichtlich der Partizipation des Zuschauers/Gamers, also zwischen einem "lean forward"-Medium, wie die Games, und "lean back" wie der Film sind inzwischen zu häufig in Anschlag genommen worden und zu grob. Der Diskurs sollte hier voran schreiten - wie siehst du hier die Entwicklung? Wo findet man in dem Diskurs neue Impulse?
Beste Grüße