Im Test:
Vade Retro
Alex Kidd in the Enchanted Castle
Alien Storm
Altered Beast
Beyond Oasis
Bonanza Bros.
Columns
Comix Zone
Decap Attack starring Chuck D.Head
Dr. Robotnik's Mean Bean Machine
Dynamite Headdy
Ecco the Dolphin & Ecco II: The Tides of Time
E-SWAT
Fatal Labyrinth
Flicky
Gain Ground
Golden Axe I, II & III
Kid Chameleon
Phantasy Star II, III & IV
Ristar
Shining in the Darkness
Shining Force I & II
Shinobi III: Return of the Ninja Master
Sonic 3D Blast
Sonic and Knuckles
Sonic Spinball
Sonic The Hedgehog I, II & III
Streets of Rage I, II & III
Super Thunder Blade
Vectorman I & II
Freizuspielen:
Altered Beast Arcade
Phantasy Star
Fantasy Zone
Golden Axe Warrior
Shinobi
Space Harrier
Alien Syndrome
Congo Bongo
Zaxxon Das Mega Drive scheint für Retro-Sammlungen eine dankbare Plattform zu sein: Ein bemerkenswert großer Teil des hochklassigen Spiele-Angebots hat mittlerweile auf offiziellem Wege zeitgemäße Plattformen erklommen - man denke in diesem Zusammenhang vor allem an Segas zwei Jahre alte Sega Mega Drive Collection , die auf PS2 und PSP für Begeisterung sorgte (4P-Test: 85% bzw. 86%). Die liefert auch den größten Teil des Futters für die dezent sperrig betitelte Sega Mega Drive Ultimate Collection (ab 19,02€ bei kaufen) (UC): Alles in allem tummeln sich 49 Spiele auf der Disc, von denen 16 Mega Drive-Titel brandneu im Emulations-Bereich sind - darunter einige lang erwartete Beiträge wie die Streets of Rage-Trilogie (Ja! Endlich! Ja!), Shining in the Darkness oder Sonic 3. Neun Games sind nicht im Hauptmenü gelistet, sondern müssen erst freigespielt werden: Darunter einige Arcade-Version wie Altered Beast (nicht besser als die Mega Drive-Fassung, aber hübscher), Alien Syndrome oder Shinobi - sowie einige Master System-Umsetzung wie der fabelhafte Zelda-Klon »Golden Axe Warrior«.
Die Auswahl ist zum größten Teil sehr gut bis hervorragend; dass sich innerhalb einer solchen Menge auch Ausschuss wie Gain Ground oder Fatal Labyrinth tummelt, ist fast unvermeidlich - die Spiele kann man ja meiden. Was einem sogar insofern einfach gemacht wird, als dass man jedes Spiel auf einer Skala von Eins bis Fünf bewerten und ensprechend nach seinen Favoriten sortieren kann. Die Spiele geben einen guten Überblick über das Sega-eigene Mega Drive-Spektrum, sind aber natürlich nicht völlig repräsentativ für das Gesamtangebot des schwarzen Klassikers - so findet sich beispielsweise kein einziger Horizontalshooter oder Racer im Angebot. Zu jedem Mega Drive-Spiel gibt es einige Hintergrundinformationen und Cover-Artwork, das sich genauer unter die Lupe nehmen lässt. Ausdauernde Zocker können außerdem Interviews mit Original-Entwicklern freischalten. Die dafür (und für die Bonusspiele) benötigten Voraussetzungen stehen direkt bei den Gimmicks und sind zum Teil auch mit den Achievements (360) bzw. Trophäen (PS3) verbunden. Das Schöne daran ist, dass die Entwickler einen damit »zwingen«, auch mal Spiele unter die Lupe zu nehmen, die man sonst vielleicht links liegen gelassen hätte: Golden Axe Warriors gibt's erst, wenn man in Golden Axe 3 zehn Mal Magie eingesetzt hat, Shinobi Arcade gesellt sich erst zur Sammlung, wenn man in Shinobi 3 den ersten Level meistert, ohne ein Continue zu nutzen. Keine der Aufgaben erfordert die Nerven eines Gehirnchirurgen oder stundenlangen Einsatz, aber es ist schön, dass einem derartige Goodies nicht einfach so hinterher geschmissen werden.
Klassischer Wandschmuck
Weniger gelungen ist die Integration des Mehrspielermodus: Viele der letztes Jahr veröffentlichten Arcade-Titel wie Golden Axe oder Streets of Rage 2 boten einen exzellenten Online-Modus. Davon ist hier weit und breit nichts zu sehen, der Mehrspielerspaß beschränkt sich auf das heimische Sofa - das entspricht natürlich dem Original-Spielgefühl, aber eine zusätzliche Online-Option oder wenigstens Online-Ranglisten wären nett gewesen. Auch die Abteilung Sound kriegt auf den Deckel: Hin und wieder hopsen deutlich hörbare Kratzer aus den Boxen - wie bei den Bonuszonen-Bumpern in Sonics erstem Spiel oder von herunterfallenden Gegnern bei Streets of Rage 3. Teilweise war das im Original schon so; hier hätte sich ein Höhenfilter aufgedrängt.
Fazit
Ja, man muss vermutlich mindestens 25 Jahre alt sein, um eine Sammlung wie diese wahrlich würdigen zu können. Aber wenn man zu der Fraktion zählt, die nicht mit Polygonen im Mund aufgewachsen ist, sondern kein Problem damit hatte, ein Spiel so um die 100 Mal zu spielen, um es wirklich durchzuspielen, dann wird man angesichts der Ultimate Collection die eine oder andere Freudenträne kaum zurückhalten können. Denn Sega hat es einmal mehr geschafft, nicht nur sich in Sachen Retro-Liebe selbst zu übertrumpfen, sondern auch die Konkurrenz kalt lächelnd hinter sich zu lassen: Die Spieleauswahl ist größtenteils exzellent, die Präsentation elegant, es gibt einen Haufen nützlicher Komfortfunktionen vom Quicksave bis zum Grafikfilter und jede Menge freispielbares Bonusmaterial, dessen Freischaltung auch noch gewitzt in die Hauptspiele eingebunden ist. Natürlich gibt es nach wie vor Lücken im Spielekader, gerade für den Bonusbereich hätte ich mir noch exotischere Ideen wie die japanische Version von Streets of Rage 3 (die einige bizarre Überraschungen in petto hatte) gewünscht - aber das ist Gemecker auf hohem Niveau. Sehr schade ist allerdings, dass der fabelhafte Online-Modus der XBLA-Umsetzungen nirgends auszumachen ist. Doch das sollte keinen Retro-Fan mit 360 oder PS3 davon abhalten, sich diese exzellente Sammlung schnellstmöglich zuzulegen - ein besseres Preis-/Leistungs-Verhältnis dürfte es derzeit nirgendwo geben.
Pro
Kontra
Wertung
360
Großartige Spieleauswahl, tolle Präsentation, viele Komfortfunktionen und cleveres Bonusmaterial - ein klarer Gewinner!
PlayStation3
Großartige Spieleauswahl, tolle Präsentation, viele Komfortfunktionen und cleveres Bonusmaterial - ein klarer Gewinner!
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