Test: LocoCycle (Arcade-Action)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
14.02.2014
14.02.2014
22.11.2013
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Grafikblender

Das dynamische Zylinderduo rast also über amerikanische Highways, die an jeder Ecke gleich aussehen. Kennt ihr noch Outrun, Super Hang-On und wie sie alle heißen? Genau wie in den Oldies wiederholen sich hier die Elemente am Straßenrand alle paar Sekunden. Nach einem Tunnel blendet mich außerdem maßlos überzogenes gleißendes Sonnenlicht (der ganze Bildschirm wird weiß!) und die wenigen Texturen sind so unglaublich verwaschen... Eike lobt die Punktlandung des Grafiktrashs in den höchsten Tönen: "Es
Pablo fährt ebenfalls nach Scottsburg, Indiana. Was soll er auch machen; er hängt ja so an I.R.I.S.
Pablo fährt ebenfalls nach Scottsburg, Indiana. Was soll er auch machen; er hängt ja so an I.R.I.S.
gibt GameCube-Spiele, die besser aussehen." Die plumpe Pingpong-Physik zur Seite gestoßener Fahrzeuge ist selbstverständlich keinen Deut besser, Musik und Ton tun ihr Übriges.

Scheitern ausgeschlossen?

Das eigentliche Spiel hat ähnlich viel zu bieten. Je nach Situation ballere ich auf feindliche Fahrzeuge, kicke mit I.R.I.S. gegnerische Jetpack-Piloten oder vermöbele selbige mit Pablo. Mitunter werfe ich Granaten auf eine gegenüberliegende Fahrbahn, schieße wie im Railshooter auf markierte Kreise oder drücke im richtigen Moment die immer gleiche Taste zum Gegenschlag. Die Wahl der Waffe habe ich kaum, anspruchsvoll ist das Ganze noch seltener. Grandios die Minispiele, in denen ein Scheitern unmöglich ist. Rechtzeitiges Knopfdrücken erhöht lediglich meine Punktzahl. Und immerhin könnte ich die kurzen Abschnitte möglichst flink und mit hoher Treffergenauigkeit erledigen – Onlineranglisten wecken den Sportsgeist.

Aber auch offline zählt das Ergebnis, denn die Punkte stecke ich in Verbesserungen wie
Gelegentlich muss er "sein" Motorrad reparieren. Dieses und andere Minispiele gehören zu den spielerischen Tief.. Verzeihung: Höhepunkten.
Gelegentlich muss er "sein" Motorrad reparieren. Dieses und andere Minispiele gehören zu den spielerischen Tief... Verzeihung: Höhepunkten.
Angriffsstärke und Lebensenergie. I.R.I.S. kann auch Attacken lernen, die Feuer-, Eis- oder Elektroschaden austeilen. Macht null Unterschied. Sieht aber anders aus. Hui!

Mit Ansage gegen die Wand

Ehrlich: Erwartet nichts. Gar nichts! Das Spiel ist von vorn bis hinten auf Schlecht getrimmt. Und ich für meinen Teil genieße es dabei zuzusehen, wie Twisted Pixel ausgerechnet einen Starttitel mit Ansage gegen jede spielerische Wand setzt. Höchste Zeit, dass diese Subkultur der Unterhaltungskunst auch in der Spielewelt Einzug hält! Die blöden Fließbandsprüche, die Anspielungen auf die Film- und Spielhistorie, der fulminante Showdown... die Entwickler wissen ganz genau, warum Trash so viel Spaß macht. Und um all das zu erreichen, ziehen sie sämtliche Register.

Kommentare

SoldierShredder schrieb am
Bin gestern zufällig auf Youtube auf dieses Spiel gestoßen und konnte meinen Augen nicht trauen.
Und jetzt, da ich diesen Test nun auch noch gelesen habe, verstehe ich gar nichts mehr. Ja, das Spiel hat definitiv seine Lacher durch sein banales Design, die hanebüchene Story und Spielmechanik zu bieten. Ich musste einige Male wirklich lautstark lachen, als ich Let's Plays davon gesehen habe.
Aber ganz ehrlich: Ich bin mir nicht sicher, ob Trash bei Videospielen wirklich funktioniert. Besonders wenn wie hier alles auf Trash getrimmt wird, inklusive Grafik und Gameplay. Ich hab es nicht selber gespielt, kann daher nicht sagen, wie es sich wirklich spielt. Aber da jeder sagt, dass es sich schlimm anfühlt, glaub ich das mal. Das jetzt ausgerechnet hier dann eine 75er-Wertung ausgepackt wird - etwas unglaubwürdig. Man muss auch beachten, dass der Preis für so einen "absichtlichen Rotz" entschieden zu hoch ist. Für 5? würde ich eventuell sowas aus Jux holen, aber 20??? Das kann wohl kaum deren ernst sein.
Keine Ahnung was Twisted Pixel hier bezwecken wollte, aber sonderlich erfolgreich scheint sich das Spiel ohnehin nicht zu schlagen, oder? Trashige Elemente schön und gut, aber hier ist man eindeutig über das Ziel hinausgeschossen - für funktionierenden Trash in Spielen sollte zumindest das Fundament wirklich funktionieren und Spaß machen...und optisch zumindest zum Teil was bieten. Das ist einfach nur noch irgendwas.
Dann herzugehen und zu sagen "Haha, das ist Trash. Also ist das Schlechte hier gut - ist doch absichtlich so gemacht" ist mir da entschieden zu einfach, Herr Schmädig.
Sir Richfield schrieb am
Vielleicht hilft dir das ja: Wenn du dir die Frage stellen musst, dann bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht Teil der Zielgruppe und solltest dir das Geld sparen.
;)
Todesglubsch schrieb am
Ich muss gestehen: Dieses Review versteh ich nicht.
Ist das Spiel nun schlecht, aber dem Tester gefällt's?
Oder ist das Spiel so abgrundtief schlecht und dies soll ein pseudo-lustiger / kreativer Test sein um das darzustellen?
schrieb am