Scarygirl19.01.2012, Jens Bischoff
Scarygirl

Im Test:

Nachdem TikGames bereits letztes Jahr einen Mini-Ausflug in die skurrile Welt von Nathan Jurevicius' Graphic Novel Scarygirl (ab 9,49€ bei kaufen) unternommen hatten, lassen sie ein charmant verpacktes HD-Abenteuer folgen. Doch können auch die inneren Werte überzeugen?

Bizarre Reise

Wie die Buchvorlage bietet auch das Spiel ein sehr markantes Artdesign.
Wie die Buchvorlage bietet auch das Spiel ein sehr markantes Artdesign.
Scarygirl ist ein Waisenmädchen, in dessen Träumen immer wieder ein bärtiger Mann erscheint, den sie eines Tages tatsächlich finden will. Ihre Reise führt sie durch sieben bizarre Welten, die sie hüpfend, kletternd oder schwimmend durchquert. Hin und wieder müssen aber auch Schalter umgelegt, Objekte eingesammelt und vor allem jede Menge skurrile Widersacher bezwungen werden.

Dank eines elastischen Hakenarms kann Scarygirl nicht nur ordentlich zuhauen, sondern benommene Gegner auch packen und umherschleudern. Auch sonst findet sie damit an verschiedenen Stellen Halt, gleitet rotierend durch die Lüfte oder schraubt sich unter Wasser vorwärts. Mit entsprechenden Upgrades kann sie sogar gepackte Gegner als Sprungbretter missbrauchen oder in heilende Fischsnacks verwandeln. Gerät Scarygirl in Rage, wird's für ihre Peiniger kurzzeitig besonders schmerzhaft.

Hüpfen im Duett

Bei Bosskämpfen zahlt man teils kräftig Trial&Error-Lehrgeld...
Bei Bosskämpfen zahlt man teils kräftig Trial&Error-Lehrgeld...
Die meiste Zeit hüpft, schwingt und prügelt man sich aber ziemlich unspektakulär von links nach rechts, sammelt für Upgrades benötigte Kristalle ein und aktiviert passierte Rücksetzpunkte. Hin und wieder gabelt sich sogar der Weg und ein zweiter Spieler kann jederzeit lokal in eine laufende Partie ein- und aussteigen. Besonders reizvoll ist der Koop-Modus aber nicht, da Spieler 2 nicht als vollwertiger Partner, sondern lediglich unterstützend auf den Plan tritt und oftmals sogar eher stört als hilft - vor allem bei Bosskämpfen oder heiklen Sprungpassagen.

So oder so birgt der Titel ein nicht unerhebliches Frustpotential, das einen an manchen Stellen schier zur Weißglut treiben kann. Vor allem, wenn sich zu spielerisch eher fragwürdigen Herausforderungen wie Soforttodelemente auch noch technische Mängel wie Kameraprobleme und Kollisionsfehler hinzugesellen. Immerhin kann man einzelne Spielabschnitte beliebig oft wiederholen und so dringend benötigte Upgrades aufspüren oder nachrüsten - die Motivation dazu hält sich aber in Grenzen...

Fazit

Hinter der bezaubernd skurrilen Scarygirl-Fassade steckt ein recht kurzes und gewöhnliches 2D-Jump'n'Run mit Greifarmfunktion à la Bionic Commando & Co. Es wird gehüpft, geschwungen und gekämpft, während das Aktionsrepertoire stetig anwächst. Der Schwierigkeitsgrad wirkt allerdings recht unausgewogen und hält in der vergleichsweise kurzen Spielzeit ein paar wirklich üble Stolpersteine parat. Dank Koop-Funktion kann man zwar jederzeit einen Freund um Beihilfe bitten, was aber nicht immer von Vorteil sein muss...

Wertung

360

Skurril verpacktes 2D-Jump'n'Run mit geringem Umfang und hohem Frustpotential.

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