Test: Top Spin 4 (Sport)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: 2K Sports
Release:
18.03.2011
18.03.2011
18.03.2011
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ab 3,97€
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Sieht man davon ab, dass die frühen Gegner zu schüchtern auftreten, schlagen sich spätere Kontrahenten allerdings angenehm routiniert. Geschickt spielen sie in den höheren Stufen extreme Winkel, schlagen gefährlich auf und spielen gegen den Lauf. Geraten sie in Rückstand, wechseln sie die Taktik, in dem sie ans Netz vorrücken oder im Laufe der Partie erkannte Schwachstellen stärker ausnutzen. Sie attackieren weniger clever als erfahrene menschliche Kontrahenten - eine Herausforderung sind sie aber allemal!

Freakspieler adè

Im komfortablen Editor erstellt man übrigens einen Profi, dessen Aussehen man über Schieberegler im Handumdrehen ändert. Detailfetischisten nehmen präzise Anpassungen vor, indem sie einzelne Bezugspunkte des Gesichts von Hand zurechtrücken. Und auch die Entwicklung der sportlichen Fähigkeiten wie Vorhand, Aufschlag, Geschwindigkeit oder Ausdauer wurde durchdacht eingebunden. Musste man die Eigenschaften bisher nämlich einzeln verstellen, steigert man jetzt einen von drei Spielertypen: den Serve&Volley-, offensiven Grundlinien- oder defensiven Grundlinienspieler - jede Steigerung erhöht mehrere Werte.
Im Online-Spiel gerät das Timing gelegentlich durcheinander - dafür bindet Top Spin 4 die Online-Meisterschaften nahtlos in die Charakterentwicklung ein.
Obwohl das Prinzip nach einem Zugeständnis an Gelegenheitsspieler müffelt, hat man dabei viele Möglichkeiten, den eigenen Profi nach Wunsch aufzubauen. Die Praxis hat meine anfängliche Skepsis jedenfalls vollständig entkräftet. Der unschlagbare Vorteil des Systems: "Freakspieler", die nur zwei oder drei Fähigkeiten übermäßig gut beherrschen und so jedes Onlinematch zur unrealistischen Farce machen, gehören der Vergangenheit an.

Üben, üben, üben

Für den Feinschliff der Charakterentwicklung sorgt schließlich der richtige Trainer. Man erfüllt einfach vier Bedingungen und schon steigert man unterschiedliche Fähigkeiten so lange wie man diesen Trainer engagiert. Wechselt man die Schule, muss man erneut vier Bedingungen erfüllen - wer zu einem früheren Trainer wechselt, muss die bereits gemeisterten Aufgaben natürlich nicht wiederholen. Schwierig wäre allerdings auch das nicht, da die meisten Forderungen aus einfachen Durchhalteübungen wie einer vorgegebenen Anzahl Lobs oder bestimmten Punktgewinnen bestehen. Das ist zwar ein Fortschritt zu Top Spin 3, Teil zwei war in Sachen Trainersuche aber weiter. Die damaligen Lehrer verlangten immerhin Übungsstunden und reagierten sogar mit einer Sprachnachricht auf Siege oder Niederlagen; so wurde die wichtige Beziehung zwischen Trainer und Zögling damals besser vermittelt.

Ein Kessel Buntes

Die Unbeschwertheit, mit der erfahrene Spieler durch manche Turniere rauschen sowie die spielerisch motivierende, inhaltlich aber knochentrockene Trainersuche sind jedoch die einzigen Kritikpunkte der virtuellen Laufbahn. Denn während man bei Virtua Tennis bis zuletzt auf Kisten schießen und riesigen Bällen ausweichen musste, ahmen Top Spin-Athleten eine glaubwürdige Tenniskarriere nach. Jeden Spiel-Monat haben sie die Möglichkeit, ein Trainingsmatch zu absolvieren und an einem Turnier teilzunehmen. Selbstverständlich müssen sie dabei erst einen bestimmten Status erreichen, bevor sie in Major-, Master- oder Grand Slam-Meisterschaften Erfahrung sammeln dürfen.

In Trainingspartien verdienen sie ebenfalls Erfahrungspunkte und natürlich kann man diese Sitzungen überspringen, weil es schließlich auch im Turnierspiel Punkte gibt. Im Training sammelt  man allerdings zusätzliche Erfahrung, indem man bestimmte Bedingungen erfüllt und z.B. keinen Punkt durch einen Fehlschlag abgibt. Damit bleibt die eigentlich belanglose Erfahrungssuche immer interessant, zumal ich die Stimmung auf den kleinen, nahezu Publikums-freien Trainingsplätzen sehr genieße! Statt an Trainings darf außerdem an speziellen Ereignissen teilnehmen, zu denen Herausforderungen beliebiger Kontrahenten zählen - eine gelungene Abwechslung. Für faule Minuten gibt es zudem Ereignisse, für die man ohne etwas zu tun Erfahrungspunkte sammelt. Alles in allem ist es eine überschaubare, aber angenehm bunte Karriere.

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Kommentare

TheoFleury schrieb am
Hab mir extra ne PS3 gekauft wegen ZB. Top Spin 4. Sehr motivierendes Spiel und das Gameplay ist erste Sahne. Suchtfaktor hoch :-)
Weshalb auf der PS4 keine qualitativ hochwertigen Tennispiele oder Boxspiele mehr rauskamen bleibt wohl ein mysteriöses Rätsel. Hat es sich so schlecht verkauft damals?
Hoffentlich wird es auf der PS5 dann ein besseres und breiteres Angebot an guten Sportspielen geben. Bis dahin versüße ich mir die Wartezeit mit TS4, UFC Undisputed 3, Fight Night Champion usw. :-) Gut das ich die PS3 damals ausgelassen habe.
Andreas50 schrieb am
Wie tief muss man Sinken um für ein solch schlechtes Spiel Werbung und dazu auch noch gut zu finden gemeint ist die Steuerung als Grundlienenspieler und der R1 Taste wann Mann die genau drücken muss um sich richtig zu bewegen .
BadmanXXL schrieb am
Geniales Tennisspiel. Hoffentlich kündigt 2K demnächst Top Spin 5 an. ;)
Hokurn schrieb am
Moin^^
Ich hätte mal ein paar Fragen zu Top Spin 4...
1. Wenn man einen Spieler auf Level 20 trainiert hat(meiner ist gerade Level 18) lässt sich dann das ganze Trainieren für die Skillung beim nächsten Spieler überspringen?
2. Habe ich meinen Spieler meiner Meinung nach ein wenig verskillt...
Ich würde ganz gern einen Spieler spielen der mehr in Richtung Nadal/Djokovic geht...
- Vorhand = 80 aufwärts
- Rückhand = 75 +-2
- Power = 75 bis...
- Ausdauer = 92 (ca. Nadal-Bereich) +-
- Speed = 83 ( ca. Nadal-Bereich)+-
Djokovics Schläge waren ein wenig härter durch die bessere Vor- und Rückhand aber wenn ich in die Defensive gedrängt wurde konnte ich mit Nadal ohne großen Ausdauerverlust gut hin und her rennen...
Und gleichzeitig war die etwas schlechtere Rückhand auch ausreichend was mir z.b. bei Federer und Roddick gar nicht gefallen hat...
Achja ich spiele mit vielen Powerschlägen(die glaub ich auch Ausdauer kostet) und jage die Gegner hin und her und ab und zu verschaffe ich mir durch Slices auch ne gute Position vor dem Netz...
Wie bau ich einen solchen Spieler?
3. Was beeinflusst der Reflexwert? Ich habe zwischen den ausprobierten Spielern keinen Unterschied bemerkt...
Danke für die Antworten..
Ps: Ich habe die Ps3 Version
Saberschwein schrieb am
- Online: Standardfigur statt selbst erstellter Gegner
Was hat 4players denn da gespielt, bei mir sehen die spieler online alle unterschiedlich aus genau wie der andere typ den erstellt hat !?
schrieb am