Test: Theatre of War (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Theatre of War
Entwickler:
Release:
19.06.2008
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ab 1,95€
Spielinfo Bilder Videos
Wenn die Experten für Kriegssimulationen von Battlefront (Combat Mission) und 1C Company (IL-2 Sturmovik) zusammenarbeiten, was kann da nur rauskommen? Richtig! Ein anspruchsvolles Strategiespiel mit hohem Realismusgrad. Die spannende Frage ist allerdings, ob dieser Ansatz auch in Spielspaß mündet...

Theater, Theater...

Obwohl die Thematik des Zweiten Weltkrieges mehr als ausgebombt ist (sogar Call of Duty hat mittlerweile den Absprung geschafft), halten weltweit Entwickler an diesem Szenario fest. Theatre of War ist ein Echtzeit-Strategiespiel ohne Basisbau mit der Extraportion Realismus in Bezug auf Schadensmodell, Projektilflugbahnen und Sichtlinien. Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Schwierigkeitsgrad ist wirklich gesalzen und deswegen richtet sich das Spiel an Profis, die außerdem nicht so sehr auf die eher zweckmäßige Grafikkulisse schauen und mit dem völlig überladenen, hässlichen Klotzinterface leben können.

Unterwegs in der Kampagne
Das Schadenssystem ist äußerst komplex und unterteilt die Panzerung von Fahrzeugen in diverse Untersektionen und da es Verstärkung häufig nur nach erledigten Missionszielen gibt, solltet ihr abermals gut auf eure Truppen aufpassen.


Fünf Kampagnen (UdSSR: Die Ostfront, Deutschland: Blitzkrieg & Invasion der UdSSR, Polen: Deutsche Invasion, Frankreich: Europa in Flammen, USA/GB: Die zweite Front) mit 40 historisch korrekt nachgebildeten, jedoch mehr oder weniger zusammenhanglos aneinander gereihten Missionen warten auf frustresistente Strategen sowie zwei Bonus-Kampagnen, die exklusiv in der deutschen Version enthalten sind: "Battle for Moscow" und "Panzer Lehr". Letzterer ist ein acht Missionen langer Feldzug rund um die deutsche Panzerlehrdivision, die im Kampf um die Normandie eine wichtige Rolle spielte und als einzige Division der Wehrmacht vollständig motorisiert war - bei Company of Heroes: Opposing Fronts kam diese Division ebenfalls zum Einsatz.

Zunächst wird euch im Briefing anhand von statischem Kartenmaterial und Frontberichten die Lage sprachlos veranschaulicht, dann gilt es Truppen für die Schlacht vorab auszuwählen (festes Budget pro Mission und jede Einheit kostet Ressourcen) und im Startbereich der Karte zu platzieren. Danach startet ihr das Gefecht und habt auf den einige Kilometer großen Schauplätzen meistens mehrere Möglichkeiten zu handeln: Abseits von allerlei Attacken müsst ihr manchmal "auch nur" diversen anrückenden Wellen Paroli bieten, was ganz schön an den Nerven zerren kann, weil manche Wellen kein Ende nehmen wollen und alle Projektilflugbahnen (z.B. der Schüsse der Panzer) ständig individuell berechnet werden. Somit ist es wie bei 
Download: Deutsche Demo (658 MB)
Supreme Commander nicht vorbestimmt, wo der Schuss einschlägt, ob das Ziel getroffen wird oder ein Baum die Attacke abfängt. Bei permanent anrückenden Wellen oder besonders verteidigungsaktiven Stellungen erhöht dieses "Glücksspiel beim Treffen" einerseits den Realismusfaktor, provoziert jedoch andererseits Trial&Error- sowie Speichern/Laden-Vorgehensweisen, wenn eine Einheit mal wieder nicht trifft. Schön ist jedenfalls, dass ihr die Umgebung (Bäume, etc.) zum Schutz vor der feindlichen Sichtlinie und somit vor Angriffen 
Aufgrund feindlicher Scharfschützen, Abwehrstellungen oder anderen Panzern sollten sich eure Truppen vorsichtig voranpirschen und die Umgebung als Deckung nutzen. Wichtig ist gleichermaßen die Erkundung des Schlachtfeldes um versteckte Schützen oder gar Schwachstellen ausfindig zu machen.
nutzen könnt. Auf offenen Feldern dürfen sich Panzer übrigens ein Duell auf kilometerlange Bahn liefen, was durchaus seinen Reiz hat, aber zu selten vorkommt und dann wieder zu Trial&Error (ver)führt.

Erfahrung macht den Meister

Interessant und irgendwie seltsam ist es, das nicht eure Einheiten an Erfahrung gewinnen, sondern ihr als Kommandant. Eure erlangten Punkte verteilt ihr nach der Schlacht an auserwählte Truppen und verbessert so ihre Attribute (wie Treffsicherheit, etc.), damit sie in Zukunft effektiver kämpfen, schließlich könnt ihr die Mannen (bis auf wenige Ausnahmen) von einer Mission mit in die Nächste nehmen. Dennoch solltet ihr immer ein Auge auf eure aufgewerteten Leute werfen, da jede Mission ohne die verbesserten Kämpfer schwieriger wird - geduldiges und überlegtes Vorgehen steht also auf der Tagesordnung. Außerdem können eure Soldaten im Gefecht liegen gebliebene Waffen aufklauben und so kommt etwas Mikro-Management ins Spiel. Zum Glück lassen sich die Schlachten zur besseren Übersicht pausieren und eine Zeitverlangsamung erleichtert das Erteilen von Befehlen, da man seltsamerweise nur 18 Einheiten auf einmal auswählen kann (Gruppenbildung mit "STRG + Nummerntaste" ist möglich).

Videos zu Theatre of War
Trotz alledem können die Missionen nicht  eine gewisse Einfallslosigkeit verbergen, denn so gut wie alle Aufgabenstellungen lassen sich in die Kategorien "Angreifen und weiter vorrücken" oder "Verteidigen, Verteidigen, Verteidigen" einteilen. Abwechslung bleibt in den Schützengräben verborgen und selbst die zuschaltbaren Attacken wie eine Artilleriesalve oder ein Stuka-Bombenangriff helfen über die Monotonie der Einsatzziel-Palette nicht wirklich hinweg.

    
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Kommentare

Jointorino schrieb am
Dieses Genre is halt nich mainstreamtauglich, solche spiele versinken in desinteresse und werden daher auch nich mit rettenden patches beliefert... ziemlich traurig
Ares101 schrieb am
yo ich habs auch gezockt und muss sagen sogut wie alle punkte die hier negativ auffallen sind geschmackssache. klar ist das spiel sauhart aber es ist eben realismus :wink: zu der einheiten balance. klar waren deutsche panzer zu bestimmten zeitpunkten überlegen. den amis immer bei den russen ändert sich das zum kriegsende hin.
Das_Noobi schrieb am
Mir macht das Game sehr viel spass ich gehe den Krieg Chronologisch durch spiele grad mit den Polen ist sau schwer mit dem armen Völkchen gegen die Kriegsmachienerie der Deutschen anzukommen.
Slamraptor schrieb am
Ich habe da auch sowas im Hinterkopf und die Bilder bestätigen eine 2-3 Jahre alte Engine ;). Das Spiel hat bestimmt jemand in einem Hinterzimmer vergessen und jetzt zufällig wieder gefunden. Naja das Spiel hört sich vom Aufbau stark nach Combat Mission an vielleicht mal reinschauen wenn es eine Demo gibt.
Runner Otrich schrieb am
War Theatre of War nicht eines vor 2-3 Jahren Angekündigtes Spiel und wurde dann kurz später umbenannt ?
In der PC-Games hatte ich vielleicht dieses Spiel gesehen(dazumal noch gelesen) und war doch begeistert. Doch später hörte man nichts mehr davon. Die Bilder erinnern mich halt wieder daran...
schrieb am