Im Test:
Teuflischer Jahrmarkt
In Diabolical Pitch verschlägt es den verletzungsbedingt ausgemusterten Baseball-Star McAllister auf einen skurrilen Jahrmarkt, wo ihm die Erfüllung eines Wunsches versprochen wird. Klar, dass er als Pitcher seine alte Wurfstärke zurückhaben möchte. Doch die muss er sich erst verdienen und zwar mithilfe einer bionischen Prothese im Kampf auf Leben und Tod.
In insgesamt fünf Themenwelten muss er sich nur mit Bällen bewaffnet den Anstürmen mörderischer Kirmespuppen erwehren. Die vom Kinect-Sensor aufgeschnappten Wurfbewegungen werden dabei recht gut erkannt und in die Tat umgesetzt. Dank großzügiger Zielhilfe sind Treffer kein Problem, nur was man trifft, wirkt oft sehr willkürlich. Das gleiche gilt auch für die angezeigte Wurfgeschwindigkeit.
Aber egal, sind besonders diffizile Treffer nötig, greift man sowieso zur manuellen Zielaufschaltung durch fadenkreuzbasiertes Zeigen mit der nicht als Wurfarm festgelegten Hand. Spätestens wenn Puppen mit schützenden Rüstungen und Schilden auftauchen, es gegnerische Projektile rechtzeitig zu zerstören oder Doppelgänger zu entlarven gilt, kommt man um manuelles Zielen sowieso nicht herum.
Zudem muss man hin und wieder auch von Gegnern geworfene Bälle fangen sowie anderen fiesen Gefahren durch Springen oder Ducken ausweichen. Rücken einem die Gegner zu nah
Kurzer Atem
Das größte Ass in McAllisters Ärmel sind aber seine Spezialwürfe, die man nach einer Reihe erfolgreicher Treffer initiieren kann. Je nach getroffener Vorauswahl kann man so verheerende Brände, Blitzgewitter oder Schlagsalven vom Stapel lassen. Neben Gegnern tauchen immer wieder auch Glücksspielembleme auf, die einem in korrekter Folge getroffen satte Bonuspunkte bescheren. Angeschlagene Pitcher sollten hingegen eher nach Trittaufladungen, Abfanghilfen oder Verbandskästen Ausschau halten.
Darüber hinaus sollte man auch McAllisters Ausdauer im Blick behalten: Wer zu schnell hintereinander wirft, läuft Gefahr im ungünstigsten Moment plötzlich völlig wehrlos zusammenzusacken. Später kann man der Erschöpfung entgegenwirken, indem man von Gegnern erbeutete Münzen in Sammelkarten investiert, die neben McAllisters Kondition auch dessen Lebensenergie, Wurfstärke oder Punkteausbeute verbessern können. Sogar zusätzliche Spezial- und Teamattacken stehen zur Auswahl.
Schön ist auch, dass sowohl Rechts- als auch Linkshänder ihren bevorzugten Wurfarm einsetzen dürfen, während die mit lukrativen Boni versehenen Sammelkarten und Fernduelle via Online-Ranglisten für ein bestimmtes Maß an Motivation sorgen. Über den extrem mickrigen Spielumfang kann das aber nicht hinweg täuschen. Nach ein, zwei Stunden hat man im Prinzip alles gesehen und selbst zu zweit landet Diabolical Pitch aufgrund mangelnder Inhalte recht schnell auf dem Abstellgleis...
Fazit
Diabolical Pitch ist ein recht kurzes und durchwachsenes Vergnügen. Der bizarre Baseball-Trip auf dem Horror-Jahrmarkt weiß in punkto Konzept und Design durchaus zu gefallen, kostet einen aufgrund der teils miserablen Bewegungserkennung aber auch etliche Nerven. Allein ist die Luft trotz Sammelkarten und Online-Ranglisten sowieso viel zu schnell raus. Zu zweit ist's immer wieder mal für eine Runde gut, aber trotzdem meilenweit davon entfernt ein Partyknüller zu sein. Dazu hätte man einfach mehr Umfang und Abwechslung in Form zusätzlicher Spielmodi, Herausforderungen oder Wettkämpfe bieten müssen. Zukünftige Download-Erweiterungen sind zwar angedacht, dürften aber zu spät kommen...
Wertung
360
Bizarrer Baseball-Horror, dem es leider an Umfang und Genauigkeit mangelt.
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