In diesem Zusammenhang ist es auch nachteilig, dass sich das Spiel so nüchtern und bieder präsentiert: Während z.B.
Xpand Rally oder
Rallisport Challenge 2 Optikfeuerwerke abfackeln, dümpelt RBR auf leicht erhöhtem Colin 4-Niveau herum.
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Das Schadensmodell kann sich sehen lassen - nach einigen Pampa-Ausflügen zerfällt euer Wagen bemitleidenswert in seine Einzelteile. |
Das bedeutet trostlose und detailarme Umgebungen mit platten 3D-Objekten, flimmernden Bodentexturen und ruckeligen Echtzeit-Reflektionen auf dem Lack der nett designten, aber kaum Aufsehen erregenden Wagen. Außerdem vermisst man eine echte Cockpitperspektive mit Armaturenbrett, so dass man immer mit einem Auge auf der Straße, und mit dem anderen auf den rechts unten befindlichen Tachometer fahren muss. Immerhin bleiben so die Hardwareanforderungen angenehm niedrig. Außerdem produzieren die Replays mit interessanten und realistisch verwackelten Perspektiven sehr interessante Bilder.
Allein in der WildnisZu einem realistischen Rennspiel gehört natürlich auch ein vorzeigbares Schadensmodell, und hier punktet RBR ganz gewaltig: Jeder Rummser, jeder Überschlag lässt die Scheiben springen, die Türen aus den Angeln baumeln, das Kühlwasser überkochen usw. Falls ihr eine Kurve verpasst und einen Hang heruntergeschliddert sein solltet, könnt ihr auf Knopfdruck Hilfe herbeirufen. In manchen Fällen kommt das allerdings zu spät; wie in einer echten Rallye bedeutet ein fetter Aufprall hier das Ende. Zwischen den Rennen dürft ihr Blessuren bereinigen, allerdings habt ihr dafür nur eine bestimmte Menge Zeit, die ihr auf alle Reparaturen verteilen müsst – oder automatisieren könnt, wenn ihr auf solche Details keine Lust habt.
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Die Landschaften sind realistisch designt, gewinnen aber keine Schönheitspreise. |
Akustisch bleibt vor allem die fetzige Menümusik im Ohr. Im Spiel begleitet euch in erster Linie die Stimme eures Co-Piloten, die euch zuverlässig, wenn auch etwas abgehackt und leise, Richtung und Entfernung der nächsten Kurven ansagt – auf Wunsch in mehreren Sprachen, wobei die Bildschirmtexte immer deutsch bleiben. Dazu gibt es noch einblendbare Pfeile, die dieselbe Aufgabe optisch übernehmen. Herausragend sind die Soundeffekte, die besonders in der Cockpitperspektive die ganze akustische Action einer Rallye wiedergeben: röhrender Motor, quietschende Stoßdämpfer und ein ächzendes Chassis vermitteln das Gefühl, wirklich in einem Rennwagen zu sitzen – in Dolby Surround bzw. auf der Xbox in Dolby Digital.
Der Mehrspielermodus soll nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden, denn unter demselben Motto wurde er wohl auch ins Spiel integriert: Vier Spieler dürfen ausschließlich im HotSeat-Modus (also hintereinander) um Bestzeiten im Zeitrennen oder einer kompletten Rallye ringen.