Test: Ghost Recon: Future Soldier (Shooter)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
24.05.2012
14.06.2012
25.02.2013
Erhältlich: Einzelhandel
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Unsichtbare Operationen

Die Schauplätze sind abwechslungsreich. Es gibt Kampfeinsätze in heißen und...
Die Schauplätze sind abwechslungsreich. Es gibt Kampfeinsätze in heißen und...
Dazu steht dem Quartett hochmoderne Ausrüstung zur Verfügung – allen voran eine futuristische Tarnvorrichtung, die sowohl Personen als auch Waffen mit Hilfe von Lichtreflektionen nahezu unsichtbar macht. Einziges Manko: Der Effekt, der im Spiel durch das starke Flackern ein bisschen aussieht wie ein fieser Texturfehler, wirkt nur bei Stillstand oder langsamen Bewegungen in geduckter und liegender Haltung. Zudem darf man sich nicht zu lange im Blickfeld von Gegnern in der Nähe aufhalten, die von Söldnern bis hin zu ebenbürtig ausgerüsteten Spezialeinheiten reichen. Fällt ihnen etwas Ungewöhnliches auf, hat man etwa fünf Sekunden Zeit, um wieder aus ihrem Sichtfeld zu verschwinden. Entdecken sie mich oder gar eine Leiche, gehen die Wachen umgehend in den Alarmzustand über. Ab diesem Moment verliert die Tarnung trotz Funktionstüchtigkeit ihre Wirkung: Das mag zwar inkonsequent erscheinen, kommt aber dem Spielablauf entgegen, der dadurch vom spannenden Schleichansatz in klassische Baller-Action mit Deckungssystem übergehen kann. Schön: Hat man Schutz hinter Wänden oder anderen Objekten gesucht, kann man mit einem Cursor die nächste Deckungsposition markieren und mit der Sprint-Taste automatisch zu ihr hechten.

Insgesamt habe ich so weit wie möglich die unauffällige Variante bevorzugt, denn wer hauptsächlich vorsichtig vorgeht, wird schnell feststellen, dass der Tarnanzug ein mächtiges Instrument ist – für mich ist er sogar ein zu großer Vorteil! Vor allem in Kombination mit der transformierbaren Drone, die man sowohl in der Luft als auch am Boden einsetzen kann, fällt der Schwierigkeitsgrad auf der mittleren der drei Stufen recht lasch aus. Kein Wunder: Aus der Luft lassen sich die Schergen kinderleicht für die KI-Mitstreiter markieren, die ihre Ziele meist blitzschnell ausschalten. Teilweise hat man dadurch fast das Gefühl, in einem Echtzeitstrategiespiel gelandet zu sein. Muss man im Stealth-Modus noch manuell den Feuerbefehl erteilen, ballern die Teammitglieder bei Alarm die markierten Bösewichter sofort über den Haufen. Nur selten verrennen sie sich  in unglückliche Positionen – meist agieren die Begleiter fast schon zu souverän und nehmen mir einen Großteil der Arbeit ab. Schön ist, dass sie umgehend erste Hilfe leisten, falls ich zu Boden gehe, bevor mich das regenerative Heilsystem rettet. Auf der anderen Seite machen sie gerne ihr eigenes Ding und suchen sich unabhängig von meinem gewählten Weg ihre Routen oder preschen auch mal unaufgefordert nach vorne. Schade,
...kalten Regionen rund um den Globus.
...kalten Regionen rund um den Globus.
denn die Entwickler hätten zumindest dafür sorgen können, dass sich wenigstens einer von ihnen konstant in meiner Nähe aufhält. Im Vergleich zu Advanced Warfighter wirken die Areale aber ohnehin etwas kompakter – stellenweise wartet sogar ein enger Levelschlauch.

Hatte man in der Vergangenheit noch einen Hauch von Befehlsgewalt und konnte das Team manuell positionieren sowie Einsatzregeln (Rules of Engagement) festlegen, läuft hier nahezu alles automatisch ab. Ja, das gestaltet den Spielablauf komfortabel, raubt ihm gleichzeitig aber auch die taktischen Möglichkeiten. Waren die Ghost Recon-Titel früher noch etwas Besonderes, wirkt Future Soldier austauschbar und zu deutlich auf ein Shooter-Erlebnis für die Masse getrimmt. Mir wird hier einfach zu viel abgenommen oder durch Automatismen vereinfacht. Selbst eine leichte Zielhilfe greift mir ungewollt unter die Arme – abschalten lässt sie sich nicht.

Sicherer Treffer

Es fehlt einfach dieses gewisse Kribbeln – das Risiko, auch mal eine falsche Entscheidung zu treffen, die man anschließend wieder ausbügeln muss. Das gilt auch für den Synchronschuss, bei dem man bis zu vier Ziele markiert. Schieße ich, drücken auch die Kameraden mit tödlicher Präzision ab – Fehlerquote: null Prozent! Wo ist der Unsicherheitsfaktor, den man generell in diesem Kampfeinsatz vermisst? Sind Gegner in der Nähe, bekommt man schon im Vorfeld eine Meldung. Ist das Gebiet gesichert, wird es mir ebenfalls umgehend in einem Schriftzug mitgeteilt – auf Kosten der Spannung. Denn sobald die Einblendung erscheint, weiß ich, dass mir nichts mehr passieren kann.

Neben klassischen Projektilwaffen spielen die modernen Tarn- und Markierungssysteme eine große Rolle.
Neben klassischen Projektilwaffen spielen die modernen Tarn- und Markierungssysteme eine große Rolle.
Überhaupt fühle ich mich durch den Tarnanzug, die Dronen und die verlässliche KI insgesamt zu sicher. Der mächtige Warhound setzt dem die Krone auf, denn der schwer bewaffnete Mech legt mit Mörsern und Raketen alle markierten Ziele binnen weniger Sekunden in Schutt und Asche! Spätestens hier wird der taktische Ansatz endgültig pulverisiert – man hält einfach nur drauf und vernichtet alles, was vor das Fadenkreuz rennt. Auch wenn diese Zerstörungsorgie durchaus Spaß macht, bin ich froh, dass der Warhound nur selten in der Kampagne zum Einsatz kommt, denn anspruchsvoll sind diese Momente nicht. Der größte Feind der Ghosts ist tatsächlich die Uhr, denn einige Abschnitte müssen unter Zeitdruck gemeistert werden. Vor allem, wenn sich viele Gegner zwischen dem Ziel postiert haben, kann das gesetzte Limit ganz schön knapp ausfallen... Ähnlich hektisch wird es, wenn man Flüchtige aufhalten muss, bevor sie einen Helikopter erreichen oder sich zu weit entfernen.

Kommentare

bondKI schrieb am
Und wo war GRAW jetzt taktisch? Hättest du vom 1. Teil gesprochen könnte ich es verstehen, aber in GRAW fehlte diese bereits schon komplett.
KingDingeLing87 schrieb am
Als ein sehr großer Fan der Advanced Warfighter Ableger, bin ich ein wenig traurig, dass das taktische der Action Platz machen muss.
Das ist aber jetzt auch nicht, was mir total den Spielspaß rauben würde.
Trotzdem ist das eine Sache, die man ruhig weiterführen hätte können.
Aber hey, so lange die Action fetzt, kann ich mit Leben.^^
KAH_91 schrieb am
Oha, ja gut dann hast du halt Pech mit deiner Version gehabt, weil meins läuft tadellos. Ich hab noch nie ein Konsolenspiel erlebt welches Online so Reibungsfrei gestartet ist muss ich sagen, also haben wir komplett gegensätzlich Erfahrungen ;)
Warslon schrieb am
skaterdude1991 hat geschrieben:Guter Netzcode? Weiß nicht, wo es diesen gibt, jedenfalls nicht bei der PS3 Fassung. Entweder man braucht 3 Versuche, um in ein Spiel zu kommen, weils einen ständig raushaut oder man landet in einer leeren Lobby oder das Spiel kickt einfach alle Spieler...
Oh je, jetzt habe ich hier sogar noch vor kurzem irgendwo geschrieben das man auf die Aussagen aller Tester überall eh nicht mehr viel geben kann, weil die nichts mehr erkennen und nur noch oberflächlich testen.
Da kommt deine Aussage mal wieder direkt wie Wasser auf die Mühlen...
Echt arm, hätte jetzt gedacht das wenigstens solche Aussagen noch glaubhaft sind wenn sie extra betont werden, scheinbar ist selbst auf sowas kein Verlaß mehr. Traurig![/quote]
Connection to server lost...
Connection to server lost...
...you have been returned to the title screen.
So viel zum multiplayer..[/quote]
Ich weis ja nicht was ihr anscheinend für eine Holzleitung habt, aber ich zock jetzt seit 15Std und bin bisher aus 4 Spielen rausgeflogen. Die Verbindung an sich ist auch Hammer, dh wenn man den Gegner trifft kippt er auch i.a.R.[/quote]
Das hat mit der Leitung gar nichts zu tun! Hauptsache mal seinen Senf abgeben, ohne jegliche Ahnung!
Ich kann jedes Spiel ohne Probleme spielen, nur GRFS spackt rum!
Jedoch erstrecken sich mittlerweile die Probleme nicht nur auf den MP. Das Spiel stürzt während Ladephasen oder Blackscreen einfach auf...oder mal gut in gerne in einem Feuergefecht. So ein unfertiges Konsolenspiel habe ich seit langem nicht mehr erlebt...UBISOFT, das Spiel ist die größte Frechheit seit Langem!
F-lamer schrieb am
Für mich ist Ghost Recon F.Soldier doch ein Schritt in die falsche Richtung. Es ist halt schon Arcadiger geworden.
Das entäuscht mich einerseits da G Recon immer für beinharte Herausforderung stand und Taktiker die sich nicht durch die Levels durchgeballert haben, sondern auf optimale Position des Teams gewartet haben um perfekten Angriff zu starten. Jetzt ist das doch zimlich Action- lastiger geworden. Klarer Vorteil es ist Einsteigerfreundlicher und leichter.
Wer immer behauptet G R A W 2(1) sei(en) einfach, hat es auf schwer nicht durchgespielt oder sich im Multiplayer gemessen. Alle "neu zocker die seit der xbox 360 und ps3" herumlabern wie BF 3 zig mal realistischer ist als MW3 usw haben Ghost Recon nicht gezockt. Meiner Meinung nach ist es immer noch der einzige schooter auf den Konsolen den "echten" Realismus einiger Massen "nachspielt". Das ist aber mit Future Soldier nicht ganz der Fall und ich will das Spiel nicht zu fest kritisieren, es macht richtig Bock , aber ich kann beim besten Willen nicht verstehen wieso man nicht näher an Real Combat Simulator ran gegangen ist ( mit der Möglichkeit jederzeit zu speichern um Frust zu vermeiden) statt diesen mix aus bisschen Taktik und viel Ballern zu pushen :-(.
Ich könnte es mit folgendem Vergleich am besten erklären. Es ist das selbe Gefühl wie beim alten Splinter Cell Teilen und dann kam Splinter Cell Conviction. Die einen haben es geliebt, die anderen fanden es doof und zu Action lastig ohne Möglichkeit wirklich "Stelth" zu sein.
Zu der Story- kein Kommentar. Muss den jeder Shooter heute zu Tage eine Atombombe als Haupbösewicht haben? Bitte mal was anderes!
Fehlkauf nicht, aber für alte G R A W Fans nicht ganz das Wahre .
schrieb am