Grafik mit Schwächen
Aber viele der wohligen Story- und Stealth-Schauer vergehen beim näheren Hinsehen, denn technisch und in Sachen Grafikdetails liegt man auf Xbox und PC eine Klasse hinter
Splinter Cell: Pandora Tomorrow . PC-Schleicher werden sich z.B. über das ausgefranste Hauptmenü ärgern, das mit seinem Back-Button eine 1:1-Portierung von der Xbox vermuten lässt – hier hätte man sich mehr Mühe geben müssen. Xbox-Schleicher werden sich über das Ruckeln ärgern, das sich gerade beim schnellen Umsehen zeigt. Selbst in flüssigen Situationen hat man auf beiden Systemen immer wieder das Gefühl, dass sich die Figuren leicht abgehackt bewegen. Auch Lippenbewegungen oder sonstige Mimik sind Fehlanzeige. Abgesehen davon entsetzt Thief mit völlig unerwarteten Stilbrüchen.
| Auch in der Stadt ist der Schatten Garretts bester Freund, denn die Wachen würden ihn gerne einbuchten.
(PC) |
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Auf der einen Seite gibt es klasse Architektur, auf der anderen Seite aber schlampige Hässlichkeiten: Da wären z.B. manche Moos- und Gras-Texturen, die gerade mal PSone-Niveau erreichen. Hinzu kommen einige Clippinfehler, die Garrett halb in einer Wand begraben oder skurrile Luftlöcher anstatt Körper tragen lassen. Dazu böse Schattenfehler, die z.B. jene von Kerzenhaltern in grotesker Höhe zeigen, obwohl sie auf einem Sims stehen, unter welchem die Lichtquelle lodert. Das ist zwar nicht die Regel, denn man kann auch minutenlang ohne diese Fehler schleichen, aber es zehrt am Gesamteindruck.
Des Weiteren sorgen technische Kleinigkeiten für Unmut: Da steht eine kniehohe Kiste, aber Garrett weigert sich, trotz angezeigter Animation (!), sie zu erklettern; der Tisch daneben ist wiederum kein Problem. Seltsam ist auch, warum sitzende Wachen nicht ausgeknockt werden können. Außerdem gibt es keine Animationen für das Werfen von Gegenständen: Hebt Garrett eine Vase, eine Flasche oder eine Kiste auf, wird diese nicht in seiner Hand, sondern nur als Icon dargestellt. Wenn man Dinge wirft, jagen sie plötzlich wie aus dem Nichts Richtung Ziel. Und selbst wenn eine aktive Physik-Engine z.B. herunterrollende Fässer zeigt oder das Erschlagen von Gegnern mit schweren Kisten aus der Höhe ermöglicht, lassen die Flugkurven beim Werfen arg zu wünschen übrig.
Auch die langen Ladezeiten und die vielen Ladezonen stören auf der Xbox und insbesondere auf dem leistungsfähigen PC. Und wenn man einen Level über die blau umnebelten Zonentore verlässt, wird auch noch die letzte Situation eingefroren: Verfolgte euch eine Wache, werdet ihr sie unrealistischer Weise auf dem Rückweg wieder treffen – genau so alarmiert wie zuvor. Ärgerlich ist zudem, dass die ersten Texteinblendungen in den Ladephasen viel zu kurz angezeigt werden, so dass man erst die zweiten Infohappen studieren kann.
| Untote lassen sich weder ausknocken noch mit dem Dolch töten. Da muss Feuer her...
(Xbox) |
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Performance & Ruckeln
Schließlich geht die Framerate auf dem PC arg in die Knie, wenn ihr nur mit 1,5 Ghz, 512 MB Ram und GeForce 3 ausgestattet seid. Erst mit mehr Ram, einer Radeon 9800 Pro und 2 Ghz geht`s flüssiger zur Sache. Bei
Splinter Cell: Pandora Tomorrow waren diese Performanceprobleme in dieser Form nicht zu beobachten. Auch die Xbox-Fassung von Konkurrent Sam ist wesentlich sauberer programmiert, denn Garretts Streifzüge werden alle Nase lang von einem störenden horizontalen Flackern begleitet.