Test: Thief: Deadly Shadows (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Eidos
Release:
11.06.2004
11.06.2004
Spielinfo Bilder  
Grafik mit Schwächen

Aber viele der wohligen Story- und Stealth-Schauer vergehen beim näheren Hinsehen, denn technisch und in Sachen Grafikdetails liegt man auf Xbox und PC eine Klasse hinter Splinter Cell: Pandora Tomorrow . PC-Schleicher werden sich z.B. über das ausgefranste Hauptmenü ärgern, das mit seinem Back-Button eine 1:1-Portierung von der Xbox vermuten lässt – hier hätte man sich mehr Mühe geben müssen. Xbox-Schleicher werden sich über das Ruckeln ärgern, das sich gerade beim schnellen Umsehen zeigt. Selbst in flüssigen Situationen hat man auf beiden Systemen immer wieder das Gefühl, dass sich die Figuren leicht abgehackt bewegen. Auch Lippenbewegungen oder sonstige Mimik sind Fehlanzeige. Abgesehen davon entsetzt Thief mit völlig unerwarteten Stilbrüchen.

Auch in der Stadt ist der Schatten Garretts bester Freund, denn die Wachen würden ihn gerne einbuchten.

(PC)

Auf der einen Seite gibt es klasse Architektur, auf der anderen Seite aber schlampige Hässlichkeiten: Da wären z.B. manche Moos- und Gras-Texturen, die gerade mal PSone-Niveau erreichen. Hinzu kommen einige Clippinfehler, die Garrett halb in einer Wand begraben oder skurrile Luftlöcher anstatt Körper tragen lassen. Dazu böse Schattenfehler, die z.B. jene von Kerzenhaltern in grotesker Höhe zeigen, obwohl sie auf einem Sims stehen, unter welchem die Lichtquelle lodert. Das ist zwar nicht die Regel, denn man kann auch minutenlang ohne diese Fehler schleichen, aber es zehrt am Gesamteindruck.

Des Weiteren sorgen technische Kleinigkeiten für Unmut: Da steht eine kniehohe Kiste, aber Garrett weigert sich, trotz angezeigter Animation (!), sie zu erklettern; der Tisch daneben ist wiederum kein Problem.         Seltsam ist auch, warum sitzende Wachen nicht ausgeknockt werden können. Außerdem gibt es keine Animationen für das Werfen von Gegenständen: Hebt Garrett eine Vase, eine Flasche oder eine Kiste auf, wird diese nicht in seiner Hand, sondern nur als Icon dargestellt. Wenn man Dinge wirft, jagen sie plötzlich wie aus dem Nichts Richtung Ziel. Und selbst wenn eine aktive Physik-Engine z.B. herunterrollende Fässer zeigt oder das Erschlagen von Gegnern mit schweren Kisten aus der Höhe ermöglicht, lassen die Flugkurven beim Werfen arg zu wünschen übrig.

Auch die langen Ladezeiten und die vielen Ladezonen stören auf der Xbox und insbesondere auf dem leistungsfähigen PC. Und wenn man einen Level über die blau umnebelten Zonentore verlässt, wird auch noch die letzte Situation eingefroren: Verfolgte euch eine Wache, werdet ihr sie unrealistischer Weise auf dem Rückweg wieder treffen – genau so alarmiert wie zuvor. Ärgerlich ist zudem, dass die ersten Texteinblendungen in den Ladephasen viel zu kurz angezeigt werden, so dass man erst die zweiten Infohappen studieren kann.

Untote lassen sich weder ausknocken noch mit dem Dolch töten. Da muss Feuer her...

(Xbox)

Performance & Ruckeln

Schließlich geht die Framerate auf dem PC arg in die Knie, wenn ihr nur mit 1,5 Ghz, 512 MB Ram und GeForce 3 ausgestattet seid. Erst mit mehr Ram, einer Radeon 9800 Pro und 2 Ghz geht`s flüssiger zur Sache. Bei Splinter Cell: Pandora Tomorrow waren diese Performanceprobleme in dieser Form nicht zu beobachten. Auch die Xbox-Fassung von Konkurrent Sam ist wesentlich sauberer programmiert, denn Garretts Streifzüge werden alle Nase lang von einem störenden horizontalen Flackern begleitet.        

Kommentare

mondbasis schrieb am
Die besten und schönsten Spiele für Erwachsene, die Gothic Reihe und Darkproject 1-2 Thief 1-2, Fanmissionen, Denkspiele, Aufgaben lösen. Leider gibt es keine neueren Versionen.
pcj600 schrieb am
Es gab einige packende KI-Momente, die man derzeit nur mit dem Meisterdieb erlebt. Hier gibt Ion Storm bereits einen Vorgeschmack auf die nahe Zukunft, in der nicht mehr die realistische Polygonfigur, sondern das realistische Verhalten im Vordergrund steht.

wie naiv-optimistisch man doch im jahre 2004 noch sein durfte :Häschen: *träum*
MangaDeath14 schrieb am
Hi erstmal
Ich habe die ersten beiden Spiele gespielt (Dark Project 1 und 2) und das Thief 3 hat meine erwartungen nicht erfüllt
Es hat sie bei weitem übertroffen!Die Story ist so dermassen gut durchddacht , dass ich schon dachte , dass das keinem Menschen eingefallen sein kann.Alleine die Sache mit Caduca und Gamell (so hiess das kind doch , oder?)Die Sache mit den Prophezeiungen und dem Glockenturm und was weiss ich!Wer von der Story nicht hingerissen ist , der hat gar kein gefühl für sowas und kann sich vorallem nicht in eine Story hineinversetzen.
Erstmal zum thema langweiliger einstieg...
wer das sagt , der muss alle möglichen guten spiele als schlecht befinden , heisst dark Project 1 und 2 , Morrowind , die gothic-teile ect.
Wegen Splintercell , ihr könnt diese beiden spiele überhaupt nicht vergleichen.Die Dark Project-teile waren der Beginn dieser Art von Actiongames , ausserdem geht es in thief nicht darum , alles gnadenlos nieder zu schiessen , was man sieht .
Grafik:Habt ihr euch die anderen Teile angesehen?zwischen Dark Project 1 und 2 war kein sichtbarer Unterschied , und jetzt...
Ladezeiten: Ok , die ladezeiten stören etwas , bringen aber doch keinen um , oder?klar , es ist schade dass dauernd geladen wird und einen die monster aus der kanalisation (Gamells(oder wie das kind heisst) versteck ) nicht in die snob-stadt verfolgen...
Umsetzung=ich glaube , jeder hier kennt Eidos Finanzlage , oder?Klar , ist schade dass Thief darunter gelitten hat , aber wenn die die Finanzkriese überstehen , werfen sie (hoffe ich jedenfalls ) einen nächsten teil mit besserer Umsetzung hinterher
zu der Umsetzung kann man auch gleich das argument mit der bewegung hinterherwerfen.Mit mehr geld hätten die bestimmt auch das gemacht , aber EIGENTLICH ist Thief , genau wie Dark Project 1 und 2 ja ein Egosicht-spiel , ne?deshalb gibts auch das zur seite bücken-kommando.denkt mal drüber nach.
Und nun zum abschluss spreche ich noch die hoffnung auf nen nächsten teil aus...auch wenn ich...
johndoe-freename-73049 schrieb am
Für mich bleibts eines der Highlights dieses Jahres.
Grade wegen des schon genannten Tiefgangs.
Den sucht man meist vergebens.
johndoe-freename-70596 schrieb am
Thief, für mich das beste Spiel seit Half Live!
Grafik und Atmosphäre toll, viel Freiheit im Spiel und vor allem nie Frust!
Ich kaufe nie wieder Spiele, welche in Tests einen hohen Schwierigkeitsgrad bescheinigt kriegen (Aquanox, Turok, etc.) Da kann die Grafik noch so toll sein, die Wummies noch so groß ...
Das Wort \"Spiel\" heißt Spass haben und ich scheue mich nicht mehr davor ein 60? teures Spiel bei nicht Gefallen zurück zu bringen.
Aber Thief hat mir gefallen, vom Leveldesign, hin zur KI bis zum Gameplay.
Mehr davon!
schrieb am