Test: The Hacker (Logik & Kreativität)

von Jörg Luibl



The Hacker: Stimmungsvolle Parallelwelt für Retrofans
The Hacker
Entwickler:
Publisher: -
Release:
02.2012
02.2012
Spielinfo Bilder  
Wie fühlt es sich an, ein Hacker zu sein? Ein kleines iOS-Spiel inszeniert eine stimmungsvolle Reise in die korrupte Welt der Bits und Bytes. Es gibt zwar E-Mails und weltweite Netze, aber das Abenteuer verströmt den digitalen Charme der 80er Jahre. Kurz nach Start verwandelt sich das iPad in ein subversives, grün schimmerndes Betriebssystem und eine mysteriöse Spurensuche beginnt.

*** GLIDER OPERATING SYSTEM ***

Ups, wurde das iPad gehackt? Das Artdesign sorgt für eine Retro-Prallelwelt.
Ups, wurde das iPad gehackt? Das Artdesign sorgt für eine Retro-Parallelwelt.
Monochromes Grün? 128k RAM? 83259 Bytes free? Piepstöne? Was ist bloß mit meinem iPad los? Keine Bange, dieses Spiel entführt nur stilistisch in die Welt der alten Computer. Aber das macht es so clever, dass man sich fast an den Klassiker Hacker (1985) von Activision erinnert fühlt. Man schlüpft in die Rolle eines Ex-Angestellten einer Softwarefirma, der zwar Entwickler ist, aber soeben gefeuert wurde – und das kurz vor der Fertigstellung des „Glider Operating  Systems“. Wieso, weshalb , warum?

Das kann man nur aufklären, wenn man sich innerhalb dieses Systems auf Spurensuche gibt. Dazu muss man weder aktiv Softwarecode manipulieren noch programmieren, sondern tückische Minispiele meistern. Und man bekommt subversive Unterstützung von ein paar Kollegen wie „Captain Org“, die ebenfalls hinter dem Geheimnis der Kündigung und ihrer ehemaligen Firma her sind. Das Ganze beginnt sehr stimmungsvoll mit der Suche nach dem Passwort, denn man wurde natürlich auch vor die digitale Tür gesetzt.

MESSAGE DECRYPTED

Man schlüpft in die Rolle eines Hackers, der kleine Minispiele meistern muss.
Man schlüpft in die Rolle eines Hackers, der kleine Minispiele meistern muss, um dem Geheimnis des Betriebssystems und seiner Kündigung auf die Spur zu kommen.
Man muss sich also in das Glider Operating System einloggen. Aber wie? Ein wenig Ausprobieren hier und da, schon kann man auf grundlegende Funktionen des Desktops zugreifen, obwohl vieles noch verschlossen bleibt. Wer E-Mails lesen will, muss sie zunächst in mehreren Stufen dechiffrieren: Umgehend öffnet sich ein Minispiel, in dem man gleichzeitig alle Knoten einer Verbindung zum Leuchten bringen muss, indem man sie berührt. Das Schwierige daran ist, dass immer eine Kombination aufleuchtet, die andere überschreibt, also muss man die richtige Reihenfolge beachten.

Das Spiel besteht im Kern aus einer ebenso verflixten wie interessanten Tüftelei. Wer keine Kopfnüsse und Puzzles mag, wird recht schnell verzweifeln, denn der Schwierigkeitsgrad steigt stetig an. Sollte es mal zu schwer werden, kann man lediglich über das Ausgeben von Erfahrungspunkten welche überspringen – falls man denn welche hat. Wer sich durchbeißt, kann nebenbei einer überraschend interessanten Story folgen. Man begibt sich quasi auf eine Hackingtour rund um den Globus, um die obskuren Machenschaften des eigenen Arbeitgebers zu lüften. Dabei gibt die Benutzeroberfläche immer mehr Geheimnisse, Anwendungen und Hinweise frei.

Kommentare

cHaOs667 schrieb am
4P|T@xtchef hat geschrieben:Ganz einfach: Weil uns Uplink damals durch die Testlappen gegangen ist. Das ist heute natürlich umso ärgerlicher, zumal wir Darwinia noch mit Gold gefeiert und später auch Multiwinia besprochen haben.
Dann testet es doch nach. Es kann immer noch erworben werden (z.B. Steam), läuft immer noch auf aktueller Hardware und ist ein ganz besonderes Spiel.
Da fällt mir noch was ein: Warum testet ihr nicht generell ältere Spiele noch einmal und bewertet diese nach heutigen Gesichtspunkten. Das hat mir im Amiga Joker früher immer gefallen (dort wurde allerdings dann auch noch die alte Wertung der neuen gegenüber gestellt)... 8)
Jörg Luibl schrieb am
Ganz einfach: Weil uns Uplink damals durch die Testlappen gegangen ist. Das ist heute natürlich umso ärgerlicher, zumal wir Darwinia noch mit Gold gefeiert und später auch Multiwinia besprochen haben.
DextersKomplize schrieb am
cHaOs667 hat geschrieben:"Wie fühlt es sich an, ein Hacker der 80er-Jahre zu sein? Cool!"
LOL! WTF?!
@Jörg: Warum wurden dieses Spiel nicht mit Uplink von Introversion Software verglichen?
Edit: Welches in meinen Augen immer noch um längen besser ist.
Das würde ich auch gerne wissen, habe mich beim lesen des Tests gewundert das davon überhaupt nicht geredet wird?
Ist nämlich ein zeitlos guter Klassiker!
Ashkalel schrieb am
brent hat geschrieben: Da sind wir also wieder beim Gamestar-Schema, das Unreal 2 zu einem der besten Shooter des Jahrzehnts erhob. Wer nicht in der Lage ist, selbst zu differenzieren, und zu blöd zum lesen, der mag doch bitte das Regal einfach nach EA und Activision durchsuchen und den Spieletitel gleich ignorieren.
Es lohnt sich manchmal tatsächlich dem "BILD"-Schema zu entsagen, und weiter als die ersten zwei Zeilen zu lesen. Entsprechender Leser, welcher nicht...
zu blöd zum lesen
...ist, hätte dann die Information zu meiner persönlichen Sichtweise in Bezug auf das "Gamestar"-Schema entnehmen können. Ich halte das besagte Schema dabei nicht für schlecht, sondern nur für anders. 4p Wertungen decken sich nur öfter mit meiner Meinung (oder in Einzelfällen überhaupt nicht, RE:ORC; Dead Island...). Übrigens fand ich Unreal 2 auch genial.
brent schrieb am
Ashkalel hat geschrieben: Na ob das ein verheißungsvoller Ansatz ist....? Bei der "vollen Bühne" sollten demnach Aspekte wie Grafik, Sound, Langzeitmotivation etc. durchaus eine Rolle spielen. Demnach haben Indies vielleicht bei Kreativität und Idee eventuell sogar Story die Nase vorn, versagen aber gegenüber TripleA´s in vielen der erstgenannten Bereichen. Obwohl mir Eure Philosophie gefällt, keine Gesamtwertung als Schnitt von Einzelkriterien zu geben, hinkt das Argument "alles gleich Behandeln" der Rechtfertigung einer hohen Bewertung natürlich hinterher. Besonders wenn sich Dragon Age oder Metal Gear, welche sich grob in einem ähnlichen prozentualen Wertungsbereich befinden, auf der gleichen Bühne befinden. Ich glaube Euch, wenn Ihr behauptet "The Hacker" ist sehr gut. Trotz allem unterscheide ich mehr oder weniger lockere Klo / Wartezimmer - Unterhaltung von der eines Blockbuster. Man vergleicht ja auch nicht Inception mit einem 40er Jahre s/w Stummkurzfilm. Beide können unterhalten, gehören aber nicht in einem Topf. :waah:
Da sind wir also wieder beim Gamestar-Schema, das Unreal 2 zu einem der besten Shooter des Jahrzehnts erhob. Wer nicht in der Lage ist, selbst zu differenzieren, und zu blöd zum lesen, der mag doch bitte das Regal einfach nach EA und Activision durchsuchen und den Spieletitel gleich ignorieren.
schrieb am