Test: Marvel Heroes Omega (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Marvel Heroes Omega (Rollenspiel) von Gazillion Entertainment
Superhelden-Action für lau
Release:
01.06.2014
30.06.2017
30.06.2017
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos
Wer auf Konsolen mit Superhelden böse Buben nach Strich und Faden vermöbeln möchte, muss sich in erster Linie auf die HD-Wiederveröffentlichungen von Marvel Ultimate Alliance stürzen. Will man sich die nicht unerheblichen Anschaffungskosten sparen, kann man allerdings auch mit über 30 Helden in dem Gratis-Spiel Marvel Heroes Omega Jagd auf Hydra & Co Jagd machen. Wir sind mit den X-Men und Avengers im Test losgezogen.

Universen prallen aufeinander

Was nach dem Start von Marvel Heroes Omega als Erstes auffällt: Die Kulisse ist nicht das, was man von einem modernen Action-Rollenspiel auf PS4 oder One erwarten würde. Trotz Unreal Engine bleiben die Superhelden der Marvel Comics bis auf ein paar Effekte und die schiere Zahl an Gegnern den Beweis schuldig, dass sie auf aktuellen Konsolen ihren Dienst verrichten. Vieles wirkt wie ein Spiel der letzten Generation. Das kommt allerdings nicht von ungefähr, da die Free-to-play-Heroen am PC bereits 2014 ihr Unwesen trieben und diese Version auch auf weniger aktuellen Rechnern lauffähig sein musste. Im Laufe der letzten Jahre gab es zwar sowohl visuell als auch inhaltlich einige Updates, von denen vor allem die letzten großen Umstellungen innerhalb der Mechanik sowie des Charakterfortschritts bei den langjährigen Fans nicht gut ankamen. Doch obwohl diese Aspekte vermutlich im Hinblick auf die Konsolenversionen modifiziert wurden, hat Gazillion dabei die technische Seite außer Acht gelassen. Sowohl auf PS4 als auch auf One bleiben die in vielerlei Hinsicht zerstörbaren Hintergründe blass und zweckmäßig. Zudem gibt es bei großem Gegner- bzw. Effektaufkommen immer wieder Probleme mit der Bildrate.

Es sind illustre Teams möglich. Doch bis auf wenige Event-Bosse gibt es eigentlich keinen Anlass, die Solo- oder Couch-Co-Op-Pfade zu verlassen.
Es sind illustre Teams möglich. Doch bis auf wenige Event-Bosse gibt es eigentlich keinen Anlass, die Solo- oder Couch-Co-Op-Pfade zu verlassen.
Natürlich darf man dabei nicht vergessen, dass man Marvel Heroes Omega komplett kostenlos spielen kann. Doch auch bei Free-to-play-Spielen kann man eine bestimmte technische Qualität erwarten. Und die ist in diesem Fall nur bis zu einem gewissen Grad vorhanden. Mechanisch und inhaltlich hingegen kann die Superhelden-Action viele Pluspunkte sammeln. Die Story, die aus der Feder von Eisner- Preisträger Brian Michael Bendis stammt, wird zu Beginn in einem sehr stimmungsvollen Mix aus Comic- und CG-Sequenzen inszeniert, wird in den folgenden neun Kapiteln aber "nur" noch mit charakteristischen Zeichnungen unterlegt mit gesprochenen Dialogen weitergeführt. Dabei nutzt Bendis den Missbrauch des Unendlichkeits-Würfels durch Dr. Doom, der dabei auch den allgegenwärtigen Wächter Oatu tötet, nicht nur, um zahlreiche Marvel-Universen und Zeitlinien wie Avenger, X-Men, Ghost Rider usw. zusammenzuführen. Gleichzeitig wird eine simple, aber plausible Erklärung abgegeben, wieso man in den verschiedenen öffentlichen Verteilerbereichen und in den meisten der großräumigen Abschnitte häufig Duplikaten des eigenen Helden begegnet.

Wieviel Spaß für umsonst?

Die Kulisse hinterlässt trotz Verwendung der Unreal Engine nur selten einen zeitgemäßen Eindruck.
Die Kulisse hinterlässt trotz Verwendung der Unreal Engine nur selten einen zeitgemäßen Eindruck.
Da man im Gegensatz zu z.B. DC Universe Online keine eigenen Helden erstellen kann, ist man auf die derzeit knapp über 30 angewiesen, die Gazillion zur Verfügung stellt. Und natürlich ist hier einer der diversen Wege zu finden, wie die Entwickler versuchen, mit Marvel Heroes Omega Umsätze zu generieren. Die illustre Riege, die mit Wolverine, Storm, Rocket Raccoon und den Avengers nicht nur zahlreiche namhafte Marvel-Helden bereit hält, sondern mit Magik, Kitty Pride, Squirrel Girl oder Nova auch eher Unbekannte im Repertoire hat, lässt sich bis Stufe 10 komplett kostenlos spielen. Wer nach diesen Appetitanregern Lust darauf bekommen hat, weiterzuspielen, muss den Held bzw. die Heldin seiner Wahl erwerben. Dies funktioniert über zwei Währungen, die letztlich auf dem Einsatz von Zeit oder Geld basieren. Ersteres funktioniert über die sogenannten Unendlichkeitssplitter, die von jedem Gegner fallen gelassen werden können, wobei sich in der Testphase die Ausschüttungsrate etwa bei zehn bis 20 pro Spielstunde einpendelt. Sprich: Um 200 Splitter zusammenzukriegen, um sich die günstigeren Helden wie Angela, Hawkeye, Captain Marvel oder Hulk leisten zu können, muss man mindestens zehn Stunden investieren. Für das Gros der Figuren, die bei 500 Splittern liegen, braucht man deutlich über 25 Stunden. Es gibt aber auch eine illustre Riege um Dr. Strange, Iron Man, Jean Grey, Spider-Man oder Deadpool, für die man satte 750 Splitter hinlegen muss.

Kommentare

greenelve schrieb am
Hatte das nicht auf PC schon (rudimentäre) Padunterstützung?
FiesoHorst schrieb am
LouisLoiselle hat geschrieben: ?16.07.2017 00:56 Nachdem ich 800 Stunden in der PC-Version verbracht habe, und auch Echtgeld im dreistelligen Bereich investiert hatte, wurde das Spiel leider durch das letzte "biggest update ever" fast komplett ruiniert. Viele Änderungen sind auf die Konsolenumsetzung zurückzuführen. Das Limitieren von Teleporting-Skills, nur noch eine Aktionsleiste etc.
Traurige Entwicklung.
das kann ich 1:1 so unterschreiben. inkl. spielzeit am pc und geldeinsatz. was mir dazu noch fehlt sind die random hero boxes.
aber: ich glaube für "neulinge" ist es trotzdem ein interessantes spiel. die haben eben keinen vergleich zu vorher, können daher unbefangen an die sache rangehen. jedenfalls ertappe ich mich, dass ich es auf der xbox trotzdem spiele.
LouisLoiselle schrieb am
Nachdem ich 800 Stunden in der PC-Version verbracht habe, und auch Echtgeld im dreistelligen Bereich investiert hatte, wurde das Spiel leider durch das letzte "biggest update ever" fast komplett ruiniert. Viele Änderungen sind auf die Konsolenumsetzung zurückzuführen. Das Limitieren von Teleporting-Skills, nur noch eine Aktionsleiste etc.
Traurige Entwicklung.
Bachstail schrieb am
Nuracus hat geschrieben: ?14.07.2017 13:40Als ich dann noch Captain Americas achteckigen Schild gesehen habe, ist mir die Lust gänzlich vergangen.
Ich habe mir die Kommentare hier durchgelesen und mir dann den Trailer im PS Store angeschaut.
Zuerst dachte ich "Was schreibt der Mann da ?", doch dann wurde Captain America in Großaufnahme gezeigt und ich habe sofort verstanden, was Du meinst.
Nuracus schrieb am
... der Schild :D im Trailer im PSN definitiv nicht. Hier habe ich nicht nachgesehen.
schrieb am