Im Test:
Fast wie im Film
Leider dürft ihr auch auf dem DS nicht wirklich die leuchtende Waffe schwingen. Statt dessen verpasst ihr euren Widersachern Hiebe, indem ihr mit dem Stylus im Stakkato auf sie einhämmert.
Das Spiel wird, ähnlich wie Ninja Gaiden: Dragon Sword, komplett über den Touchscreen gesteuert. Das Dauer-Getippse wirkt allerdings weniger ausgereift als im Team-Ninja-Gemetzel. Ein Stylus-Jedi kennt keine Gnade: Springt ein Kapuzenträger hinterm Eckstein hervor, muss der Touchscreen im Sekundentakt Dresche einstecken.
Bevor ihr euch in den Kampf stürzt, bereitet euch ein äußerst hübsches Intro auf die Action vor. Die Geschichte um einen Kristalldiebstahl der Separatisten wird zwar in Spielgrafik aus Polygonen erzählt, doch die Kameraführung ist derart gelungen, dass man regelrecht ins Spiel hinein gesogen wird. Auch während des Abenteuers seht ihr die mystisch schimmernden Raumstationen und Tropfsteinhöhlen aus filmreifen Perspektiven. Ebenfalls gut gelungen ist der orchestrale Soundtrack. Leider plärrt die tolle Musik beinah genau so kratzig aus dem Lautsprecher wie die Dialoge.
Die Knöpfe haben Pause
Zu Beginn einer Mission wählt ihr euren Lieblings-Jedi und einen Begleiter aus. Zur Wahl stehen Anakin, seine Schülerin Ahsoa Tano, Obi-Wan Kenobi, der giftgrüne Kit Fisto, Plo Koon und der mit einer unfassbar eckigen Glatze ausgestattete Mace Windu. Ähnlich wie in The Legend of Zelda:
Phantom Hourglass läuft euer Alter Ego brav an jeden Ort, den ihr mit dem Stylus antippt. Sein Sidekick folgt ihm auf dem Fuße und kümmert sich selbstständig um die regelmäßig aus einem Hinterhalt springenden Schwertkämpfer. Doppelt hält besser: Vor einer Mission wählt ihr euren Lieblings-Jedi und seinen Sidekick aus.
Da er aber nicht so flott kämpft wie ihr, dürft ihr euch in den Kampf einmischen, wenn ihr die übrigen Gegner erledigt habt. Um zu einem Widersacher zu gelangen, tippt ihr ihn einfach an und bereits eine Sekunde später ist euer Jedi zum Ziel gehüpft. Dann folgt Phase 1 des Dauergehämmers: Im Grunde reicht es, wie ein Berserker über den DS herzufallen und auf den Gegner einzuprügeln. Ab und zu solltet ihr allerdings die Schlaghöhe variieiren, damit euer Gegenüber nicht eure, sondern ihr seine Deckung durchbrecht.
Mach mir den Specht
In letzterem Fall torkelt er rund zwei Sekunden zurück und ihr könnt ihm ein paar nette harte Hiebe mitgegeben, natürlich per Tippser auf die entsprechende Körperregion. Kreuzen sich im Kampf die Klingen, dürft ihr das Kräftemessen ebenfalls mit - wer hätte es gedacht - wildem Gehämmer auf den Touchscreen für euch entscheiden. Besonders schnell geht das, indem ihr die einzelnen Schläge nicht mehr bewusst ausführt, sondern den Stylus mit einem verkrampften Zittern auf dem Bildschirm niederprasseln lasst.
Wenn ihr nicht vom Notarzt eingesammelt oder in die Geschlossene eingewiesen werden wollt, solltet ihr euch den Trick aber in der Öffentlichkeit verkneifen. Habt ihr genügend Macht-Energie aufgeladen, startet ihr einen automatisch ablaufenden und äußerst wirkungsvollen Team-Angriff. Je öfter ihr das gleiche Team einsetzt, desto stärker werden seine Doppel-Manöver. Es ist erstaunlich, wie viel Atmosphäre eine geschickte Kameraführung erzeugen kann - selbst bei pixeliger DS-Grafik.
Ab und zu wird euer Handgelenk außerdem durch ein paar nette Minispiele entlastet: Um eine Tür mit dem Lichtschwert zu öffnen, zeichnet ihr einfach das "Schnittmuster" auf den Touchscreen. Außerdem dürft ihr in die Rolle von R2D2 schlüpfen. Da weder er, noch der nebenher watschelnde C3PO ein Lichtschwert besitzen, knackt der piepsende Druide die Tür Bolzen für Bolzen mit seinem Multifunktionswerkzeug. Von Zeit zu Zeit spielt ihr außerdem leicht reizbare Wachen durch Multiple-Choice-Antworten gegeneinander aus. Die viel zu simplen Schalterrätsel hätten sich die Entwickler allerdings sparen können. Auch die Quicktime-Events nerven, da der Screen eure gezeichneten Bewegungen nicht immer akkurat erkennt. Außerdem müsst ihr viele Wege gleich zwei mal ablaufen und auch die Gegner tauchen auf dem unfreiwilligen Rückweg ein weiteres mal auf.
Fazit
Armer Touchscreen! Kaum hat Nintendo meinen geliebten DS repariert, muss ich ihn schon wieder auf's Übelste quälen. Auch ihr solltet Nehmerqualitäten besitzen. Es gibt bestimmt elegantere Dinge, als seinen DS in gekrümmter Körperhaltung mit Presslufthammerschlägen zu bearbeiten. Egal, in welcher Phase des Lichtschwertkampfes ihr euch befindet, es läuft im Endeffekt darauf hinaus, eure viel zu schwachen Gegner mit schnellen Stylus-Stichen zu bearbeiten. Mal tippt ihr einen Deut weiter nach oben oder unten, aber insgesamt mangelt es an Variationen. Immerhin bringen die etwas anspruchsvolleren Bosskämpfe eine angenehme Abwechslung in das Dauer-Stakkato. Auch der packende Soundtrack und die tolle Kameraführung haben eine Menge dazu beigetragen, dass ich trotz der eintönigen Kampfsequenzen regelrecht in das Spiel hineingezogen wurde. Für ein paar unterhaltsame Stunden in stimmungsvoller Kulisse ist das Spiel allemal gut - ausgereifte Kampf-Action solltet ihr aber nicht erwarten.
Pro
Kontra
Wertung
NDS
Anspruchslos aber unterhaltsam: Hübsche Kulissen und ein packender Soundtrack machen das Dauergehämmer auf den Touchscreen zu einem netten Action-Abenteuer.
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