Dazu gehören z.B. Rollschuhe, mit denen man nicht nur im Allgemeinen etwas schneller ist als zu Fuß, sondern mit denen man bei besonderen Rampen auch gewaltig Fahrt aufnimmt und "in die Luft geht". Auch die verrostete Seilrutsche, die natürlich an Batmans Greifhaken angelehnt ist, aber elend lange benötigt, bis sie nach Benutzung wieder aufgeladen ist, gehört in diese Kategorie. Oder auch die Sprungfeder-Schuhe, die einen je
Schau mir in die Augen, Kleiner: Die Gefechte auf der Hand voll Karten sind schnell, hektisch und unterhaltsam.
nach Dauer des Tastendrucks in die Höhe schnellen lassen. Mit diesen Gimmicks und die dadurch forcierte Umstellung der Herangehensweise gewinnt die Teamschlacht um Gotham eine besondere Qualität, die man in anderen Team-Shootern so nicht findet.
Mein Held
Bei den zahlreichen Ausrüstungsmöglichkeiten, die sich nicht nur auf primäre und sekundäre Bewaffnung ausdehnen, wird der Humor ebenfalls deutlich. Hier warten u.a. ein Kastenteufel (eine Minenvariation), eine Bärenfalle, aber auch Bumerangs, Shurikens, ein Unsichtbarkeitstrank (dann sind allerdings keine Offensiv-Aktionen möglich) oder eine Brille, mit der man Feindespositionen durch Wände hindurch bestimmen und sie sogar markieren kann - wird der markierte Feind abgeschossen, erhält man natürlich Punkte für die Hilfe.
Mit den zur Verfügung stehenden Perks oder Boni, die man freischaltet und die sich automatisch aktivieren, so z.B. wenn man fünf Mal hintereinander abgeschossen wurde, ohne einen eigenen "Kill" landen zu können, wird das Personalisierungskarussell abgerundet. Insgesamt hat man ein umfangreiches Arsenal an Goodies, Gimmicks und Schießprügeln zur Verfügung, mit denen man sich zusätzlich zu den Standardklassen (u.a. Sniper, Medic usw.) mühelos einen Charakter erstellen kann, der seine ganz speziellen Fähigkeiten in den Dienst des Teams stellen kann. Oder natürlich einen, der der eigenen Spielweise in die Karten spielt.
Die Vertikale spielt eine besondere Rolle in Gotham City und sorgt für frische Angriffsoptionen.
Doch alle Personalisierung, alle normalen und gewöhnlicheren Waffentypen und selbst der gute "Vertikal-Einsatz" können nicht verbergen, dass mechanisch wenig mehr als ein "ganz normaler" Mehrspieler-Shooter mit letztlich geringem Kernumfang angeboten wird - das allerdings zu einem fairen Preis von 14,99 Euro auf Steam und im PSN sowie für 1200 Punkte auf dem Xbox Live Marktplatz.
Kleine große Ärgernisse
Doch das Spielerlebnis Gotham City Impostors hätte noch eindringlicher sein können. Denn immer wieder stolpert man über Kleinigkeiten, die für Frust sorgen und die nicht immer von den zweifellos vorhandenen Qualitäten beiseite gewischt werden können.
Dazu gehört z.B. das Matchmaking, das sich immer wieder Schnitzer erlaubt. Zwar findet man mittlerweile auf allen Systemen in allen Spielmodi bereits nach kurzer Zeit genügend Teilnehmer. Doch Ausgewogenheit scheint im gegenwärtigen Zustand noch ein Fremdwort zu sein. Wenn die Joker bis auf eine Ausnahme nur aus hochstufigen Spielern rekrutiert werden, die Flattermänner aber maximal Level 15 haben, nimmt der Frust zu. Nicht nur, weil man mehr Gimmicks und Freischaltungen zur Verfügung hat, je mehr Stufen man hat. Sondern auch, weil die Kartenkenntnis ungleich höher liegt als bei einem Spieler, der gerade mal Level 4 oder 5 erreicht hat. Wenn Monolith hier keine besseren Such- bzw. Zusammenstellungsalgorithmen einsetzt, wird der Frust zunehmend für leere Server und mehr Spielabbrecher sorgen. Wobei ich generell nichts dagegen habe, wenn erfahrene Spieler mit Neulingen in eine Gruppe geworfen werden. Doch wenn der akkumulierte Gruppen-Level z.B. einen Unterschied von mehr als 30 Punkten (bei sechs Spielern) ausmacht, ist das ein auch auf dem Schlachtfeld spürbares Missverhältnis.
Hinsichtlich der Personalisierung braucht sich Gotham City Impostors nicht hinter den Battlefields und Call of Duties dieser Welt verstecken.
Dass bereits zum Start haufenweise kostenpflichtige Zusatzinhalte zur Verfügung stehen, stößt ebenfalls leicht sauer auf. Zwar betreffen diese zu einem Großteil nur kosmetische Teile, die man sich im Lauf der Zeit auch ohne Geldeinsatz freispielen kann. Doch der temporäre Erfahrungspunkt-Bonus ist exemplarisch für die Möglichkeit, seine Spielerfahrung durch monetäre Aufwendung angenehmer zu gestalten.
Die PC-User bekommen die visuell schönste Fassung mit den besten Texturen, wobei die Kollegen auf Konsolen ebenfalls gut aussehen und alle Versionen weder Probleme mit der Bildrate bekommen noch serverseitig mit Lags kämpfen. Allerdings zahlen die Nachwuchs-Flattermänner am Rechenknecht gleich mit einem doppelten Kopierschutz für den letztlich minimalen Grafik-Vorsprung, den sie genießen: Außer Steam (für Download und Start des Spiels, Origin und GfW Marktplatz werden ebenfalls unterstützt) ist auch eine Anbindung an das Games for Windows Live-Konto nötig.