Im Test:
Aufruhr im Himmel
Die Skylands kommen einfach nicht zur Ruhe. Und wieder einmal steckt Oberschurke Kaos hinter dem Schlamassel, der mit der Wolkenbruch-Insel und ihrem Zentrum Holzhausen ein neues, bislang noch nicht gesehenes Gebiet der farbenfrohen Fantasywelt bedroht. Und natürlich können nur die über ein neues, aber nicht zwingend notwendiges "Portal" (die alten funktionieren natürlich weiterhin) in die Spielwelt projizierten Action-Figuren dem unlauteren Treiben ein Ende setzen. Soweit bleibt alles beim Alten. Man sollte dementsprechend keine allzu überbordende oder gar mit Überraschungen gespickte Geschichte erwarten. Aber die Dialoge sind so unterhaltsam bis witzig, wie man es bislang aus der Reihe kennt - ein kindgerechter Spaß eben.
Auch bei den Mechaniken verlässt man sich (natürlich) größtenteils auf Bewährtes: Die Areale sind meist linear, haben aber die eine oder andere versteckte Überraschung parat, die sich auch nicht mehr so häufig hinter Türen versteckt, die nur von bestimmten Figuren geöffnet werden können. Und selbstverständlich gibt es immer noch Bereiche, in denen Charaktere einer bestimmten Klasse erhöhte Angriffskraft genießen. So wird der Austausch der Figuren zu einem wesentlichen Element, um in den Kämpfen einen zusätzlichen Vorteil zu genießen. Wobei der Schwierigkeitsgrad generell immer noch zu niedrig angesiedelt ist - selbst wenn man im Hinterkopf behält, dass die Zielgruppe ein jüngeres Publikum ist. Nicht einmal auf "Hart" kommt man in den ersten Stunden in Bedrängnis - der Schwierigkeitsgrad "Albtraum" wird erst nach dem erfolgreichen Kampagnendurchlauf freigeschaltet. Immerhin spricht es für die Ausgewogenheit, dass man auch mit Figuren, die nicht aus der idealen Elementgruppe stammen, eine hohe Überlebenschance hat. Was teilweise auch dem Upgradesystem zuzuschreiben ist, das wie bisher auf einen Mix aus Aufwertungen für Spielwährung (Fähigkeiten) und Hüten (Eigenschaften) setzt, die man als Belohnung für das Entdecken und Bewältigen geheimer Gebiete oder Aufgaben bekommt.
Wechsel-Experimente
So wird ggf. aufkeimender Kauffrust minimiert. Doch natürlich hat man auch ein paar Kniffe eingebaut, um dafür zu sorgen, dass trotzdem weiter neue Figuren gekauft werden. Im Wesentlichen verfolgt man dabei den Weg, den Disney Infinity als ähnlich gelagertes Figurensammel-Videospiel eingeschlagen hat.
Einiges neu in den Skylands
Liegt es daran, dass mit Vicarious Visions ein neues Team mit der Entwicklung beauftragt wurde, das mit frischen Ideen und Elan die Reihe weiterführen sollte? Oder daran, dass Activision darauf baut, dass das Konzept der "Bezahlschranke" in Form von Einschränkung der zur Verfügung stehenden Inhalte abhängig von den Figuren im Besitz des Spielers bereits bekannt ist? Wie dem auch sei, Swap Force fühlt sich harmonischer an als die bisherigen Skylanders-Titel.
Denn es gibt bei allem Feintuning auch ein paar frische Elemente, von denen vor allem das manuelle Springen längst überfällig war. Im Kern seit jeher ein klassisch-lineares Action-Adventure, war es im Wesentlichen nur die Sprungmechanik, die hinter Titeln wie Ratchet & Clank zurückstehen musste. Apropos: Die gelegentlich an die Eskapaden des Lomax sowie seines Roboterfreunds erinnernde Kulisse hat endlich einen Schritt nach vorne gemacht. Damit ist sie zwar immer noch kein schillerndes Beispiel für die enorme Grafikstärke der auslaufenden Konsolengeneration, wirkt aber ungleich zeitgemäßer als in Spyro’s Adventure oder Giants. Die Texturen wirken höher aufgelöst, die Landschaften erscheinen dadurch homogener und sind ansehnlicher. Unschärfe oder Partikel werden vermehrt und effektiv eingesetzt - endlich wirkt es so, als ob man bereits mit Hinblick auf die nächste Generation (auf der die Swap Force auch zum Einsatz kommen wird) entwickelt hat. Und davon profitieren auch die jetzt veröffentlichten Versionen.
Fazit
Dies ist das bisher ausgereifteste Skylanders-Abenteuer. Zwar ist an einigen Punkten immer noch stark zu spüren, dass Bezahlschranken aufgebaut wurden, die zum Kauf neuer Figuren anregen sollen - doch die betreffen vorrangig Neueinsteiger. Veteranen werden nur mit den für die "Austausch-Figuren" vorgesehenen Herausforderungen von der Komplettierung abgehalten - und dieser zurückhaltende Ansatz hat sich schon bei Disney Infinity positiv bemerkbar gemacht. Da die auf dem Papier kleine Änderung hin zum manuellen Springen ein derart verbessertes Spielgefühl nach sich zieht, stellt sich die Frage, wieso man dies nicht schon vorher eingebaut hat? Oder wieso man erst jetzt eine zeitgemäße Kulisse auf die Beine stellen konnte? Nur am neuen Team von Vicarious Visions kann es doch nicht liegen, dass alle Fortschritte dafür sorgen, Swap Force zu einem gelungenen, wenngleich immer noch sehr leichten (sprich: kindgerechten) Action-Adventure zu machen. Dies ist das Spiel, das das erste Skylanders vor gut zwei Jahren hätte sein können.
Pro
Kontra
Wertung
360
Die Bezahlschranken in Form neuer nötiger Figuren sind zwar noch da, jedoch angesichts vieler Detail-Verbesserungen in der Mechanik abgemildert. Das bislang beste Skylanders-Abenteuer.
Wii_U
Das bislang beste Skylanders-Abenteuer. Die Bezahlschranken in Form neuer nötiger Figuren sind zwar noch da, jedoch angesichts vieler Detail-Verbesserungen in der Mechanik abgemildert.
PlayStation3
Das bislang beste Skylanders-Abenteuer. Es gibt zwar immer noch Bezahlschranken in Form neuer nötiger Figuren, doch dies wird angesichts vieler Detail-Verbesserungen in der Mechanik abgemildert.
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